VANCOUVER, KANADA. Heute morgen müssen alle Passagiere bis spätestens 9:30 von Bord. Wir haben jetzt wieder die komplette amerikanische Einreise Prozedur vor uns, damit wir bei unserm nächsten Ziel SAN FRANZISCO problemlos von Bord gehen können. Dafür stellen wir uns heute darauf ein, dass wir spätestens zwei Stunden vorm Ablegen um 16:00 wieder an Bord sein müssen.
Waren heute auf dem VANCOUVER LOOKOUT Turm und in GASTOWN und haben nur 60 Minuten gebraucht, um durch die Sicherheitskontrolle wieder an Bord zu kommen. Den Rest des Nachmittags verbringen wir an Deck mit Aussicht auf VANCOUVER und Live Musik beim Sail Away.
SEETAG, auf dem Weg nach San Francisco. Heute morgen vor dem Frühstück ein paar Runden an Deck gedreht und Petra einen Cappuccino To Go ans Bett gebracht.
Nach ausgiebigem Frühstück einen Vortrag „RACE TO THE MOON - the Untold Story“ angeschaut.
Chris Butler ist der Sohn eines Apollo Konstrukteurs und hat sich seit seiner Kindheit mit Raumfahrt beschäftigt und lange als Illustrator für die NASA gearbeitet. Sein Job war und ist es , wissenschaftliche Fakten anschaulich aufzubereiten.
Sein Vortrag war eine kurze Zusammenfassung des Apollo Programms, gespickt mit einigen netten Anekdoten und Insider-Geschichten.
Als Schüler sollte er wie seine Klassenkameraden etwas mit in den Unterricht bringen, was mit dem Beruf des Vaters zu tun hatte. Ein Mitschüler , dessen Vater Feuerwehrmann war, stellte voller voller Stolz einen Feuerwehrhelm aufs Pult, der echte Brandspuren aufwies. Der kleine Chris Butler zog daraufhin ein kleines Stück des Wärmeschutzschildes von Apollo 11 aus der Tasche und sagte: “ ..and this has been to the moon!“. Mond schlägt eben alles andere!
Eine andere Geschichte erzählte er von John F. Kennedy, dem Initiator des Apollo-Programms. Kurz vor seiner Ermordung 1963 soll der schwer rückenkranke Kennedy bei einem Interview, dass er von seinem geliebten Schaukelstuhl aus gegeben hatte, gesagt haben: „… auch wenn ich es nicht mehr erleben werde, ich werde dann irgendwo auf meinem Schaukelstuhl sitzen und alles beobachten!“
Der Höhepunkt des heutigen Tages ist jedoch die Einladung ins bordeigene Steakhaus THE VERANDA durch Petra aus dem Reisbüro, quasi als Entschädigung für die Überlassung des QM2 Buches.
Hier sind die servierten Speisen nochmal deutlich besser als im an sich schon guten BRITANNIA Restaurant, wo wir normalerweise unser Abendessen einnehmen.
Zuerst erklärt uns der Ober an Hand der Rohware die unterschiedlichen Fleischsorten und gibt uns Tipps zur Bestellung des für das jeweilige Stück optimalen Garzustandes.
Es schmeckt alles vorzüglich und wir unterhalten uns mit Petra und Annegret ganz hervorragend. Petra vom Reisebüro erzählt viele Geschichten aus ihrer langjährigen Erfahrung mit den vielen Stammgästen, die schon seit Jahren mit Cunard unterwegs sind. Mittlerweile wird sie häufig von ihren Lieblingsgästen auch in Deutschland eingeladen. Beeindruckend sind ihre Schilderungen von einem Münchner Bauunternehmer und dessen Ehefrau, die sie jetzt schon mehrmals als absolute VIPs zum Oktoberfest begleiten durfte. Mit Personenschutz, VIP Lounges in jedem Festzelt und der Möglichkeit, jederzeit mit dem Auto zum Festzelt vorzufahren. Offensichtlich war sie auch schon in Köln auf der Sülzburgstraße, als einer der Chefköche der QM2 dort zum Essen eingeladen hatte. Der Zufall wollte es, dass meine Petra damals dafür gesorgt hatte, dass dieses Treffen in den Räumen des Kochhauses auf der Sülzburgstraße stattfinden konnte. So klein ist die Welt!
So vergeht der Abend mit vielen spannenden Geschichten und guter Unterhaltung . Wir verlassen dann als letzte Gäste das VERANDA Restaurant und bedanken uns nochmal bei Petra für diese wunderbare Einladung. (Langsam macht sich mein Buch bezahlt)
SEETAG. Unser Glück mit dem Wetter wird mir langsam unheimlich. Wieder herrlicher Sonnenschein, so gut wie kein Wind an Deck und angenehme Temperaturen. Heute ist noch einmal ein perfekter Tag zum Ausruhen und Kräfte sammeln für die nächsten Ausflugsziele. Wir wollen morgen versuchen, bei unserem 12 stündigen Aufenthalt von
SAN FRANZISCO nach MONTEREY zum dortigen Aquarium zu kommen. An Bord wird leider kein Ausflug hierzu angeboten und eine Anfrage nach einer von hier aus organisierten privaten Tour brachte nur ein utopisch teures Angebot von $1100. Ich habe dann schon garnicht mehr gefragt, ob der Preis dadurch zustande käme, weil das ganze mit einem Helikopter gemacht würde. So verbringen wir einen ruhigen Tag mit faulenzen und entspannen.
Am Abend nehmen wir einen gepflegten Abschiedsdrink mit Annegret im COMMODORES CLUB und versprechen, uns gegenseitig in Deutschland zu besuchen.
SAN FRANZISCO, KALIFORNIEN. Eigentlich wollten wir ja von hier aus nach Monterey ins Aquarium. Aber auch mein letzter Versuch, einen Ausflug zu organisieren, scheitert. Als einer der ersten Passagiere gehe ich von Bord und frage ausserhalb des schicken Cruiseterminals einen Taxifahrer, was es kosten würde, uns nach Monterey zu fahren und uns auch wieder rechtzeitig zurück zu bringen. Da auch er $ 500 verlangt, dazu der Eintritt und die Tatsache, dass das ganze bei geschätzten 3 Stunden Fahrzeit (One Way!) recht hektisch würde, weil wir auch schon am frühen Nachmittag wieder an Bord sein müssen, entschliessen wir uns SAN FRANZISCO auf eigene Faust zu erkunden.
Wir gehen an den Piers entlang Richtung FISHERMAN´s WARFT und entdecken einen Fahrradverleih, der auch E-Bikes im Angebot hat. Leider kommt Petra mit dem hohen Rahmen des Fahrrades nicht zurecht und wir beschliessen, weiter zu Fuß zu gehen. Es ist noch früh am Morgen und die Restaurants und Fischverkaufsstände an FISHERMAN´s WARFT sind noch eifrig mit den Vorbereitungen auf den anstehenden Touristenandrang beschäftigt. Irgendwann steigen wir dann in einen Bus und lassen uns für $3 quer durch die Stadt zum GOLDEN GATE PARK kutschieren. Nach einem kurzen Besuch der Pazifikküste fahren wir ein Stück zurück und schauen uns den beeindruckenden japanischen Garten im GOLDEN GATE PARK an. Auf der Rückfahrt zum Schiff steigen wir in CHINATOWN aus und gehen den Rest zum Pier zu Fuß. Petra ist echt tapfer und meistert die steilen Auf- und Abstiege in den Straßen von SAN FRANZISCO. Kurz vorm Hafen suche ich eine Toilette und werde in der Hauptverwaltung der Firma LEVIS fündig. Hier ist der Stammsitz und ein Outletshop des berühmten Jeans Herstellers.
Meine Souvenirs aus SAN FRANZISKO sind daher unschlagbar günstige Socken, Unterhosen (a´$3!) und ein schöner Ledergürtel zum halben Preis.
Das SAIL AWAY geniessen wir bei strahlendem Sonnenschein und mittelmäßiger Live Musik auf Deck 10 in einer windgeschützten Ecke. Bei der Ausfahrt unter der Golden Gate Bridge wird der Wellengang etwas stärker, hier auf der QUEEN ELISABETH merkt man allerdings weniger davon als auf einem Segelboot, dass neben uns angestrengt gegen die Wellen ankämpft.
SEETAG. Auf dem Weg nach LOS ANGELES fahren wir die kalifornische Küste entlang und sehen immer wieder andere Frachtschiffe und mehrere Bohrinseln bevor wir im Sonnenuntergang in LONG BEACH neben der alten QUEEN MARY vor Anker gehen.Das Abendessen ist zwar heute um 45 Minuten vor verlegt, trotzdem müssen wir uns beeilen, damit wir pünktlich um 21:00 an zum großen Feuerwerk an Deck sind. Wir haben vom Heck auf Deck 10 einen herrlichen Blick auf die alte QUEEN MARY, über der ein beeindruckendes Feuerwerk abgebrannt wird. Es dauert fast eine halbe Stunde und endet mit einem furiosen Finale. Als dann die amerikanische Nationalhymne zum Nationalfeiertag angestimmt wird und einige Amerikaner ergriffen mit der Hand auf dem Herzen mitsingen, ergreifen wir dann aber doch die Flucht nach vorn und beschliessen den Tag bei guter Unterhaltung durch ein Jazz Trio und mit einem gepflegten Drink im COMMODORES CLUB. ((FLORA DORA für Petra, AVIATION für mich!). Zurück in der Kabine verbringen wir noch eine weitere halbe Stunde auf unserem Balkon und geniessen die nächtliche Einfahrt in den Hafen von LOS ANGELES und die nicht enden wollenden Feuerwerke über der Stadt.
LOS ANGELES. Heute Nachmittag müssen wir wieder früh an Bord sein, daher entschliessen wir uns, die knappe Zeit in LOS ANGELES mit einem Besuch der alten QUEEN MARY zu verbringen, die hier seid 1967 als Hotelschiff in LONGBEACH festgemacht hat. Ein kostenloser Shuttlebus bringt uns zunächst zum Aquarium, wo wir durch widersprüchliche Infos zuerst ein wenig durch die Gegend irren, bis wir dann doch den richtigen Transferbus zur QUEEN MARY erwischen. Trotz des etwas verwahrlosten Zustandes, ist es den Hotelbetreibern doch gelungen den Charme des alten Schiffes weitgehend zu erhalten. Zufällig geraten wir bei unserem Rundgang in die Eröffnungsveranstaltung zu einer neuen Ausstellung über die Geschichte der CUNARD Reederei, die feierlich unter anderem von unserer Kapitänin INGER KLEIN THORHAUGE eröffnet wird. Wir verbringen den ganzen Vormittag auf der QUEEN MARY und ich finde immer neue Foto-Motive. Da wir aber weder Frühstück noch Mittagessen zu uns genommen haben (Wir wollten ja früh los!), kehren wir am frühen Nachmittag hungrig auf die QUEEN ELISABETH zurück und nehmen ein verspätetes Mittagessen auf dem sonnigen Achterdeck ein.
Jetzt hilft nur noch ein ergiebiger (Nach-)Mittagsschlaf bevor wir uns wieder zum Abendessen bei angeregter Konversation mit unseren netten schwäbischen Tischnachbarn treffen. Da Morgen Mittag(!) die Uhren eine Stunde vorgestellt werden und unser Mittagsschlaf dadurch wahrscheinlich ausfallen wird, gehen wir heute früh zu Bett.
SEETAG Auf dem Weg nach CABO SAN LUCA, MEXICO. Wie herrlich, diese Ruhe und Entspannung beim dem ersten von zwei weiteren Seetagen. Das Frühstück muss heute ausfallen, weil wir endlich mal beim CHAIROBIK mitmachen wollen. Dabei bleibt man bequem auf einem Stuhl sitzen und macht 20 Minuten lang Atem- und Gymnastikübungen zu passender Musik. Ich komme dabei trotzdem ganz schön ins schwitzen. Morgen wird wegen des großen Andrangs dieser Kurs vom YACHTCLUB in den viel größeren QUEENSROOM verlegt.
Zum Lunch gibt es einen leckeren Hamburger auf dem Achterdeck im Sonnenschein. Wir drehen ein paar Runden auf dem Promenadendeck und lassen uns dann irgendwann in einen der für mich etwas zu kurzen gepolsterten Deckstühle fallen. Ich lese weiter in meinem „Zen, oder die Kunst der Vogelbeobachtung“ und höre in meinen Kopfhörern Beach Boys mit Blick auf den blauen Pazifik.
Heute ist wieder BLACK&WHITE Gala und ich mache ein paar Fotos von meiner Prinzessin im Cinderella Kleid. Nach dem Abendessen, nehmen wir noch unseren Absacker im COMMODORES CLUB. Ich bleibe beim göttlich erfrischenden Aviator . Petra probiert einen andern fruchtigen Cocktail. Obwohl wir beide ziemlich müde sind, lassen wir uns von der Live Musik im YACHTCLUB zu einem Tänzchen hinreissen und ich verausgabe mich dann total bei Oldie Songs von Beatles, Stones und Neil Diamond (!) und habe für heute mein Bewegungssoll übererfüllt.
SEETAG, Ein weiterer Seetag in Richtung Mexico.
Heute Morgen (wegen der Zeitverschiebung bei uns um 9:00) schauen wir zuerst in der GARDEN LOUNGE ,später wegen der besseren Sicht auf die Flachbildschirme im LIONS PUB das Fussball WM Endspiel zwischen USA und den Niederlanden, Wer hätte gedacht, dass meine Sympathien mal bei Holland liegen würden. Leider bekommen die Niederländerinnen nach einem Rückstand durch einen meiner Meinung nach unberechtigten Elfmeter das Spiel nicht mehr richtig in den Griff und verlieren 0:2. Das Spiel ist bis zum Schluß spannend . Allerdings gehen wir rechtzeitig, um mir die amerikanischen Nationalhymne und das zu erwartende Verhalten der wenigen anwesenden Amerikanern zu ersparen. Ausserdem ist jetzt wieder Zeit für CHAIROBICS. Der große QUEENSROOM ist dann auch bis zum letzten Stuhl besetzt und wir kommen wieder ordentlich ins Schwitzen. Die ungewohnten Bewegungen tun uns aber richtig gut!
Nach dem obligatorischen Mittagsschlaf besuchen wir ein schönes Konzert mit einer Pianistin und einem Bariton, die sehr eindrucksvoll Stücke von Musicals bis Oper (zum Abschluss gibt es die Arie vom Torero aus Carmen) vortragen.
CABO SAN LUCAS, MEXICO. Es ist Heiss, die Sonne brennt und das Meer sieht ganz ruhig aus. Tatsächlich sind die lang auslaufende Wellen aber so hoch, dass die Tenderboote wegen des stark schwankenden Höhenunterschiedes zur QUEEN ELISABETH keine Passagiere aufnehmen können. Unser geplanter Landgang findet aber dann doch nach längerem Warten mit einstündiger Verspätung statt. Die Wartezeit wurde uns im LYOUNS PUB durch ein anregendes Gespräch mit einem netten Schweizer Ehepaar, das wir später noch mehrfach bei unserem Ausflug getroffen haben, verkürzt.
Endlich an Land angekommen, sind wir schockiert von der „ballermann-artigen Atmosphäre. Zwischen unzähligen Souvenierständen und lauthals schreienden Mexikanern, die für Bootsausflüge werben, versuchen wir die Zeit bis zum Beginn unserer gebuchten Tour zu überbrücken. Das T-Shirt mit dem Aufdruck „ Keep kalm - you´re on the fun side of Trump´s wall!“ darf ich leider nicht kaufen. Beim Aufdruck „ Make Tacos not walls“ legt Petra dann allerdings kein Veto mehr ein. Nachdem wir uns dann am vereinbarten Treffpunkt eingefunden haben, stehen wir noch einmal eine halbe Stunde in einer Warteschlange, mit Petra vom Travel Office, die sich mittlerweile zu uns gesellt hat, bis unser Ausflugsboot ankommt. Dann geniessen wir allerdings allen Komfort eines komfortablen Ausflugdampfers, der nur spärlich besetzt ist. Auf dem Vordeck haben wir eine tolle Aussicht auf den berühmten Felsbogen am Lands End. Es gibt sogar Momente, an denen wir freie Sicht haben, ohne das die unzähligen kleinen und noch kleineren Boote vor uns in der wilden Brandung dümpeln. Wieder an Land werden wir durch das oben beschrieben Touristen Chaos zu einem klimatisierten Reisbus geführt, der uns nach kurzer Fahrt durch die Stadt SAN LUCA auf die andere Seite der Bucht bringt. Hier bekommen wir in einer schicken Hotelanlage mit phantastischem Blick auf die Bucht und unser Schiff ein eiskaltes CORONA serviert. Der perfekte Einstieg in einen schönen mexikanischen Nachmittag. Denn wieder zurück am Hafen kaufe ich für jeweils $1 zwei mexikanische Rasseln (die kommen bestimmt beim nächsten Karneval zum Einsatz!) und auf unserem Schiff gibt es heute Abend mexikanisches Buffet und mehrere eiskalte CORONAS (stilvoll aus der Flasche mit Limetten Scheibe!) und das alles an unserem Lieblingsplatz auf dem Achterdeck mit malerischem Sonnenuntergang beim SAIL AWAY. Den heutigen Höhepunkt bildet allerdings der Tanz der Mantarochen, während wir die Bucht von SAN LUCA verlassen. Bis zu zehn dieser merkwürdigen Meeresbewohner springen gleichzeitig durch die Luft. Ein tolles Naturspektakel!
SEETAG. Entspanntes Vormittagsprogramm mit einem Vortrag über unseren übernächsten Zielhafen PUNTAARENAS in COSTA RICA. Die Informationen bei diesenVorträgen sind doch weit ausführlicher als die spärlichen Beschreibungen, die man im Voraus bekommt. Wir tauschen daher unseren ursprünglich geplanten Ausflug in „A WALK IN THE CLOUDS“ um, auch wenn das körperlich etwas anstrengender werden sollte!
Dann CHAIROBICS bei 30 Grad! Jetzt freue ich mich zum ersten mal richtig über die klimatisierte Kabine. Schnell duschen, denn wir haben für heute wieder ein Lunch mit Weinprobe gebucht. Diesmal mit unseren Schwaben. Es wird ein sehr angeregtes Mittagessen mit vielen neuen Erkenntnissen über die Weine aus Amerika, erstklassigem Essen und netten Gesprächen. Wir sind dann auch wieder die letzten Gäste, die das VERANDA RESTAURANT verlassen.
Den Nachmittag verbringe ich mit Bettruhe und Bildbearbeitung bis wir uns zum Sonnenuntergang wieder auf dem Achterdeck einfinden. Heute bleiben wir bis lange nach Einbruch der Dunkelheit bei einem nichtalkoholischen Getränk sitzen und geniessen vom Fahrtwind angenehm gekühlt, fast alleine diesen wunderbaren tropischen Abend.
SEETAG auf dem Weg nach PUERTO QUETZTAL, GUATEMALA.
Petra und ich geniessen das Frühstück bei strahlendem Sonnenschein an Deck. Wir können beide nicht verstehen, warum so viele Leute in den geschlossenen Räumen frühstücken, obwohl es hier draussen so herrlich ist.
Danach informiere ich mich bei einem Vortrag zu den Ausflugsmöglichkeiten in PANAMA und buche dann schnell, bevor alles ausgebucht ist, einen Ausflug mit ein bisschen Sightseeing, Besuch eines Indianerdorfes, Fahrt über den See in der Mitte des Panamakanals und Besichtigung der Schleusenanlagen auf der Atlantikseite des Kanals.
Der Vormittag ist jetzt eng getaktet, daher muß das CHAIROBIC heute für mich ausfallen. Währen Petra zum Sport geht, sitze ich wieder im ROYAL COURT THATER und lausche fasziniert dem Vortrag von Pieter de Fries, einem Kameramann, der James Cameron bei seiner 3D Dokumentation über das Wrack der Titanic begleitet hat. Er zeigt unglaubliche Filmaufnahmen aus der Tiefe und gibt spannende und humorvolle Einblicke in das Making Off.
PUERTO QUETZAL, GUATELMALA. Morgens legt die QUEEN ELISABETH am nett gemachten Cruise-Terminal mitten in einem Industriehafen an. Von hier aus wird die ganze Energieversorgung von GUATEMALA mit ÖL und Kohle mit den importierten Rohstoffen beliefert. Ein ziemlich klappriger, untermotorisierter Kleinbus bringt uns über eine extrem holprige anfangs 4-spurige Straße ins Landesinnere. Um die schlimmsten Schlaglöcher zu umgehen, benutzt unser Fahrer fast ausschliesslich die Überholspur, wird aber auch wegen der schwachen Motorisierung unseres Gefährtes ständig überholt. Vorbei an riesigen Zuckerrohrplantagen und Maisfeldern steigen wir gemächlich in größere Höhen auf. Auf der Hälfte unserer Fahrt gehen die Zuckerrohrplantagen im weit ausgedehnte Kaffee- und Kakaoplantagen über. Die Kaffee- und Kakaosträucher werden hier durch einen lichten Wald aus höheren Bäumen vor zu starker Sonnenstrahlung geschützt. Bevor wir unser Ziel in 1400 Metern Höhe erreichen, fahren wir noch durch eine von einem einige Jahre zurückliegenden verheerenden Vulkanausbruch verwüstete Gegend, wo wir einige provisorische Brücken überqueren und dabei einen Eindruck von der Zerstörungskraft der Lavaströme bekommen. Nach eineinhalb Stunden erreichen wir das Weltkulturerbe ANTIGUA, früher Hauptstadt von Guatemala, heute ein beliebtes Touristenziel. Über 60% der Bevölkerung sind Zugereiste und Touristen. Wir buchen unseren Tourguide aus dem Bus gegen einen kleinen Obolus als Stadtführer und werden über drei Stunden zu den interessantesten Plätzen der Stadt geführt. Hier war früher das Zentrum der Christianisierung und auch heute noch zeugen viele Kloster von der katholischen Vergangenheit, jeder größere Orden war hier wohl damals vertreten. Viele Klöster wurden allerdings durch Erdbeben zerstört und es gibt nur noch wenige von Mönchen oder Nonnen bewohnte Einrichtungen. Wir besuchen zwei ehemalige Klöster, die heute als Luxushotels genutzt werden. Überall werden auf den Straßen von fliegenden Händlern handgemachte Souvenirs angeboten. Die Verkäufer und Verkäuferinnen tragen ihre Waren hauptsächlich auf dem Kopf. Bei einer Kaffeepause bekommen wir einen leckeren Cappuccino aus guatemalesichem Kaffee serviert und besuchen anschliessend mehrere Kirchen, die teilweise festlich dekoriert sind. Am Ende unseres Rundganges landen wir in einer Jadefabrik, wo wir den Jade Schleifern bei der Arbeit zuschauen können. Petra kann sich bei der Vielzahl der im angeschlossenen Fabrikverkauf angebotenen Schmuckstücke nicht entscheiden, allerdings entdecke ich ein wunderschönes, schlichtes Armband, das ab jetzt mein rechtes Handgelenk verschönert.
Auf der Rückfahrt zum Hafen stellen wir erfreut fest, dass die Fahrbahn in dieser Richtung in deutlich besserem Zustand ist und wir kommen rechtzeitig zum Ablegen der QUEEN ELISABETH wieder in PUERT QUETZAL an. Bei einem der zahlreichen Händler am Hafen erstehe ich ein weiteres Exemplar zur Vervollständigung meiner Sammlung von T-Shirts mit Logos lokaler Biersorten.
Zum Dinner ist unser Tisch verwaist, unsre Schwaben sind wohl zu müde und unser Sommelier ist heute nicht so gut gelaunt wie üblich. Die groß angekündigte Party im QUEENS ROOM ist allerdings eine ziemlich müde Veranstaltung, da helfen auch die redlichen Bemühungen des bordeigenen Animationsteams nicht. Die Show im ROYAL COURTH THEATER der vereinten Musikorchester und Sänger entschädigt uns dannn allerdings, auch wenn es mir mal wieder etwas zu musikallastig ist. Petra findet, dass ich immer was zu meckern habe (stimmt aber nicht, ist nur konstruktive Kritik!)
SEETAG auf dem Weg nach COSTA RICA. Der gestrige Tag war doch ganz schön anstrengend. Daher schlafen wir lange und gehen dann ohne Frühstück zum Vortrag über unser über-übernächstes Reiseziel ARUBA. Wir beschließen , dass wir auch nach diesen interessanten Infos im Voraus den richtigen Ausflug gebucht hatten und Petra freut sich jetzt schon auf Strand und Meer.
Da wir uns ja dem PANAMA KANAL nähern, wollen wir uns in einem aufschlussreichen Vortrag über die Entdeckung Panamas und den ersten französischen Versuch, einen Kanal zu bauen informieren. Der Vortrag ist wieder sehr fundiert, spannend und unterhaltsam.
Den Rest des Tages verbringe ich mit Bilder sortieren, ausgiebigem Mittagsschlaf und Tagebuch schreiben. Letzteres im CORINTHIA CAFE bei einer kalten Cola für mich und einem üppigen Cocktail (SINGAPUR SLING) für Petra mit musikalischer Unterhaltung durch das weibliche Streichertrio.
SEETAG. Auf dem Weg nach PUNTAARENAS in COSTA RICA besuchen wir vormittags die Vorstellung der uns bevorstehenden Landausflüge auf ARUBA. Nachdem wir feststellen mussten, dass der ursprünglich gebuchter Ausflug uns nur eineinhalb Stunden zum Baden am Strand lassen würde und wir auch nicht genau erfahren konnten, an welchem der vielen Strände wir mit der geführten Tour landen würden, beschliessen wir, diesen Ausflug zu stornieren und ARUBA später auf eigene Faust zu erkunden.
Den Rest der Tages verbringen wir entspannt, um uns auf den morgigen Ganztagsausflug vorzubereiten.
PUNTAARENAS, COSTA RICA. Heute können wir ein bisschen länger ausschlafen, da unser Ausflug A WALK IN THE CLOUDS erst um 9:25 startet. Ein komfortabler Reisebus bringt uns in einer eineinhalb stündigen Fahrt durch verschiedene Vegatationszonen zu unserem heutigen Ziel: einem Nationalpark in 1600 Metern Höhe, der im regenreichsten Gebiet COSTA RICAS liegt. Nachdem wir unsere Anlegestelle bei strahlendem Sonnenschein verlassen haben und durch Gegenden mit Kaffee-Plantagen und in größeren Höhen Grasland mit ausgedehnten Kuhweiden kutschiert wurden, sind wir jetzt tatsächlich mitten in den Wolken angekommen. Gerade noch rechtzeitig können wir unsere Regenjacken anziehen, bevor wir über gut ausgebaute Fußwege und über abenteuerliche Hängebrücken den Regenwald in störendem Regen erkunden. Die reichhaltige Tierwelt ist hier nachtaktiv, so dass wir bis auf einen halbzahmen Waschbär erstmal keine Tiere zu sehen bekommen. Die Tour beginnt in einem kleinen Schmetterlingszelt, wo leider keine Schmetterlinge zu sehen sind, da sich alle verfügbaren Arten zur Zeit in der Verpuppungsphase befinden. Wir könne allerdings keine 2 Wochen warten, bis die ersten Schmetterlinge ihre Kokons verlassen. Unser Guide gibt dann sehr ausführliche Erklärungen zur örtlichen Flora und wir steigen gemächlich zu einem kleinen Fluß hinab. Über uns wuchert der Regenwald und der Regen prasselt auf uns nieder. Nach dem Wiederaufstieg haben wir die Möglichkeit viele Kolibris zu bewundern, die genauso wie eine besondere Bienensorte ohne Stachel von mit Zuckerlösung gefüllten Gefäßen angelockt werden. Phantastisch, diese kleinen Flugkünstler so aus der Nähe zu beobachten! Zum Mittagessen wird ein typisch costaricanisches Lunch serviert: Hauptbestandteil sind Reis und schwarze Bohnen, verfeinert und ergänzt mit Gemüse und Hühnchen oder Fisch. Sehr lecker! Ich erstehe noch schnell ein rotes T-Shirt mit dem Aufdruck der heimischen Biermarke und einen Pin von COSTA RICA für Petras neue Pinsammlung. Das T-Shirt ziehe ich direkt an, da mein Hemd vom Regen trotz Regenjacke völlig durchnässt ist.
Auf der Rückfahrt bemerken wir, dass der Reisebus über WIFI und Internet verfügt. Wir nutzen dies für einen WhatsApp-Anruf bei Eva. Wir haben Glück, denn wir erreichen sie trotz Zeitverschiebung noch wach, weil heute wohl Kölner Lichter stattfanden und Eva von Ihrer neuen Wohnung einen schönen Blick aufs Feuerwerk hatte. Es ist schon unglaublich: wir fahren durch den tropischen Regenwald und können per Videokonferenz mit unserer Tochter in Deutschland kommunizieren! Wir haben uns riesig gefreut, unser Kind zu sehen und zu hören.
Bevor wir zurück zum Schiff kommen, stoppen wir noch bei einem riesigen Souvenierladen. Hier sind Unmengen von verschieden mehr oder weniger handwerklich gefertigten Artikeln sehr übersichtlich angeboten. Ich kaufe mir ein Domino Spiel in einem wunderbar polierten Holzkästchen und Petra ersteht einen filigranen gläsernen gelben Kolibri (hoffentlich bringen wir den heil nach Hause!) als Schmuck für unseren Weihnachtsbaum.
Zu müde zum Umziehen beschliessen wir den Tag mit einem zwanglosen Abendessen im LIDO RESTAURANT.
In der Nacht zieht über dem Meer ein schweres Gewitter auf und Petra und ich machen von unserem Balkon aus eine ganze Menge von Aufnahmen von diesem Naturschauspiel, bei dem der Nachthimmel teilweise sekundenlang taghell erleuchtet. Es gelingt mir sogar einmal eine Reihe von Blitzen einzufangen. Ein weiteres unvergessliches Erlebnis!
SEETAG. Auf dem Weg nach PANAMA. Pedro im CAFE CARINTHIA weiss jetzt morgens schon genau, dass ich einen Cappuccino für Petra brauche. Ich kann sie mit ihrem morgendlichen Getränk weiter bei bester Laune halten und wir nutzen den Tag zu einem gemeinsamen Kinobesuch. Heute steht „GREEN BOOK“ auf dem Programm, den ich nach dem Flug von New York nach Vancouver heute zum zweiten mal sehe und mich wieder sehr gut unterhalten fühle. Auch Petra hat trotz anfänglicher Bedenken viel Freude an diesem wunderbaren Film. Der Rest des Nachmittages vergeht mit Bilder sortieren und faulenzen viel zu schnell. Abends sind wir zur Cocktailparty für CUNARD WORLDCLUB Mitglieder eingeladen. Es werden die Gäste mit den meisten angesammelten Übernachtungen vorgestellt. Das Ehepaar mit den meisten (über 1600) Übernachtungen und 5 Weltumrundungen hatten wir zufällig gestern bei unserem Regenwaldausflug getroffen und waren mit ihnen ins Gespräch gekommen, weil der ältere Herr Petra angesprochen hatte. Ihm war aufgefallen, dass sie stets so gute Laune hatte und immer lächelte. Wir waren uns einig, dass es so bedauerlich ist, dass viele Passagiere trotz dieser wunderbaren Reise immer mit mürrischem Gesicht durch die Gegend liefen und keine Gelegenheit auslassen um sich über irgendwelche nichtigen Kleinigkeiten fürchterlich aufzuregen und zu beschweren.
Wieder an Bord treffen wir uns nach dem Dinner mit Petra vom TRAVEL OFFICE im COMMODORES CLUB. Sie wird von Aron, einem kanadischen Schiffsoffizier begleitet. Er ist zuständig für die Aus- und Weiterbildung der Crew im Hotelbereich. Im Gespräch erfahren wir einige interessante Dinge über die strengen Auswahlverfahren der Mitarbeiter und das Bemühen von CUNARD, trotz der hohen Anforderungen an die Mannschaft, dafür zu sorgen, dass es allen Mitarbeitern gut geht und sie gerne ihren Job ausüben. Dies wird uns auch immer wieder in Gesprächen mit Crewmitgliedern bestätigt.
PUERTA AMADOR, PANAMA. Am frühen Morgen gehen wir in PUERTA AMADOR in der Bucht vor PANAMA CITY vor Anker. Wir setzen mit dem zweiten Tenderboot über. Der Bootsführer hat in dem unübersichtlichen Yachthafen von PUERTO AMADOR zunächst einige Schwierigkeiten, die richtige Anlegestelle zu finden, bringt uns dann aber nach einigem Funkverkehr sicher an Land. Es ist nämlich das erste Mal, dass ein CUNARD Schiff in PANAMA zu einem Landausflug anlegt. Später erfahren wir, dass auch auf dieser Seite des Panama Kanals ein neues Cruiseship-Terminal gebaut wird, so dass in Zukunft das Anlanden mit Tenderbooten überflüssig sein wird.
Ein bequemer Reisebus (Diesmal leider ohne WIFI) bringt uns vorbei am in Gegenrichtung sich stauenden Berufsverkehr aus der Stadt über den bis hier von Alaska nach Panama führenden HIGHWAY 1 zu einem Hotel am GATUN LAKE, der Teil des Panama Kanals ist. Die Hotelanlage war früher einmal eine Schule der amerikanischen Militärbasis und ist vor einiger Zeit zu einem Luxus Resort mitten im Urwald umgestaltet worden. Wir dürfen kurz die örtlichen Toiletten benutzen und steigen anschliessend in ein Ausflugsboot um, mit dem wir die Uferlandschaft des GATUN LAKES erkunden. Wir sehen verschiedenen Vogelarten und schippern gemächlich am Ufer entlang, als uns unsere Führerin Alexandra plötzlich auf ein sich langsam in den Bäumen über uns von Ast zu Ast hangelndes DREIZEHEN-Faultier hinweist. Es streckt uns zwar fast die ganze Zeit über sein Hinterteil entgegen, trotzdem gelingen mir ein paar Bilder, auf denen Gesicht und Nase zu erkennen sind. Diese Tierart gehört bestimmt nicht zu den Sorten, von denen viele Kuscheltiere hergestellt werden, trotzdem ist es eine imposante Erscheinung. Die Fahrt auf dem See führt uns schliesslich zu einem Indianerdorf, wo wir schon freudig erwartet werden. Nach einem herzlichen Empfang im großzügigen Gemeinschaftshaus erfahren wir, dass die jetzigen Bewohner aus dem Regenwald im Norden Panamas erst seit dem Jahr 2000 hier angesiedelt wurden. Hier in diesem Naturreservat wird ihnen die Möglichkeit geboten, ihre alte Kultur und Lebensweise zu
praktizieren. Trotzdem können sie die Möglichkeit nutzen, ihre Kinder auf die hiesigen Schulen zu schicken (Schulweg jeden Tag jeweils eine Stunde hin und zurück mit dem Kanu mit Aussenbordmotor) Ein Teil der Jugendlichen verlässt dann nach der Ausbildung die Dorfgemeinschaft, einige entschliessen sich allerdings, bei ihren Familien zu bleiben und das traditionelle Leben weiter zu führen. Ihren Lebensunterhalte bestreiten sie durch den Verkauf von selbst hergestellten Geschenkartikeln und kunstvoll aus Naturfasern geflochtenen Schalen.
Zum Abschied steht das versammelte Dorf am Ufer und winkt den abfahrenden Touristen zu. Es ist schon etwas merkwürdig aber nicht so schlimm , wie ich mir eine solche touristische Veranstaltung vorgestellt hatte.
Das Boot bringt uns wieder zurück zur Hotelanlage, wo wir uns kurz frisch machen können und dann im Bus ein Sandwich serviert bekommen. Danach geht die Fahrt zu unserem eigentlichen Ziel: Den AGUA CLARA LOCKS, einer im Jahre 2016 neu errichteten Schleusenanlage auf der karibischen Seite des Panama Kanals. Wir kommen genau zur richtigen Zeit an, denn in der uns zur Verfügung stehenden Aufenthaltszeit können wir beobachten, wie ein riesiger Flüssiggastanker in die erste Stufe der Schleuse einfährt.
Morgen werden wir mit der QUEEN ELISABETH durch die in einiger Entfernung liegenden älteren parallel verlaufenden GATUN LOCKS fahren.
Der Bus bringt uns in einer einstündigen Fahrt wieder zurück zur Anlegestelle der Tender Boote. Dort erwartet uns bereits eine lange Schlange ungeduldig wartender Passagiere. Der Transport mit den Tendern wird durch das aufkommende schlechte Wetter und den damit verbundenen höheren Seegang behindert. Einige Passagiere scheinen kein Verständnis dafür zu haben, dass ihre Sicherheit vor geht und beschweren sich über die Wartezeit. Wir nutzen die Zeit und trinken ein lokales Bier und erfreuen uns an einer Portion Natchos mit leckeren Beilagen. Schliesslich ist die schaukelnden Überfahrt zum Schiff doch sehr lustig und alle sind froh wieder heil an Bord zu sein.
Fahrt durch den PANAMA KANAL. Ein weitere Höhepunkt dieser unglaublichen Reise!
Früh am Morgen (7:30) erreichen wir die erste Schleuse auf der Pazifikseite des 1914 fertig gestellten Kanals. Kaum zu glauben, das unser riesiges Schiff in die Schleuse passt. Links und rechts ist nicht mal jeweils ein Meter Spielraum! Von insgesamt 8 elektrischen Lokomotiven gezogen (jeweils 2 vorne links und rechts und 2 hinten links und rechts) wird unser Schiff an Stahltrossen durch die Schleusen bewegt.
Nach dem gescheiterten Versuch, auf dem total überfüllten Vordeck einen guten Platz zum Fotografieren zu bekommen, beschließe ich, nach hinten zu gehen und kann, weit über die Reling gebeugt, schöne eindrucksvolle Aufnahmen von der Schleusendurchfahrt mit Teilen des riesigen Schiffes im Vordergrund machen. Nach der ersten Schleusenstufe legt sich die anfängliche Hysterie und man kann auch wieder vorne vernünftig stehen und die Aussicht geniessen. Petra hat mittlerweile auch ihren Cappuccino bekommen und genießt diese einmalige Fahrt genauso wie ich. Den ganzen Vormittag über renne ich von vorne bis hinten, verschiedene Decks rauf und runter, übers Schiff um unsere Fahrt von allen möglichen Blickwinkeln festzuhalten. Immer wieder eröffnen sich neue Perspektiven auf die Schleusentore, Lokomotiven, Schienen und Schleusenbauwerke. Teilweise liegen nur wenige Zentimeter zwischen den Brückenaufbauten der QUEEN ELISABETH und den Dächern der Schleusenhäuser. Nachdem wir die pazifischen Schleusenanlagen hinter uns gelassen haben, geht die Fahrt weiter über den durch Stauwerke auf beiden Seiten angelegten GATUN LAKE, einen der größten Stauseen der Welt. Wir passieren hier die Stelle, an der die Franzosen den ersten Versuch, einen Kanal zu bauen, aufgegeben hatten, weil sie nicht mit dem schwierig zu bearbeitenden felsigen Untergrund, den widrigen Umweltbedingungen, mit Mosquitoplagen und Gelbfieber gerechnet hatten. Erst einige Jahre später konnten die Amerikaner mit riesigem Aufwand an Mensch und Maschinen den Kanalbau vollenden. Noch immer geben die terrassenartig abgestuften Abhänge links und rechts des Kanals einen Eindruck von der ungeheuren Leistung der Erbauer. Nach Passage dieses engen und kurvigen Teils öffnet sich der See wieder vor uns und es geht eine ganze Weile gemächlich über den breiten See bis wir die karibische Seite des Kanals erreichen. Ich habe jetzt einen tollen Platz zum Fotografieren auf Deck 8 gefunden, das eigentlich für die Crew reserviert ist. Aber heute dürfen wohl auch die Passagiere hier hin. Petra sorgt in der Zwischenzeit durch die Behandlung meiner Haut mit Sonnenschutzcreme dafür, dass ich in der gleissenden Sonne nicht verbrenne. Ich komme ins Gespräch mit einem netten Amerikaner, der wohl genauso foto-verückt ist wie ich. Wir verteidigen bei der Einfahrt in die GATUN LOCKS unseren Premiumstandplatz gegen die anrückenden Tablet- und Smartphone-Knipser. Nachdem das Bild vom uns vorausfahrenden Frachter, der gerade einen Schleusenstufe verlässt, im Kasten ist, geben wir den Platz frei und suchen uns andere Standorte. Vom Balkon unserer Kabine kann ich die uns durch die Schleuse bewegenden Lokomotiven ganz in Ruhe aus nächster Nähe beobachten. Nach 16:00 liegt dann auch die letzte Schleuse hinter uns und die QUEEN ELISABETH fährt nun in karibischen Gewässern.
Beim Abendessen im BRITANNIA RESTAURANT tauschen wir lebhaft unser Erlebnisse des Tages mit unseren Tischnachbarn aus und lassen gemeinsam mit ihnen den unvergesslichen Tag im COMMODORES CLUB bei musikalischer Untermalung von einem Jazz Quartett ausklingen.