20.Juni

Heute beginnt der letzte aber größte Teil unseres Reiseabenteuers.

Wir besuchen nochmal kurz den ROOTS Laden, von dem wir durch Registrierung unsere Email-Adresse einen 10$ Gutschein bekommen haben. Petra bekommt als Andenken eine mit ihren Initialen verzierte kanadische Handtasche und ich ein paar neue Pantoffeln.

 

Zurück im Hotel reicht die Zeit bis zum Auschecken gerade noch zum Kofferpacken und Kofferanhänger beschriften. Dann bringt uns ein Taxi mit freundlichem indischen Fahrer zum Cruiseterminal. Hier ist jetzt erstmal langes Warten vor der amerikanischen Einwanderungsbehörde angesagt. Man hat extra >10 Sitzreihen a´30 Stühlen aufgestellt, auf denen die Wartezeit verkürzt wird bevor man 2 Stunden Schlange stehen muß, damit die US Bordet-Control prüfen kann, ob wir würdig sind, in die USA einzureisen.

ALASKA

20. Juni

Heute beginnt der letzte aber größte Teil unseres Reiseabenteuers.

Wir besuchen nochmal kurz den ROOTS Laden, von dem wir durch Registrierung unsere Email-Adresse einen 10$ Gutschein bekommen haben. Petra bekommt als Andenken eine mit ihren Initialen verzierte kanadische Handtasche und ich ein paar neue Pantoffeln.

Zurück im Hotel reicht die Zeit bis zum Auschecken gerade noch zum Kofferpacken und Kofferanhänger beschriften. Dann bringt uns ein Taxi mit freundlichem indischen Fahrer zum Cruiseterminal. Hier ist jetzt erstmal langes Warten vor der amerikanischen (!) Einwanderungsbehörde angesagt. Man hat extra >10 Sitzreihen a´ 30 Stühlen aufgestellt, auf denen die Wartezeit verkürzt wird, bevor man 2 Stunden Schlange stehen muß, damit die US Border-Control prüfen kann, ob wir würdig sind, in die USA einzureisen. Das Schlange Stehen dauert aber dann doch nur 30 weitere Minuten dank eines besonders eifrigen Emigration Officers, der gleichzeitig zwei Schalter bearbeitet.

Der CheckIn auf der QUEEN ELISABETH geht dann ganz schnell und wir beziehen unser schöne Kabine mit unverbauter Aussicht. Bis zum Abendessen ist noch viel Zeit für einen  ausführlichen Schiffsrundgang. Uns fällt direkt auf, dass hier die Deckenhöhe deutlich niedriger ist als auf der Queen Mary 2, aber die Atmosphäre ist auch wegen der vielen aufwändigen Holzvertäfelungen, Spiegel und Wandbilder  sehr stilvoll. Wir fühlen uns direkt wohl und können uns gut vorstellen, dass das auch die nächsten 48 Tage so bleibt.

Das Auslaufen aus VANCOUVER verfolgen wir vom Deck, auf dem sich die Cricket und Boule Plätze befinden. Hier ist es noch schön leer und man hat eine tolle Aussicht nach vorne. Wir bleiben hier, bis wir unter der LIONS GATE BRIDGE hindurch gefahren sind.

Das Verstauen unserer Kleidung und der entsprechenden Koffer erfordert etwas Phantasie und Geschicklichkeit. Aber die Kabine ist groß genug für uns und unser Gepäck für die insgesamt mehr als zwei monatige Reise.

 

Vor dem Abendessen gehen wir noch an Deck und geniessen die Aussicht auf die teilweise spärlich aber exklusiv bewohnte Inselwelt vor VANCOUVER.

 

21. Juni

Heute Nacht bin ich um 2:30 aufgestanden um die Durchfahrt durch die INSIDE PASSAGE nicht zu verpassen. Zuerst bei Mondlicht, dann nach Sonnenaufgang im Morgennebel bin ich ganz fasziniert, wie nah wir an der bis ans Wasser bewaldeten Küste vorbeifahren. Als wir an einem Gebiet vorbeifahren, in dem gerade Bäume gefällt werden, glaube ich sogar die Geräusche von Äxten und Motorsägen zu hören.

Gegen 8:00 morgens ist das nördliche Ende der INSIDE PASSAGE erreicht und es gibt jetzt draussen nicht mehr so viel spektakuläres zu sehen.

Als erstes Besuchen wir das Reisbüro an Bord. Hier arbeitet zur Zeit die freundliche Dame, die es uns auf unserer ersten Fahrt mit der Queen Mary 2 in 2016 ermöglicht hatte, dass wir nicht in Southampton aussteigen mussten, sondern bis New York weiterfahren durften. Als Dank dafür schenken wir Ihr ein von mit gestaltetes QM2-Fotobuch.

Auf dem Tagesprogramm stehen jetzt drei vielversprechend Vorträge. Im Ersten gibt es eine kleine Einführung in das, was uns in den nächsten 10 Tagen in Alaska erwartet.

Der zweite Vortrag von einem erfahrenen Biologen und Naturfotografen gibt uns einen faszinierenden Einblick in das Leben von Polar Eisbären. DOUGH ALLAN zeigt einmalige Fotos und Filmausschnitte unter anderem von schwimmenden Eisbären auf und UNTER Wasser. Er berichtet von einem Forschungsprojekt nördlich von Spitzbergen, bei dem er mit einem Kollegen 5 Wochen in einer bis  dahin 25 Jahre nicht benutzten ehemals von Eisbärjägern bewohnten Hütte auf dem Eis lebt.Von hier aus erforschen die beiden ohne Motorschlitten die Gegend um zu beobachten, wie Eisbärenjunge nach der Geburt im Frühjahr mit ihrer Mutter zusammen aus einer im Winter vom Muttertier gegrabenen Höhle kriechen und zum ersten mal das Tageslicht erblicken. Die Aufnahmen davon sind wirklich sensationell! Ein Hinweis auf die rapide in den letzten Jahren zurückgehende Eisfläche der Antarktis darf dann natürlich auch nicht fehlen. Es bleibt zu hoffen, dass die vielen US-Amerikaner im Publikum dies bei der nächsten Präsidentenwahl auch mal berücksichtigen.

Anschliessend gibt es noch einen Vortrag von einer jungen Frau indianischer Abstammung, die sehr spannend und teilweise ergreifend über die Geschichte der First Nations berichtet. Es ist erschreckend, wie ungerecht diese von den sogenannten zivilisierten Einwanderern behandelt wurden. Erst seit 2015 (!) wird in Alaska wieder die Sprache der Ureinwohner in der Schule als Unterrichtsstoff angeboten. Bis Mitte der 70er Jahre war sie sogar komplett verboten. Mittlerweile werden aber z.B. gelegentlich Schilder und Beschriftungen auch in der Sprache der jeweiligen Clans beschriftet. Wir sprechen immer von viel unberührter Natur, sie weist allerdings daraufhin, dass in der über 5000 Jährigem Geschichte Ihres Clans schon sehr vielmehr Plätze in der Natur Alaskas von Menschen besucht wurden, als in den letzen 200 Jahren als die weissen Jäger , Goldsucher und Siedler kamen. Die Harmonie zwischen Natur und Mensch hat dazu beigetragen, dass das Überleben diesen Völkern über 5000 Jahre gelungen ist, trotz der teilweise niedrigen Klimaverhältnisse und der rauhen und gefährlichen Natur. Jetzt geht mit dem respektlosen Raubbau an der Natur durch die Holz- und vor allem durch die Öl-Industrie das bisher bestehende Gleichgewicht zwischen Natur und Mensch kaputt.

Das über 5000 Jahre erworbenen Wissen über das funktionierende, oft demütige Zusammenleben mit der Natur sollte von Generation zu Generation weiter gegeben werden.

Nach diesen wirklich erbaulichen und gut gemachten Vorträgen verbringen wir einen ruhigen entspannten Nachmittag.

 Zum Dinner ist heute Black&White Gala angesagt und wir freuen uns nach den Campingwochen mal wieder was schickes an  zu ziehen.

 

So vergeht der erste Seetag auf der QUEEN ELISABETH ohne einen Moment Langeweile.

 

22.Juni

Heute wollen wir ganz früh aufstehen, weil wir heute unseren einzigen von zu Hause aus gebuchten Ausflug mit einem Wasserflugzeug in einen Fjord zum Krabbenessen machen wollen.

 

Am vereinbarten Treffpunkt wird uns dann aber mitgeteilt, dass dieser Ausflug leider aus unbestimmten Gründen abgesagt werden musste. Ausserdem ist das Wetter auch nicht so toll. Wenigstens bekommen wir unser Geld zurück und beschliessen KETCHIKAN, die südlichste, aber 5.größte Stadt Alaskas auf eigene Faust zu erkunden. Wir besuchen das städtische Museum, die mit vielen Andenkenläden bestückte Holz-Promenade am GREECE GREEK und eine Ausstellung über Totempfähle. Nach einigen kleineren Einkäufen flüchten wir zurück aufs Schiff, da gerade ein weiters Kreuzfahrtschiff von DISNEY (!) eingelaufen ist und jetzt viele Familien mit Kindern die Stadt überschwemmen.

 

23.Juni

 Am frühen Morgen durchfahren wir CHATHAM STRAIT. Weil sich hier oft Buckelwale zeigen, ist ausnahmsweise das Vorschiff aus Deck 5 geöffnet (normalerweise nur für CREW Mitglieder zugänglich - mit eigenem Whirlpool!). In leichtem Nieselregen sind wir um 7:30 bereit, die ersten Wale zu sehen und tatsächlich können wir in einiger Entfernung diverse Buckelwale beobachten. Wir werden unterwegs von der OVATION OF THE SEAS überholt. Dafür dreht die QUEEN ELISABETH bei und fährt gemütlich am TRACY ARM FJORD vorbei, wo wir kleine Eisberge, Adler und einen Bären am Ufer sehen. Langsam verziehen sich auch die Regenwolken und wir laufen bei Sonnenschein um 14:00 in JUNEAU ein. Hier liegen allerdings schon drei andere riesige Kreuzfahrtschiffe. Mit viel Geschick wird unsere QUEEN in die letzte verbliebene Lücke buxiert.

Ein Bus bringt uns zur anderen Ende von JUNEAU gelegenen Anlegestelle unseres Wailwatchung Bootes am LYNN CANAL. Bei herrlichem Sommerwetter fahren wir ca. 45 Minuten auf dem Meeresarm bis wir die ersten Buckelwale sehen. Es ist eine Mutter mit ihren Baby. Trotz des Gedränges an der Reling gelingen uns ein paar schöne Bilder. Das beste Bild gelingt Petra. Zum Abschluss werden wir noch zu einer im Meer dümpelnden Boje gefahren, auf der ein Paar Seelöwen in der Sonne dösen und den Versuch eines anderen Seelöwen, der auch einen Platz im Warmen haben möchte, erfolgreich mit ihrem Imponiergehabe verhindern.

 

Bei 300 Tagen Regenwetter im Jahr sind wir statistisch mit unserem strahlenden Sonnenschein heute bestens bedient.

 

24.JUni

Willkommen in SKAGWAY, dem ehemaligen Tor zum Goldrush am YUKON. Für heute haben wir eine Eisenbahnfahrt vor uns. Doch zuerst bringt uns ein Bus mit einem überaus freundlichen und witzigen Fahrer über den White Pass nach KANADA. 

Nach einer kurzen Fahrt durch SOUTH BRITISH COLUMBIA sind wir in YUKON. Mit einigen Zwischenstops erreichen wir CARCROSS, das früher CARIBOOCROSS hiess. Es musste aber umbenannt werden, weil sich die Bewohner eines anderen kanadischen Ortes, der auch CARIBOOCROSS heißt, beschwert hatten. 

Anschließend besichtigen wir das Gelände von CARIBOO CREEK, einem schön gemachten Freilichtmuseum mit Goldwaschanlage, Schlittenhundenzucht und Schlittenhundenfahrten. Hier bekommen wir einen leckeren gegrillten Hähnchenschenkel mit Krautsalat und einer gebackenen Kartoffel serviert, den wir stilvoll in einem Planwagen verspeisen.

Das ganze hier ist auch ein Trainingscamp für die Huskis, die hier für die winterlichen Schlittenhunderennen trainieren. Die Hunde waren ganz aus dem Häuschen, als sie vor die Wagen gespannt wurden und endlich rennen durften. Zu einer Mitfahrt auf dem Hundegefährt hatten wir allerdings keine Lust. Statt dessen haben wir das angeschlossene Museum mit vielen ausgestopften heimischen Tieren und einigen rekonstruierten ausgestorbenen Tieren besucht.

Pünktlich am Bus zurück, was von unserem Fahrer nach jedem Stop immer wieder lobend erwähnt wurde, geht die Fahrt zurück nach zurück nach CARCROSS, wo wir uns bei einem kurzen Halt ein sehr leckeres Eis genehmigen. Dann bringt uns der Bus endlich in FRASER zur Bahnstation der WHITE PASS & YUKON RAILWAY.

Die über hundert Jahre alte Eisenbahnstrecke sollte den Goldsuchern den beschwerlichen Marsch in die Gebiete mit den vermeintlichen Goldvorkommen am KLONDIKE erleichtern. Doch obwohl sie trotz Fertigstellung in der Rekordzeit von 2 Jahren, 2 Monaten und 2 Tagen fertig gestellt wurde (geplant war eine Bauzeit von 3 Jahren!) wurde sie kaum für Ihren ursprünglichen Zweck benutzt, da der Goldrausch bei ihrer Fertigstellung bereit schon wieder zu Ende war.

Heute ist diese Strecke Nummer Zwei in der Weltrangliste der am häufigsten von Kreuzfahrttouristen besuchten Bahnstrecken der Welt. (No1 ist eine Strecke auf Hawaii) - alle Infos laut Auskunft unseres netten Busfahrers!

 

Während der Fahrt konnte ich fast die ganze Zeit auf der Plattform unseres Waggons stehen und hatte eine herrliche Aussicht. Zwischendurch wurde sogar von einem Mitreisenden ein Handyfoto von einem Schwarzbären gemacht, der sich offensichtlich an die Bahngleise verirrt hatte. Normalerweise ist der Zug den Bären viel zu laut. Während der Fahrt gab es immer wieder interessante Informationen vom Zugbegleiter über Lautsprecher, so dass ich mich rechtzeitig auf kommende tolle Ausblicke vorbereiten konnte. Der Zug brauchte schliesslich 2 Stunden für die 27,7 Meilen lange Strecke zum Hafen, wo unsere QUEEN ELISABETH uns erwartet.

25. Juni

ICY STRAIT POINT, Alaska. An diesem privaten Anlegeplatz werden wir heute mit Tender Booten an Land, da der einzige Anleger bereits von einem anderen Kreuzfahrtschiff belegt ist. Es ist wieder herrlich sonnig und warm und nach  einem kurzen  Rundgang durch die ehemalige Fischkonservenfabrik, jetzt Souvenierladen, beginnen wir unsere zweite Whale Waching Tour. Das Boot bringt uns schnell raus in den Fjord und mit zunehmender Entfernung lege ich immer mehr Kleidungschichten an. Am Ende bin mit ich T-Shirt, Jacke, Regenjacke und Mütze (schnell noch hier auf dem Boot erworben!) gut gerüstet für den kühlen Fahrtwind. Nach ca. 40 Minuten brausender Fahrt sehen wir einen Buckelwal, der allerdings nur ein paarmal seinen Rücken zeigt. 

Doch dann kommen die Orcas! Mindestens zwei Erwachsene und zwei Jungtiere zeigen sich immer wieder an der Wasseroberfläche und lassen sich von unserem Boot begleiten. Ein tolles Schauspiel! Zwischendurch sind noch mehrere Seelöwen zu sehen, von denen sich einer immer wieder in der Nähe unseres Bootes aufhält. Vielleicht ist er hier etwas sicherer vor den hungrigen Orcas. Zum krönenden Abschluß zeigt uns einer der Orcas noch einmal seine Schwanzflosse bevor er endgültig abtaucht.

 

Zurück in ICY STRAIT POINT lassen wir uns noch einen sehr schmackhaften Lachsburger schmecken, er kostet $ 18,95 reicht aber locker für uns beide.. Das Tenderboot bringt uns um kurz vor 16:00 wieder an Bord der QUEEN.

 

26. Juni

HUBBARD GLACIER, ALASKA. Der bisherige Höhepunkt unserer an sensationellen Erlebnissen nun wirklich nicht armen Reise! 

Als ich früh morgens wach werde und aus demFenster schaue, sehe ich nur dichten Nebel und denke: „das kann ja wohl nichts werden heute!“ Doch es ist nur eine dichte Nebelbank als wir in die YAKUTAT BAY einlaufen. Ganz schnell tauchen zu beiden Seiten des Schiffes  schier endlose, Schnee bedeckte Bergketten auf. Wir sollen uns früh im QUEENS ROOM treffen, da wir Tickets für den heute einzig möglichen Ausflug mit einem kleineren Boot, dass  näher an den Gletscher heran fahren kann als die QUEEN ELISABETH, gebucht haben. Während der 30 Minütigen Wartezeit verpassen wir zwar die ersten Blicke auf den Gletscher bei der Einfahrt der QUEEN ELISABETH in die DISENCHANTMENT BAY, werden aber beim Umstieg auf das kleinere Boot von Anblick des mehr als 10 km breiten Gletschers empfangen. Schnell legt das Boot ab und wir fahren durch ein Feld von Eisschollen näher an den Gletscher heran. Wir haben etwas Mitleid mit den auf der QUEEN verbliebenen Mitreisenden, weil wir davon ausgehen, dass die QUEEN ELISABETH nicht näher an den Gletscher heran fahren darf und kann.

Die Aussicht am Fuß des Gletschers ist unbeschreiblich. Da es durch den  herrlichen Sonnenschein heute relativ warm ist, erleben wir mehrfach wie der Gletscher kalbt. So heißt es , wenn riesige Eisbrocken von der vorderen Kante des Gletschers abbrechen und unter donnerndem Getöse ins Meer stürzen. Uns fehlen die Worte, dieses einmalige Erlebnis zu beschreiben. dieser ist einer der wenigen Gletscher auf dieser Erde, der durch die enormen Schneefälle hier in ALASKA immer noch in einer Vorwärtsbewegung ist und trotz seines Schrumpfen in den letzten Jahrzehnten immer noch  gigantische Eismassen ins Meer stürzen lässt. Fasziniert durch den Blick auf den sehr aktiven Gletscher bemerken wir kaum, wie nahe hinter uns die QUEEN ELISABETH doch noch an den Gletscher heran gesteuert wurde. Auch von dort muss der Blick atemberaubend sein, weil auf allen Decks die Passagiere dicht gedrängt stehen um dieses Naturwunder zu bestaunen. Nach einem kurzen Abstecher zur HEIK Insel, auf der hunderte von Seevögeln brüten und einen Heiden Lärm veranstalten, kehrt unser Boot wieder zur QUEEN ELISABETH zurück. Auf dem Achterdeck geniessen wir als die QUEEN wieder in Richtung offenes Meer in See sticht, den unglaublichen Ausblick und das unendlich scheinende Bergpanorama. Zur Feier des Tages gibt es heute ein besonderes Lunch-Buffet, mit allem, was man sich an Köstlichkeiten aus dem Meer vorstellen kann. Petra lädt sich einen großen Teller mit Hummer, geräuchertem und  gebeiztem Lachs, Krebsfleisch und Meeresfrüchte Salat hoch voll. Wir sind hier im Paradies! Der von mir befürchtete Eiweiss-Schock bleibt aus , vielleicht liegt es auch an dem Gläschen Champagner, dass sich Petra und Annegret genehmigen (eine sehr sympathische Mitreisende und Tischgenossin beim Dinner).

Jetzt hilft nur noch ein Mittagsschlaf, damit wir nicht völlig reizübersättigt durchdrehen.

Zur Teatime, die hier auf der QUEEN ELISABETH nicht so zelebriert wird wie auf der QUEEN MARY 2, gibt es einen Cappuccino für Petra und für mich eine heisse Schokolade mit Keksen, Cheesecake und Marshmallows. Dazu spielt ein Streichquartett wunderbare Musik von Mozart über Strauß bis Ed Sheran. Hier könnte unser Lieblingsplatz um diese Zeit werden, wenn wir nicht an Land sind.

Beim Abendessen haben wir wieder viel Spaß mit unseren Tischnachbarn Annegret, Gabi, Barbara und Arthur.

 

 

27. Juni

SITKA, ALASKA. Der Morgennebel verzieht sich schnell und es wird wieder ein herrlicher Sommertag bei unserer letzten Station in ALASKA. Heute haben wir keinen Ausflug gebucht, sondern erkunden das geschichtsträchtige Städtchen auf eigene Faust. Hier wurde der Kaufvertrag zwischen Russland und den USA besiegelt. Überall sind hier Spuren der russischen Vergangenheit zu sehen. Mit Sicherheit bereuen sie es heute noch, ALASKA für einen heute lächerlich geringen Preis an die USA verscherbelt zu haben. Vom CASTLE HILL, auf dem die Übergabe damals statt fand, ist die Aussicht auf Stadt, Hafen und unser Schiff ganz toll. Beim Abstieg von diesem Hügel kommen wir an vielen blühenden Sträuchern und geniessen den Duft der für ALASKA typischen Wildrosen. Wir besuchen die russisch orthodoxe Kirche, die mehr einem Museum als einem Gotteshaus gleicht, und stellen zwei Kerzen auf. Vielleicht können wir uns bei wem auch immer so für diese bisher so wunderbare Reise bedanken. 

Beim Bummel durch die Stadt entdecke ich eine indianische Trommel, die mir sehr gut gefällt. Aber ich kann mich noch nicht entschliessen, sie zu kaufen. Zuerst wollen wir eine Ausstellung von Totempfählen besuchen. Direkt am Hafen mit den vielen Fischerbooten  liegen ein paar sehr schöne, gepflegte Häuser mit Blick auf die Inselwelt vor SITKA, der allerdings heute ein wenig durch die in der Bucht vor Anker liegende QUEEN Elisabeth versperrt wird. Im VISITORS CENTER bei den Totempfählen erklärt uns eine ältere Dame mit indianischen Wurzeln verschiedene traditionelle Handarbeitstechniken. Interessant ist, dass die Native People neben ihren traditionellen Fellen und Tierhäuten auch sehr viele Stoffe und andere Materialien benutzt haben, die aus der Zeit der russischen Besatzung stammen, wie die charakteristischen roten Wollstoffe und die zur Verzierung verwendeten Perlmutt Knöpfe, die ursprünglich von verschlissenen Hemden abgetrennt und gesammelt wurden.

In einem kleinen Laden erstehen wir einen kleinen kupfernen Abdruck von einem Totem Pfahl, der die Geschichte vom Raben erzählt, der das Sonnenlicht stiehlt. Diese hatten wir bei dem eindrucksvollen Vortrag der jungen Frau gehört, die  am ersten Tag unserer ALASKA Reise über das Leben und die Legenden der NATIVE PEOPLE berichtet hatte.

Auf dem Rückweg zur Anlegestelle der Tenderboote entschliessen wir uns dann doch zum Kauf der kleinen Trommel und für Petra gibt es ein Paar wunderschöne petrolfarbene Ohrringe zu unserem bevorstehenden Hochzeitstag. Es stellt sich heraus, dass die Trommel von der Verkäuferin und die Ohrringe von ihrer Tochter gefertigt wurden. Die beiden posieren dann auch noch für ein Foto, dass der Laden auf seiner Facebookseite veröffentlicht. Ausserdem kaufe ich mir hier noch eine Nachbau eines Viewmasters, der mit Stereophotos von Alaska Bären bestückt ist. Die freundliche Dame an der Kasse gibt mir auch noch eine Adresse in den USA, wo man seine eigenen Fotos auf Viewmaster-Scheiben belichten lassen kann.

Zurück auf dem Schiff nehmen wir unseren Lunch auf dem Achterdeck mit einem gepflegten Aperol für Petra und einem kühlen Cider für mich ein und beobachten dabei 4 Adler, die offenbar auf einem großen Baum direkt am Hafen ihre Aussichtspunkte haben.

 

Mit einer Verspätung von über einer Stunde lichtet die QUEEN ELISABETH ihren Anker und bricht in Richtung VICTORIA auf VANCOUVER ISLAND auf.

 

28. Juni

Den heutigen Seetag brauchen wir ganz dringend um die vielen Eindrücke der letzten Tage zu verarbeiten. Wir wollen mal etwas länger ausschlafen. Um 10:00 finden wir uns dann allerdings doch im ROYAL COURT THEATER zu einem weiteren Vortrag von DOUGH ALAN ein. Heute berichtet er über seine Erfahrungen als Kameramann und zeigt unglaubliche Aufnahmen von Tauchgängen unter dem antarktischen Eis, der Jagd einer Gruppe von Orcas auf einen Seehund und der vorbildlichen Sorge von Kaiser-Pinguinen um ihren Nachwuchs. Das ganze aufgelockert mit witzigen Anekdoten aus seinem abenteuerlichen Leben als Naturfotograf und Kameramann. Bei seinem ersten Vortrag hatte er berichtet, wie bei einem Tauchgang seiner Frau von einer Walflosse die Kamera aus der Hand geschlagen wurde und er sich spontan dafür entschied, zuerst der Kamera nach zu tauchen, bevor er sich um seine Frau kümmerte. Heute berichtet er, wie er es dauerte, in der Antarktis keine Kamera zur Hand gehabt zu haben, als sich seine Frau Susan in einem Helikopter kurz vor einem Abflug noch einmal erleichtern wollte, dabei Ihren Kälteanzug halb heruntergelassen hatte und beim wieder Anziehen Ihre ganze Hinterlassenschaft sich beim Hochklappen der Kapuze auf ihrem Kopf ergoß. Die ganze Geschichte hatte auch noch ein Nachspiel, weil er Jahre später auf einem wissenschaftlichen Kongress von einem ihm bis dahin unbekannten Biologen angesprochen wurde, ob er der Mann von Susan sei. Als er das bejahte, sagte ihm der Biologe, dass sie damals seinen Kälteanzug leihweise an hatte.

Ich hab mir dann noch ein Foto von seinem Buch und seiner Email-Adresse gemacht, weil ich unbedingt zuhause mehr über ihn erfahren möchte. Vielleicht gibt es ja auch im Internet Filme von ihm zu sehen.

Zum Lunch haben wir heute ein Essen mit Weinbegleitung gebucht. 5 Gänge mit 8 verschiedenen Weinen. Alles passt bestens, nur weiß ich kaum noch, wie ich danach in unsere Kabine gekommen bin, weil ich immer Petras  halb ausgetrunkenen Gläser geleert hatte. Wäre doch echt zu schade für den leckeren Wein gewesen!

 

Nach ausgiebigem Mittagsschlaf besuchen wir zur Abwechslung am Abend mal wieder eine Show im ROYAL COURTH THEATER und sind wirklich angetan von der Darbietung der Company unter dem Thema Hollywood Nights mit viel Gesang und Tanz zu klassischen Filmmusiken der letzten 50 Jahre. Wir beschliessen den heutigen Tag mit einem kurzen Besuch in der bordeigenen Disco YACHT CLUB.

 

29.Juni

VICTORIA, VANCOUVER ISLAND, CANADA. Der für geplante Ausflug zum meist fotografierten Leuchtturm der Welt fällt heute mangels genügend Interessenten aus. Daher wollen wir das wunderschöne, englischer als englische VICTORIA selbst erkunden.

Eigentlich hatten wir vor, mit dem Shuttlebus nach Downtown zu fahren, aber auf dem Weg dorthin stand ein alter, toll gepflegter Daimler mit einem Schild „Please, Don not assume that we are expensive“ und tatsächlich haben wir uns den Preis mit einem älteren Paar aus Florida geteilt und weniger ausgeben als bei der ausgefallenen Bus-Tour. Der Wagen mit Rechtslenkung wurde von einem 74 jährigen Herrn gelenkt, der sich als großer Autonarr entpuppte. Er zeigte uns einige schöne Plätze in VICTORIA, unter anderem den Park mit einer steinerne Brücke, auf der er geheiratet hatte. Die sehr komfortable Fahrt auf dem Rücksitz des alten Daimlers, der ehemals einem britischen Politiker gehörte, geht weiter durch die Vororte von VICTORIA mit vielen schönen Häusern raus aufs Land. Hier hat in den 40 Jahren eine  durch Beton reich gewordene Familie eine wundervolle riesige Gartenanlage gestaltet. Die uns zur Verfügung stehenden 90 Minuten reichen nicht aus um alle Pracht zu bewundern. Seien es der Rosengarten, der Japanische Garten oder der SUNKEN GARDEN, alles ist tip--top gepflegt und liebevoll gestaltet. Da einzige, was ein bisschen stört, sind die gewaltigen Menschenmassen, die sich durch die schmalen Gartenwege zwängen. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie es hier ist, wenn es richtig voll ist, denn der Parkplatz ist nur zu einem Drittel besetzt. Auf dem Rückweg nach VICTORIA zeigt uns unser Chauffeur noch wo er glücklich direkt am INNER HARBOUR wohnt und wir treffen zufällig seine Frau, die seinen geliebten Yorkshire-Terrier spazieren führt. Er ist schon für den übermorgen stattfindenden CANADA-DAY passend angezogen.

Nachdem er uns CHINATOWN gezeigt hat (das zweit älteste auf dem amerikanischen Kontinent nach San Franzisko), steigen wir am Hafen aus, gehen ein paar Schritte und lassen uns das letzte Stück auf dem Weg zur QUEEN ELISABETH von einem Taxi bringen. Da kostete dann nur ein Viertel von dem , was wir für die am Pier bereitstehenden Cruise-Shuttle Busse für die gleiche Fahrt bezahlt hätten.

Wir sind rechtzeitig an Bord um noch unser Lunch auf dem sonnigen Achterdeck einzunehmen.

 

Heute ist auch unter Hochzeitstag (wir haben auch das verflixte 7. Jahr gut hinter uns gebracht!) AM Nachmittag klopft es an unserer Kabinentür. Petra aus dem Reisebüro hat uns einen sehr schönen Blumenstrauß geschickt. Vor dem Abendessen treffen wir uns mit ihr und unserer Tischnachbarin Annegret im COMMODORS CLUB und feiern mit rosé Champagner und Blick auf die in der Inselwelt vor VANCOUVER ISLAND untergehenden Sonne unseren Jahrestag.

Petra und ich freuen uns sehr über eure Kommentare

Kommentare: 3
  • #3

    Wolfgang (Montag, 08 Juli 2019 23:35)

    Blauer Himmel, blaues Meer und blaues Eis - alles in meinen Lieblingsfarben.
    Tausend Dank für die tollen Bilder und die lebendigen Berichte! Bin mental zu jedem Zeitpunkt bei euch an Bord.
    Übrigens: Obwohl ich ja nicht viel fernsehe, habe ich letzten Samstag auf ARTE eine wunderschöne Dokumentation über historische Atlantikliner der vergangenen Epochen verfolgt. Inklusive der QM2 als vorerst letzter Vertreterin dieser Gattung. Spektakulärer Beitrag und sehr empfehlenswert ...
    Euch eine gute Reise weiterhin!

  • #2

    Aysun (Samstag, 06 Juli 2019 09:44)

    Ohhh sehr schön, Danke für diese herrliche Bilder. Genießt eure Reise, hier ist sehr heiss. Ich ertrage dieser Hitze nicht. Schick uns bisschen von Alaska Luft rüber. Lieber Grüße aus Köln.

  • #1

    Ulrike (Sonntag, 30 Juni 2019 22:49)

    Wir kühlen unsere heißen Gemüter an eurem frischen Alaska-blau. Herrlich. Wir vergnügen uns bei um die 40 grad mit Minaralwasser für innen und Kronenburger Seewasser für außen herum. Die Spanier sind Europameister, die Frauen haben’s auch nicht geschafft gestern, aber die Frauenfussballspiele sind interessant.
    Danke für die Beschreibungen und Fotos. Viel Vergnügen und liebe Grüße von uns allen