... dies ist die Fortsetzung der Reise nach Spitzbergen
Ab 6:30 können wir unsere Pässe an der Rezeption abholen. Nach dem Frühstück sind wir in der ersten Gruppe zur Ausschiffung bereit. An Land wartet schon unser Gepäck auf uns. Wir müssen nur kontrollieren, ob es komplett angekommen ist, damit es anschliessend für den Transport zum Flughafen in einen Transporter verladen wird. Wir werden mit einem Bus zum RADISON BLUE HOTEL gebracht, wo wir dann auf den Transfer zum Flughafen warten müssen. Wolfgang nutzt die Zeit noch für einen kleinen Spaziergang, während ich mich in der Empfangshalle auf einem bequemen Sessel ausruhe. Pünktlich kommt der Bus und nach 10 Minuten sind wir schon am Flughafen und können unser Gepäck einchecken. Heute ist hier richtig viel los, weil fünf Schiffe gleichzeitig im Hafen auf neue Passagiere warten, während die anderen abreisen. Dafür ist für den morgigen Tag kein einziges Schiff angekündigt, aber dann sind wir ja auch schon weg.
Nach einigen Fehlversuchen gelingt es mir dann auch die Gepäckanhänger auszudrucken. Hier ist alles bis auf die Sicherheitskontrolle auf Selbstbedienung ausgelegt. Aber wenn man einmal verstanden hat, wie es funktioniert, ist auch dieses Problem gelöst. Als unser Flug aufgerufen wird, drängeln wir uns durch die Menschenmassen, weil wir durch unsere Tickets zum Priority-Boarding berechtigt sind.
Im Flieger sitzen wir dann in der ersten Reihe neben dem Leiter des Expeditionsteams RYAN der jetzt für 14 Tage auf Heimaturlaub fährt, nachdem er gerade als einer der infizierten Crew-Mitgliedern von Corona genesen ist.
In Oslo müssen wir uns bei der Einreise zunächst in Geduld üben, weil wir unsere Pässe bei der Einreise von Spitzbergen vorzeigen müssen. Da die elektronische Passkontrolle heute nicht funktioniert, reihen wir uns brav in die lange Schlange vor der einzig besetzten Passkontrolle für EU-Pass-Inhaber ein und lassen auch noch einige Reisende vor, die Angst hatten, ihren Anschlussflug zu verpassen. An der Mietwagenstation wartet schon der von Wolfgang in Deutschland organisierte Mietwagen auf uns. Das Navigationssystem in diesem Suzuki ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber mit Hilfe von Google Maps und einem klärenden Anruf finden wir schliesslich das THON HOTEL VIKA ATRIUM in OSLO und die versteckt liegende Einfahrt zur Tiefgarage. Das für uns reservierte Zimmer verfügt zwar über ein Bügelbrett und einen Doppelwaschtisch im Bad, allerdings gibt es weder einen Schrank noch Abstellmöglichkeiten für unsere Koffer. Für eine Nacht ist das noch OK, aber am nächsten Morgen versuchen wir ein anderes Zimmer zu bekommen. Der Parkautomat in der hoteleigenen Tiefgarage akzeptiert allerdings keine deutschen Kreditkarten, daher muss Wolfgang in einem benachbarten Supermarkt ab jetzt jeden Tag für 350 Norwegische Kronen (ca. 35,- €) Münzen umtauschen, um den Parkautomaten zu füttern.
Da meine Erkältungssymptome immer noch unverändert sind, besorge ich mir in einer Apotheke einen Covid-test, der leider positiv ausfällt. Wolfgang möchte sich nicht testen und wir beide versuchen ab jetzt in der Öffentlichkeit , wenn möglich nur mit Maske unterwegs zu sein.
Allerdings scheint man in Norwegen trotz zur Zeit hoher Fallzahlen sehr entspannt mit dem Thema Corona umzugehen. Wir sind hier einige der ganz ganz wenigen, die hier auf der Straße eine Maske tragen.
Ein ausgezeichnetes Frühstück entschädigt uns erstmal für die Nacht in beengten Verhältnissen und nachdem man uns an der Rezeption versprochen hat, für die restlichen 3 Übernachtungen trotz Vollbelegung ein größeres Zimmer für uns zu finden, machen wir uns gut gelaunt zu Fuß auf den Weg, OSLO zu erkunden. Wolfgang und ich waren schliesslich vor 43 (!) Jahren schon mal zusammen hier. Während sich Wolfgang noch an einige Stellen erinnern kann, ist für mich nur ein Wandgemälde im Stadthaus in Erinnerung geblieben (dazu später!). Unser Hotel liegt zentral in der Nähe eines völlig neuen Viertels, das am Hafen und in der Nähe des alten Bahnhofs vor wenigen Jahren entstanden ist. Tagsüber pulsiert hier das Leben mit diversen Geschäften, Galerien, Büros und vielen Straßencafes an der Wasserlinie. Abends ist bei schönem Wetter kaum ein Platz im Freien zu bekommen, obwohl hier jede Menge Restaurants in verschiedenen Preisklassen von der Pizza über Burger bis zur internationalen Gourmet-Küche alles anbieten, was man sich vorstellen kann.
Doch zuerst führt uns unser Spaziergang am alten Bahnhof, der jetzt das Friedens-Nobel-Preis- Museum beherbergt und dem Nationalmuseum vorbei. Beim strahlenden Sonnenschein am heutigen Morgen verspüren wir aber noch kein Bedürfnis, ein Museum von innen zu sehen.
Am benachbarten Stadthaus wird gerade eine große Bühne für ein Open-Air Festival aufgebaut. Auf dem Weg zum Hafen werden wir vom Soundcheck unterhalten und schauen uns ein paar liebevoll restaurierte Schiffe an, bevor wir die Steigung zur AKERSHUS FESTUNG erklimmen, die hoch über dem Hafen eine tolle Aussicht über Stadt und einige Inseln im OSLO FJORD bietet. Der Eintritt lohnt sich wirklich, zumal der nette junge Mann an der Kasse extra für uns die deutschsprachigen Museumsprospekte auffüllen lässt und wir so kaum offene Fragen zu den liebevoll restaurierten Räumlichkeiten haben. Besonders beeindruckend sind verschiedene Festsäle, die auch heute noch nicht nur vom norwegischen Königshaus für Konzerte und Galaempfänge genutzt werden. Als wir wieder ins Freie kommen, beginnt es leicht zu regnen und wir sind froh, trotz des schönen Wetters am frühen Morgen, unsere Regensachen eingepackt zu haben. Es ist jetzt auch schon Zeit fürs Mittagessen und wir kehren im CAFE SKANSEN ein, wo die meisten Tische zwar von einheimischen Geschäftsleuten in Schlips und Kragen belegt waren, wir aber trotzdem einen gemütlichen Tisch zugewiesen bekommen und ich meinen Hunger mit einem hervorragenden Salat mit überbackenem Ziegenkäse und Erdbeeren stillen kann.
Nach dem Lunch scheint draussen wieder die Sonne und wir machen uns auf den Weg zum RATHAUS. 1979 haben wir hier eine Führung mitgemacht, heute erkunden wir das Stadthaus auf eigene Faust und sind wieder fasziniert von den riesigen Wandgemälden, die in verschiedenen Räumen deckenhoch das tägliche Leben, die verschiedenen Jahreszeiten und die Geschichte Norwegens darstellen. Das Gemälde, an das ich mich meinte erinnern zu können, habe ich allerdings nicht gefunden. Als wir um 13:00 das Gebäude verlassen, erklingt das Glockenspiel vom Rathausturm.
Durch den Park am NATIONALTHEATER schlendern wir am Schloss vorbei, wo die Parkanlagen heute aufwändig mir frischen Blumen geschmückt werden. Am nächsten Tag wird es hier einen Empfang zu Ehren des 18. Geburtstags der Prinzessin INGRID ALEXANDRA geben, wie wir später zufällig in den TV-Nachrichten im Hotel erfahren werden. Die Gärtner arbeiten dafür wohl auf Hochtouren.
Unterhalb der prachtvollen klassischen Fassade der VICTORIA TERRASSE fällt mir auf, dass alle Geschäfte und Cafés die Schriftzüge über ihren Eingängen in weitgehend einheitlichem Stil gestaltet haben, was dem Platz, der ansonsten eher den Charme der 70er Jahre ausstrahlt, ein einigermaßen einheitliches Erscheinungsbild gibt. Oslo ist eine sehr fahrradfreundliche Stadt. Das merkt man besonders an den vielen "Parkhäusern" für Fahrräder, die hier oft zwischen Ladenlokalen untergebracht sind. Es stehen kaum Räder auf den Bürgersteigen und in diesen Garagen sind die Bikes sicher und wettergeschützt untergebracht. Ausserdem sieht das viel besser aus als leerstehende Ladenlokale!
Am Konzerthaus entlang, vor dem ein großes Plakat für ein MAX RAABE Konzert am 2. Oktober wirbt, geht es wieder zurück zu unserem Hotel mit einem spektakulären Innenhof.
Wir bekommen jetzt ein richtig großes Zimmer mit genügend Platz um unsere Koffer aufzustellen, allerdings immer noch ohne Schränke, dafür steht ein Heimtrainer (!) mitten im Zimmer. Offensichtlich handelt es sich um ein barrierefreies Zimmer, weil auch das Badezimmer extrem geräumig ist. Hier lässt es sich aber gut aushalten!
Wegen meines positiven Corona-Tests verzichte heute auf einen Restaurantbesuch und besorge mir im nahen Supermarkt Knäckebrot und leckeres Roastbeef, das ich dann mit Remouladensauce als Abendessen auf dem Zimmer verspeise.
Da es hier in Norwegen allerdings offenbar keinerlei Corona Beschränkungen gibt und Wolfgang keine Beschwerden mehr hat, er hat wohl vor mir einen leichten Infekt auf dem Schiff gehabt, halten wir uns heute von anderen Menschen fern und nutzen unseren Mietwagen zu einem Ausflug an den OSLOFJORD.
Wir fahren weitgehend am Wasser entlang und dann in einem langen Tunnel unter dem Fjord hindurch zuerst nach TOFTE und machen dann einen kleinen Zwischenstop in HOLMSBU, einem kleinen netten Ort direkt am Fjord, bevor wir in SVELVIK mit einer Fähre übersetzen und dann wieder am Wasser entlang des DRAMMENFJORDES wieder zurück nach Oslo fahren.
Am Nachmittag beginnt es kräftig zu regnen und wir brechen erst gegen Abend auf, um einen Platz fürs Dinner zu finden. Da wir in der von uns ausgewählten Pizzeria erst für 20:00 einen freien Tisch bekommen können, gehen wir noch etwas im heftigen Regen spazieren und stellen fest, dass es hier bei Sonnenschein doch noch viel schöner ist.
Der Regen von gestern ist verschwunden und der strahlend blaue Himmel über Oslo und eine tolle Fernsicht entschädigen uns für das Sauwetter von gestern Abend.
Wir wollen uns heute Morgen das OPERNHAUS anschauen. Am Rathaus vorbei, durch Teile der Altstadt erreichen wir eine Bucht mit im Wasser liegenden Badehäusern, auf deren gegenüberliegender Seite das imposante Bauwerk der Osloer OPER in weissem Marmor erstrahlt. Das Gebäude selbst ist von einer schräg zum Wasser hin abfallenden Fläche umgeben, auf der man bis auf das Dach des Opernhauses gehen kann.
Von dort oben bietet sich auch wegen der heutigen klaren Luft ein traumhafter Ausblick auf die Stadt.
Den Rest des Vormittages nutzen wir zu einem Ausflug nach Bygdøy. Auf dieser Museums-Halbinsel steuern wir zuerst das FRAM-Museum an. Hier werden in einer tollen Ausstellung zwei Schiffe gezeigt, mit denen die Arktis erforscht wurden.
Die Fram wurde bei den drei berühmten Polarexpeditionen von Fridtjof Nansen (1893-1896), Otto Sverdrup (1898-1902) und Roald Amundsen (1910-1912) eingesetzt. Die Fram wurde 1892 gebaut und ist im Original mit gut erhaltener Einrichtung und Gegenständen ausgestellt. Durch eine unterirdischen Gang erreicht man das 2013 das neue Gjøa-Gebäude, mit neuen Ausstellungen über die Arktis, die nördlichen Gebiete und die Nordwestpassage – von den ersten Versuchen vor vierhundert Jahren, eine nördliche Route nach Osten zu finden, bis zu Roald Amundsens gelungener Durchquerung 1903-06. Viel Platz nimmt hier eine Fotoausstellung mit Original Fotos von Fridtjof Nansen ein.
Außerhalb des FRAN Museums bietet sich bei herrlichem Sonnenschein ein wunderbarer Ausblick auf Oslo. Man hätte auch mit einer Fähre aus dem Hafen aus der Stadt hierhin kommen können, aber wir haben ja unseren Mietwagen und freuen uns, dass man hier in Norwegen viele Parkplätze mit der EASYPARK APP per Handy bezahlen kann.
Trotz des schönen Wetters besuchen wir auch noch das KONTIKI Museum, wo mit originalgetreuen Nachbauten die Reisen von Thor Heyerdal dokumentiert werden. Im Museumsshop leiste ich mir ein rotes Hawaihemd, das mir bei den sommerlichen Temperaturen der nächsten Tage noch gute Dienste leisten wird.
Weiter gehts zu Oslos Hausberg, dem HOLMENKOLLEN. Wolfgang und ich waren schon vor 43 (!) Jahren hier und wollen jetzt sehen, was sich alles verändert hat. Die Sprungschanze ist komplett modernisiert und erst im Ski-Museum sehen wir an den Modellen der verschiedenen Ausbaustufen, was sich in den letzten Jahren verändert hat. Nach Rundgang durchs Museum finden wir auch den Eingang zum Lift auf die Schanze und reihen uns geduldig in die lange Warte-Schlange vor dem Aufzug ein. Nach ungefähr 30 Minuten sind wir endlich im Schrägaufzug, der uns zur Plattform an der Spitze des Sprungturms bringt. Die Panorama-Aussicht auf die umgebene Landschaft geniessen wir mit drei älterer Nonnen aus Deutschland, die wohl dem Himmel noch nie so nah waren.
Eine Etage tiefer ist der Absprungbereich, von dem sich im Sommer einige Mutige an einer Zip-Line in die Tiefe stürzen können. Wir bevorzugen dann doch den Aufzug.
Unser Abendessen nehmen wir in einem Burger-Restaurant am Hafen ein. Hier gibt es Bier aus der Brooklyn Brewery, die ich mit Petra und Max 2019 in New York besucht hatte.
Auch hier lässt es sich Wolfgang nicht nehmen, mich zum Essen einzuladen. Beim Bezahlen halten wir einen kurzen Smalltalk mit dem jungen Mann, der uns sehr freundlich bedient hatte und erfahren, dass er aus Eritrea stammt, seine Heimat sehr vermisst und in der Stadt geboren wurde, in der unsere Freundin Kathy Kempen seit Jahren in ihren Ferien am Aufbau einer Kinderklinik arbeitet. Auch der freundliche Kellner aus Eritrea hatte schon von diesem Projekt gehört.
Um kurz nach 23:00, ich war gerade eingeschlafen, werde ich per Email von der Fluggesellschaft geweckt und erfahre, dass unser für morgen geplanter Rückflug gecancelt wurde. Die nächste Stunde verbringe ich mit einer Internet-Recherche nach Alternativen. Da zur Zeit das Bodenpersonal an Norwegens Flughäfen streikt, kann ich leider keinen geeigneten Flug finden und versuche wieder einzuschlafen. Um 3:00 Nachts kommt dann die Nachricht von SAS, dass unser Flug auf kommenden Dienstag, den 21.Juni verschoben wurde.
Jetzt muss ich mich um 2 zusätzliche Übernachtungen kümmern. Da unser Hotel ausgebucht ist und in ganz Oslo -es ist Hauptreisezeit- kein bezahlbares Zimmer (unter 300,-€/Nacht) zu finden ist, werde ich endlich im LILY COUNTRY CLUB fündig. Es liegt auf der Strecke zum ausserhalb von Oslo liegenden Flughafen und macht einen netten Eindruck.
Nachdem ausgezeichneten Frühstück in unserem Osloer Hotel fahren wir nach Norden und biegen an einem kleinen Ort von der Autobahn ab und stehen dann plötzlich mitten auf einem Golfplatz vor dem, wie wir später erfahren, größten Hotel Norwegens mit über 500 Zimmern.
Die ganze Anlage ist in Holzbauweise erstellt und macht auf den ersten Blick einen sehr gepflegten Eindruck, allerdings scheint es heute kaum Gäste zu geben. Der freundliche Herr von der Rezeption begleitet uns und unsere auf einen Gepäckwagen geladenen Koffer zu unserem gebuchten Zimmer. Dort müssen wir leider feststellen, dass auch hier weder Schränke noch Abstellmöglichkeiten für unser Gepäck vorhanden sind. Zu allem Überfluss sieht der auf dem Bett drapierte Bademantel auch nicht wirklich sauber aus. Also werde ich wieder an der Rezeption vorstellig, man entschuldigt sich und gibt uns eine neue Zimmernummer.
Jetzt ist aber wirklich alles Tip-top. Man hat uns in eine Suite upgegradet, mit separatem Wohn- und Schlafbereich. Als dann auch noch unser Wunsch nach getrennte Bettdecken erfüllt wird, sind wir sehr zufrieden und können auch damit klar kommen, in einem riesigen Bett zu schlafen, ohne uns zu nahe zu kommen. Schliesslich haben wir auf unserer letzten Norwegen-Reise im Jahre 1979 unter viel spartanischeren Bedingungen dicht nebeneinander im Zwei-Mann-Zelt geschlafen!
Wir stellen unsere Koffer schnell ab und machen einen Ausflug ins nahe gelegene Akershus. Dort gibt es an einem Fluß, auf dem früher die im Norden gefällten Holzstämme transportiert wurden, ein Freilichtmuseum, das die Arbeit der Flösser zeigt. Gestärkt durch eine heisse Waffel mit Sahne und Preiselbeeren wagt sich Wolfgang auf den schmalen Holzstegen hinaus auf den Spuren der Flößer auf den Fluß. Als ich Ihn vom Ufer aus hinter einem Wäldchen auf einer kleinen Insel verschwinden sehe, mache ich mir schon Sorgen, er könnte ein unfreiwilliges Bad genommen haben. Nach einer gefühlten Ewigkeit taucht er aber wieder trockenen Fußes in meinem Blickfeld auf und kehrt auch sicher wieder ans Ufer zurück.
Zurück im Hotel lässt sich der passionierte Golfer Wolfgang nicht zu einer Runde überreden, weil er seine eigene Golfausrüstung natürlich nicht dabei hat (was hätten wir auch auf Spitzbergen damit anfangen sollen!?).
Statt dessen geniessen wir beim Abendessen den Blick auf das 18. Loch und freuen uns, dass wir anderen Leuten beim Spiel zusehen können und ich nicht bei vergeblichen Put-Versuchen vor Zuschauern verzweifeln muß.
Auch am heutigen Abend ist das Hotel und das Restaurant zu unserem Erstaunen kaum besucht.
Wolfgang hat gestern Abend noch mit seinem Sport-Kanal Abo ein Golfturnier in USA am Fernsehen verfolgt und muss heute Vormittag leider über seinen Computer Home-Office machen. Ich setze mich derweil, ausgerüstet mit guter Musik aus dem Kopfhörer, auf eine der zahlreichen Terrassen mit Blick auf den Golfplatz. Da ich gerade das wunderschöne Buch mit dem Titel „Der Gin des Lebens“ lese, gelüstet es mich nach einem leckeren Drink, nachdem ich gestern Abend einen sehr lieblos zubereiteten Gin-Tonic von einer offensichtlich völlig überforderten Servicekraft an der Bar bekommen hatte.
Leider eröffnet mir der sehr freundliche und sehr kompetent wirkende Mann hinter der Bar, dass es in Norwegen vor 13:00 nicht erlaubt ist, starke alkoholische Getränke auszuschenken. So nehme ich halt eine Tonic ohne Gin und bin trotzdem hoch zufrieden.
Gegen Mittag ist Wolfgang vom Home-Office befreit und wir fahren ca.100 km Richtung Norden, um in Lillehammer die Skisprunganlagen zu besichtigen. Das Olympiagelände macht einen ziemlich verwahrlosten Eindruck. In der Eislaufhalle scheint jetzt ein Rehazentrum untergebracht zu sein.
Es ist uns heute auch zu heiss um die am Berg liegenden Sprungschanzen zu Fuss zu erkunden, daher bummeln wir kurz durch die „Fußgängerzone“ und machen uns dann wieder auf den Rückweg zum Hotel. Die Autobahn führt lange Zeit am Mjøsa See vorbei und wir erfreuen uns an der herrlichen Landschaft.
In der Nachmittagssonne bekomme ich dann einen perfekt zubereiteten Gin-Tonic (mit Monkey47!) im Innenhof des Hotels serviert und geniesse meinen letzten Ferientag. Wir beschliessen den Abend mit einer Pizza im Hotekrestaurant mit Blick auf den Golfplatz.
Übrigens ist seit heute das Hotel komplett mit Gästen gefüllt und wir müssen uns wohl keine Sorgen über den Fortbestand dieser schönen Anlage machen.
Wegen unserer frühen Abflugzeit haben wir gestern Abend ein Frühstückspaket zum Mitnehmen bestellt, das auch kurz nach dem Auschecken für uns bereit steht.
Nach 20 Minuten Fahrzeit sind wir am Flughafen und geben den wieder voll getankten Mietwagen zurück. Der Check-In verläuft problemlos und wir verbringen die Wartezeit bis zum Abflug mit unserem mitgebrachten Frühstück in der SAS-Lounge. Der Rückflug nach Düsseldorf vergeht nach einiger Wartezeit auf dem Rollfeld sehr schnell (unter 2 Stunden!).
Am Flughafen werden wir schon von Petra erwartet. Wir setzen Wolfgang in Köln zu Hause ab und sind am frühen Nachmittag wieder in der schönen Eifel.