Auch wenn überall mein Name druntersteht - ganz viele Bilder hat auch Petra gemacht. Sie hat jetzt wieder die Freude an der Fotografie entdeckt! (Auch Dank ihrer neuen Fujifilm X-T3!)

Petra und ich freuen uns natürlich auch über Eure Kommentare!

Die könnt Ihr uns ganz unten am Ende der Seite geben!

Auf dem sehr entspannten Flug mit Air  Canada habe ich die beiden Filme „Gundermann“ (in Deutsch) und Green Book (in Englisch) gesehen. Während der Wartezeit in Newark konnte ich per Internet den Transfer vom Flughafen zu unserem Hotel „THE LISTEL“ in Vancouver buchen, der auch problemlos geklappt hat. 

 

8. Juni

Wir haben uns direkt wieder heimisch gefühlt und nach einem kleinen Absacker (1 Drink  ging aufs Hotel!) sind wir schnell eingeschlafen. Die 2 Koffer mit unserer eleganteren Garderobe können wir im Hotel deponieren bis wir in 12 Tagen wieder zurückkommen.

 

Am nächsten Morgen bringt uns ein indischer Taxifahrer zu FRAZER WAY. Hier übernehmen wir unser neues Zuhause für die nächsten Tage. Wir bekommen nach kurzer Einweisung in das Fahrzeug noch einen Tip für unseren ersten Einkauf und dann geht es los. Der RV ist fast neu, super ausgestattet und fährt sich nach kurzer Eingewöhnung trotz seiner 8 m Länge und fast 8 t Gewicht sehr gut. Der uns von der netten Dame bei FRAZER WAY empfohlene Supermarkt bietet uns alles , was wir für die ersten Tage an Lebensmittel brauchen. Wir wundern uns ein bisschen über die hohen Preise hier in Kanada, sind aber nach einem kurzen Check des Wechselkurses wieder etwas beruhigt. 

 

 Am Abend erreichen wir nach einem kurzen Umweg unseren ersten Übernachtungsplatz KENTUCKY ALLEYNE PROVINCIAL PARK, südlich von MERRIT, wunderschön zwischen mehreren kleinen Seen gelegen. Wir ergattern einen der letzten freien einfach ausgestatteten Plätze (ohne Strom und Wasser - aber wie haben ja alles an Bord!) und fallen nach einem kurzen Spaziergang müde in unser Bett.

 

9. Juni

Wir starten um 7:00 morgens und  sehen nach nur ca. 3 km Fahrt unseren ersten Bären, der kaum 100 m von der Straße entfernt seinen morgendlichen Spaziergang durch die Blumenwiesen macht. Nett von Ihm, dass er uns letzte Nacht hat ruhig schlafen lassen!. 

 

 Auf der 5A (Nebenstrecke zur Hauptroute 5) fahren wir durch herrlich abwechslungsreiche Landschaft weiter nach Norden Richtung Kamloops. Bei einer kurzen Fotostop an einem See entdeckt Petra vor uns einen Seeadler hoch im Baum.

 

Zwei so seltene Tiere schon am frühen Morgen zu sehen, echt cool!

 

 Um die Mittagszeit  verlassen wir den Trans Canada Highway und wollen eigentlich nur einen ordentlichen Kaffee für Petra. 

 

Allerdings landen wir in einem sehr netten Diner, das einem Motorradmuseum angeschlossen ist. Ich schwöre, dass das nicht so geplant war!!! 

 

 

Der Cappuccino heißt hier „TRIUMPH LATTE“ und das Museum ist eine Wucht. Hier hat ein Privat-Sammler so ziemlich alles zusammengetragen, was in der Motorradwelt von Bedeutung ist. Von alten Harleys und Indians über diverse  Straßen-, Cross-, Speedway- und Rennmaschinen bis hin zu Honda CBX und der Suzuki mit Wankelmotor. Teilweise in neuwertigen Zustand, von ihm selbst in der angeschlossenen Werkstatt restauriert, oder so, wie er sie gefunden hatte. Alles äusserst liebevoll präsentiert und dann sitzt er auch noch selber an der Kasse! Ich kann mich kaum satt sehen, zumal im angeschlossenen kleinen Kino auch noch ein toll gemachter Film über das Motorradfahren an sich gezeigt wird, den ich mir aber nicht bis zum Ende anschaue, weil Petra draussen in der Sonne wartet und wir ja auch noch ein Stück weiter wollen.

 

Eine kleine Pause in SICAMOUS reicht für eine kurzen Strandspaziergang und ein Eis an der Marina für die zahlreichen Hausboote.

In  Revelstoke übernachten wir auf einem schön im Wald gelegenen aber ziemlich heruntergekommenen Campingplatz. Hier gibt es Strom und Wasser und wir können den ganzen Luxus unseres Wohnmobiles geniessen.   

 

Heute Abend gibt es selbstgemachte Hamburger vom Lagerfeuer. Mit meiner improvisierten Konstruktion passt auch die eben erworbene Grillplatte auf die Feuerstelle. Mit kanadischem Kölsch und einem gepflegten Gin-Tonic beschliessen wir diesen wunderbaren Abend.

10. Juni

Von Revelstoke fahren wir über den ROGERS-PASS im GLACIER Nationalpark weiter nach Norden.

Die erste Möglichkeit zu einem Abstecher vom TRANS CANADA HIGHWAY nutzen wir zu einem kleinen Spaziergang  durch den einzigen Redwoodtree Wald in diesem Park. 

Auf der Passhöhe statten wir dem RAILROAD MUSEUM eine kurzen Besuch ab. 

Hier gibt es neben der spannenden Geschichte der kanadischen Eisenbahn viele ausgestopfte einheimische Tiere zu bewundern.

 

Leider verpasse ich danach die kaum gekennzeichnete Abfahrten zu den anderen Attraktionen im GLACIER NATIONALPARK.

 In GOLDEN machen wir Mittagspause und probieren das Fast Food von DQ, was wir nicht nochmal machen müssen. Nach ein paar Kilometern stellen wir fest, dass wir nur auf dem Rastplatz vor GOLDEN waren , schenken uns aber trotzdem einen Besuch in dem kleinen Städtchen. 

Dies ist das letzte Bild, auf dem Petras weisse Jacke zu sehen ist. Wir haben sie dort vergessen und es erst später bemerkt, als das Umkehren wahrscheinlich teurer  als eine neue Jacke gewesen wäre.

 

 Kurz hinter dem westlichen Eingang des BANFF-NATIONALPARKs biegen wir auf eine kleinen Wanderparkplatz ab. Da wir dem weiteren Verlauf der Schotter-Straße mit unserem RV aus versicherungstechnischen Gründen nicht befahren dürfen, folgen wir zu Fuß dem Schild, das den Weg zu den WAPTA FALLS zeigt. Am Ende der 2 km langen Schotter-Piste müssen wir feststellen, dass der Wasserfall nochmal 2,4 km entfernt ist. Petra ist echt tapfer und begleitet mich über einen kleinen ausgetretenen Pfad bis zum Wasserfall. 

 

Hier stürzt ein Fluß auf seiner gesamten Breite 35m in die Tiefe. 

 

 

Ich mache ein Paar Bilder und bevor mich die Mücken hier  komplett zerstechen, machen wir uns wieder auf den Rückweg. 

 

Auf dem Rückweg über die Schotterstraße werden wir das letzte Stück von einer freundlichen kanadischen Familie im Auto mitgenommen, trotzdem sind wir nach ungefähr 8 km Wanderung ziemlich kaputt.

Trotzdem machen wir noch eine kurzen Abstecher zum EMARALD LAKE mit einer wunderbar auf einer über eine  Holzbrücke erreichbaren Lodge. Wir überlegen kurz, ob  wir uns hier eine Hotel Übernachtung aus Anlass  meines 60. Geburtstages gönnen sollten. Als wir den Zimmerpreis (ab 550 CAN $ / Nacht) genannt bekommen,  lehnen wir allerdings dankend ab.

 

In FIELDS suche ich vergeblich eine Einkaufsmöglichkeit, nutze die Zeit und die Aussicht allerdings um die über 15 minütige (!) Vorbeifahrt eines CANADIAN-PACIFIC-RAILROAD Güterzuges zu filmen. Unglaublich, wie lang so ein Güterzug sein kann. 

 Da die Suche nach einem Lebensmittel-Laden erfolglos war, und wir auch keinen Platz mehr auf dem einzig offenen aber leider schon belegten Campingplatz in der Gegend bekamen, bereiten wir uns mein Festmenü zu meinem 60. Geburtstag (Spaghetti, Rührei mit Schinken und Heinz-Ketchup) am Straßenrand vor dem Campingplatz zu.

Nach dem Dinner bekommen wir noch Besuch von ein paar Karibus .

 

Wir verbringen eine sehr unruhige Nacht, weil direkt neben dem Campingplatz sowohl der TRANS CANADA HWY als auch die Eisenbahnstrecke  der CPR vorbei führt.

11. Juni

Im Morgengrauen geht es dann weiter Richtung LAKE LOUISE. Auf dem Weg dorthin gibt es einen Aussichtspunkt, von dem man zwei Tunnelportale der SPIRAL TUNNELS, die um den gewaltigen Höhenunterschied zu bewältigen sehen spiralförmig in den Berg gesprengt wurden. Leider kommt trotz längerer Wartezeit kein Zug. Die sind wohl alle nur in der letzten Nacht unterwegs gewesen!

 

Obwohl wir so früh ankommen, sind die normalen Parkplätze schon alle belegt und wir fahren ca. 10 km weiter zum Ausweichparkplatz, von dem uns ein ausrangierter amerikanischer Schulbus direkt zum LAKE LOUISE bringt. Man beachte das grimmige Gesicht der Busfahrerin. Ansonsten sind die Kanadier hier alle super freundlich!

 

Hier ist trotz der frühen Tageszeit schon mächtig viel los. Sogar hier wimmelt es nur so von Selfie machenden Chinesen.

Wir halten dagegen!

 

Wir fahren aber mit dem nächsten Shuttle-Bus zum 10 km entfernten MORAIN-LAKE. Hier ist es schon viel ruhiger und wir finden das Panorama noch spektakulärer. 

 Nach einem kurzen Spaziergang entlang des Seeufers ruhen wir uns auf einem von der zeitweise zwischen den Wolken hervorkommenden Sonne gewärmten Holzstamm aus. Der kühle Wind aus den schneebedeckten Bergen lässt uns aber nicht lange verweilen. 

 


Im Souveniershop erwirbt Petra eine Bärenglocke (Achtung Witzgefahr!) und ich das obligatorische Erinnerungs T-Shirt. Dann bringt uns der gelbe-schwarze Shuttle wieder zu unserem Parkplatz zurück.

 

Jetzt ist BANFF unser nächstes Ziel. In der Touristeninformation erfahren wir , dass der stadtnahe TUNNEL MOUNTAIN TRAILER COURT Campground noch einige wenige freie Plätze hat. Wir beeilen uns und bekommen tatsächlich den letzten freien Platz von 322 (!).  

 

Wir geniessen einen ruhigen Nachmittag auf einem schönen sonnigen Plätzchen, Petra macht einen ausgedehnten Erholungsschlaf nach der lauten, umkomfortablen Nacht neben dem Highway und ich nutze die Zeit um mein Tagebuch nachzutragen.

 

 Gegen Abend fahren wir mit dem Bus vom Campingplatz nach Downtown Banff. In einem sehr gut sortierten Geschäft für Wanderausrüstung kaufen wir einen wunderschönen um 40% reduzierten Norweger Pulli für Petra und ein um 30% reduziertes gefüttertes Hemd für mich. Der nette Verkäufer gibt uns zwei Empfehlungen fürs Abendessen. Wir entschliessen uns für das Steakhouse und werden mit einem tollen Abendessen mit dem Blick von der Dachterrasse über Banff und die Berge im Sonnenuntergang belohnt.

 

 

Auf dem Rückweg  verpassen wir den Bus zum Campingplatz und beschliessenu, Fuß zu versuchen. Kurz hinter der Stadtgrenze müssen die vorbeifahrenden Autos für eine Karibu Herde anhalten, die gemütlich in der Abenddämmerung die Straße überqueren will. 

 

 

Den letzten Kilometer lassen wir uns dann aber doch völlig erschöpft vom städtischen Bus  zum Campground mitnehmen.

 

 

12.Juni

m nächsten Morgen geht es nach einem leckeren Frühstück (Petra bekommt einen  richtig guten Cappuccino) mit frisch aufgefülltem Wassertank und voller Energie weiter Richtung Norden.

 

Wir verlassen den Transcanada  Highway und fahren jetzt auf dem landschaftlich wunderschönen ICEFIELD PARKWAY.

 Es gibt immer mal wieder eine Unterbrechung durch am Strassenrand haltende Autos, deren Fahrer unvernünftiger- und verbotenerweise auch schon mal aussteigen um ein  Handyfoto von Bären oder anderen Wildtieren zu machen. Wir bleiben lieber im Auto sitzen und benutzen richtige Kameras mit Tele-Objektiv

Der BOW LAKE fasziniert durch seine spiegelglatte Oberfläche vor dem atemberaubenden Bergpanorama.

...und immer wieder Bären am Straßenrand!

 Das COLUMBIA ICEFIELD ist unser nächstes Ziel. Wir buchen eine Adventure Tour zum Gletscher und zum Skywalk. Vorher stärken wir uns jedoch bei herrlichem Sonnenschein mit sehr leckeren frisch zubereiteten Hamburgern und Eistee (passend zum Gletscher, obwohl später das frisch geschöpfte Gletscherwasser noch besser schmecken wird!

 

 

 Nach einer zweistündigen Wartezeit besteigen wir einen Transferbus, der uns zu den riesigen, am Fuß des Gletschers wartenden, ICE EXPLORER zu bringen.

Mit ihren gigantischen Rädern und ausreichender Motorleistung schaffen diese 1,2 Mio.$ teueren Monster extreme Steigungen, tiefe Wasserdurchfahrten und die Fahrt übers Eis. 

 

Wir dürfen mitten auf dem Gletscher aussteigen und eine halbe Stunde übers Eis spazieren

 Danach bringt uns ein weiterer Transferbus zum SKYWALK. Hier können wir in schwindelerregender Höhe den Ausblick auf die Gletscher und Berge mehr als 200m über dem Tal geniessen.

 

 Die Nacht verbringen wir nach Petras  kurzem Fußbad bei heftigen Regen und dem Donnern von Lawinenabgängen auf dem Parkplatz am ICEFIELD CENTER. 

13. Juni

 Nach den in den letzten Tagen mit überfüllten Campingplätzen gemachten Erfahrungen brechen wir um 6:30 auf um rechtzeitig einen freien Platz in JASPER zu ergattern. Die Fahrt durch die aufsteigenden Frühnebelfelder lässt den fehlenden Schlaf völlig vergessen. 

 

 

Der erste Stop erfolgt an den SUNWAPTA FALLS die uns mit einem herrlichen Regenbogen begrüßen.

 Weiter geht es zu den ATHABASCA FALLS, die durch einen schön gemachten Rundweg erschlossen sind.

 

 Wir erreichen um 9:30 den WAPITI Campground kurz vor Jasper und bekommen noch einen Stellplatz auf der asphaltierten Ausweichfläche.

Im weitläufigen Waldgebiet des eigentlichen Campingplatzes ist alles ausgebucht. Unser Reserveplatz hat aber auch eine schöne Aussicht und einen Stromanschluß, damit ich meinen Mac laden kann um weiter am Tagebuch zu schreiben. Wir fahren aber nach kurzer Besichtigung unseres Übernachtungsplatzes erstmal schnell nach JASPER um dort sehr lecker zu frühstücken.  

 

 

Obwohl das Wetter jetzt schlechter wird, wollen wir heute noch einen Ausflug zum MALIGNE LAKE machen. 

Auf dem Weg dahin gibt's wieder viel Natur zu bestaunen.

 

  Über die MALIGNE LAKE ROAD erreichen wir nach kurzer Zeit einen Aussichtspunkt, von dem wir einen tollen Blick über JASPER und die umliegenden Berge haben.

 

Durch ein riesiges Gebiet abgebrannter Wälder erreichen wir den MEDICINE LAKE,  einen See mit unterirdischen Abflüssen, der zur Zeit durch das Schmelzwasser gut gefüllt ist, im Sommer aber fast völlig ausgetrocknet ist.

Hier können wir ein paar Kanada Gänse beobachten

Nach ca. 40 km erreichen wir den MALIGNE LAKE und buchen trotz heftigen Regens und relativ schlechter Sicht eine Bootsfahrt über den See zur SPIRIT ISLAND.  

 

Hier haben wir 15 Minuten Aufenthalt, um am Seeufer spazieren zu gehen und die trotz des schlechten Wetters immer noch herrliche Aussicht zu bewundern.

 Petra nutzt die letzten Sonnenstrahlen in einer Wolkenlücke zum Sonnenbad.

 

In der Nacht setzen sich Gewitter und Regen fort, trotzdem kann ich sehr gut schlafen, Petra weniger gut.

14. Juni

Da wir am 19. Juni das Wohnmobil wieder in Vancouver abgeben müssen, treten wir heute den Rückweg Richtung Süden an. 

 

Am YELLOWHEAD LAKE beobachten wir ein Ehepaar, das von einem kurzen Bootsausflug am Morgen zurück kommt.

 

Der mehrere Kilometer lange MOOSE LAKE scheint ein Angelparadies zu sein.

Auf der 300 km langen Etappe von Jasper nach Clearwater steigen wir nur kurz am MOUNT ROBSON Visitors Center aus, um einen der seltenen wolkenfreien Blicke auf den Gipfel vom Mt. Robson, dem höchsten Berg Kanadas, zu erhaschen.

Am frühen Nachmittag erreichen wir den mit allem Komfort ausgestatteten KOA Campground in CLEARWATER, erledigen kurz noch ein paar Einkäufe, fahren durch den weitläufigen Ort und wundern uns über die dort recht einfach ausgestatteten und teilweise sehr herunter gekommenen weit verstreut liegende Häuser. Den Rest des Tages verbringen wir mit faulenzen, Reiseblock schreiben und im Waschsalon auf dem Campingplatz.

Zum Abendessen gibt es mal wieder selbstgebaute Hamburger vom offenen Feuer. Langsam habe ich die perfekte Garstufe raus.

15. Juni

Am frühen Morgen (kurz vor Sieben) brechen wir Richtung WELLS GRAY PARK auf. Hier ist die Landschaft nicht so schroff wie in JASPER oder BANFF, sie hat aber einen ganz eigenen Charme. Es gibt auch ein paar verstreut liegende Ranches, die einen sehr gepflegten Eindruck machen. Ab und zu wird auch Bed&Breakfast angeboten.

 

Doch zuerst wollen wir uns die HELMCKEN FALLS ansehen, die 135m in die Tiefe stürzen. Die schräg einfallende Morgensonne sorgt für eine ganz besondere Beleuchtung.

 

Unter den wenigen Besuchern am frühen Morgen sind auch ein paar Forstarbeiter, die sich fasziniert eine Zeit lang dieses Naturschauspiel anschauen. Schön, wenn jemand der beruflich so viel hier draussen ist, noch soviel Sinn für die Schönheit der Natur hat.

Von den vielen anderen Wasserfällen hier im WELLS GRAY PARK besuchen wir nur noch die DAWSEN FALLS. Sie werden hier „Little Niagara Falls“ genannt. Auch jetzt  erscheint in der Morgensonne ein Regenbogen über der tosenden Gischt.

 

Auf unserer Weiterfahrt geraten wir in KAMLOOPS in einen Verkehrsstau. Wegen eines Unfalls auf einer stark befahrenen Kreuzung geht hier gar nichts mehr voran. Wir schaffen es aber irgendwie am Stau vorbei und biegenah Richtung PAULS LAKE. Hier verspeisen wir auf einem schön direkt am See gelegenen Picknickplatz die Reste unseres Salates von Vorgestern und schauen dem Wochenendtreiben der Kanadier am und auf dem Se zu. Petra findet es sehr bemerkenswert, dass für diesen tollen Platz ein Eintrittsgeld erhoben wird. So können sich offensichtlich auch viele Familien mit Kindern die Erholung am See gönnen.

 

Unser heutiges Etappenziel ist LOGAN LAKE und tatsächlich bekommen wir von der freundlichen Dame an der Rezeption den letzten freien platz. Sie entschuldigt sich mehrfach dafür, dass dieser Platz nicht so schön ist, wie die anderen auf dem Campground und auch „nur“ einen Stromanschluss hat. Dafür haben wir jetzt hier zum ersten mal richtig schnelles Internet und ich kann meinen Reiseblock mit Bildern komplettieren. Wir gehen zu Fuß ins sehr überschaubare Village, erledigen ein paar Einkäufe und beenden unseren Spaziergang zurück mit einer Runde um den See.

 

Ein ausrangierter Truck aus den hiesigen Kupferminen gibt uns einen Eindruck von den Dimensionen, die uns morgen erwarten.

Zum Abendessen improvisiere ich ein leckeres Sößchen zum gebratenen Lachs.

16. Juni

Heute Nacht haben wir beide richtig gut geschlafen, allerdings haben uns die Mücken ganz ordentlich zerstochen. Wenigstens hört man sie nicht. Wir fahren jetzt erst noch einmal ein Stück Richtung Norden  um uns vom dortigen Aussichtspunkt den riesigen Tagebau von Kanadas grösster Kupfermine anzusehen.

In ASHCROFT  besuchen wir das örtliche Museum, das Opernhaus hat leider geschlossen.

Kurz hinter CACHE CREEK folgen wir einem Schild zu HORSTING´S FARM MARKET. Hier hat ein Farmer alles richtig gemacht. Es herrscht reger Betrieb auf dem Bauernmarkt, saisonbedingt werden viele frische Blumen angeboten und wir stärken uns mit einem leckeren Sandwich auf der Terrasse des angeschlossenen Restaurants. Alles kommt hier frisch vom Feld (bis auf den Thunfisch auf dem Sandwich vielleicht). 

 

Unsere nächste Station ist die historische HAT CREEK RANCH. Hier ist auf einem großen Freiluftgelände alles was um 1900 zu einer kanadischen Farm gehörte ausgestellt.

Inklusive eines Hotels für die mit der Postkutsche Reisenden. Wir fahren ein kurzes Stück mit der ungefederten   Kutsche mit und sind froh, dass das Reisen heute viel bequemer ist.

Auf der 1. Etage des alten bis 1917 betriebenen Hotels sind viele Zimmer so eingerichtet, als seien die Gäste nur mal kurz raus gegangen. Alles ist sehr stimmig arrangiert. Im Speisesaal ist der Tisch gedeckt und es sieht so aus, als würden die Gäste gleich zum Abendessen Platz nehmen.

 

In der BLACKSMITH  arbeitet ein Schmied und versucht sich heute an einem handgeschmiedetem Flaschenöffner. Weiter draussen auf dem Freigelände wird gezeigt, wie die NATIVE PEOPLE gelebt haben. Die Mitarbeiter tragen historische Kostüme, aber es wirkt nicht aufgesetzt. Die Atmosphäre ist total entspannt aber wir können nicht ewig bleiben und setzen unsere Fahrt Richtung MARBLE CANYON fort.

Mitten im Nirgendwo stoppe ich um eine alte Holzbrücke zu fotografieren. Am Eingang der Brücke sitzt ein Mann undefinierbaren Alters, der erzählt, dass er die Brücke selbst gebaut hat, weil Sie zu seinem Winterquartier hier unten am Fluß führt. Den Sommer würde er mit seinem Hund in den Bergen verbringen. Der Hund ist total zutraulic, hat ein super weiches Fell, aber wacht auch sehr konzentriert am anderen Ende der Brücke.

Nach einem kurzen Regenschauer begrüsst uns auf der anderen Seite des Canyon wieder die kanadische Sonne und wir finden nach einer langen Bergabfahrt am Ufer des FRASER RIVERS in FRASER COVE unser nächstes Nachtquartier. 

Hier direkt am Flussufer hören wir nur noch das Rauschen des Wassers. Petra lässt es sich nehmen, am hiesigen „Sandstrand“ bis zu den Knien in den reissenden Fluß zu steigen. Mit den netten bayrischen Nachbarn direkt neben uns, die mit einem baugleichen RV unterwegs sind, kommen wir schnell ins Gespräch und stellen fest , dass wir viele ähnliche Erfahrungen während unseres Kanada Aufenthaltes gemacht haben. Sei es die rustikale aber praktische Verarbeitung oder der extrem hohe Spritverbrauch unserer Mietfahrzeuge, die Moskitos im Norden oder der Wunsch Kanada nochmal mit dem Motorrad zu „erfahren“.

17. Juni

Da es jetzt nicht mehr sehr weit bis Vancouver (< 300 km) ist, beschließen wir, es heute ganz ruhig angehen zu lassen. Zuerst trinken wir gemütlich in LILLOOET in einem netten kleine Cafe einen leckeren Morgen-Cappuccino, besuchen einen kombinierten Souvenir-, Drogerie und Antiquitätenladen und erkunden das MYASAKI HOUSE. Ursprünglich von irischen Siedlern gebaut (die Türdrücker sind z.B. auch noch die originalen aus Irland) wurde dieses Haus ab den 40er Jahren von einem japanischen Arzt bewohnt, der hier seine Praxis hatte und sich sehr um das ganze Städtchen bemüht hatte. 1984 hat er das Haus mit dem gesamten Inventar der Gemeinde mit der Auflage vermacht, das Haus im ursprünglichen Zustand zu erhalten und es weiter für kulturelle Zwecke zu nutzen. Im Juli und August finden hier die verschiedensten Konzerte von Klassik bis Rock`n`Roll statt, für uns bedauerlicherweise zu spät!

 

Eigentlich wollten wir einen Ausflug auf einer sonst stillgelegten Bahnstrecke in die umliegende Bergwelt machen aber leider verkehrte der Zug heute nur noch einmal in der umgekehrten Richtung. 

 

Bei unserem nächsten Stop am SETON LAKE sehen  wir das Bimmelbähnchen dann doch noch in der Ferne am anderen Seeufer. Wir nutzen das traumhafte Wetter zu einem Bad im See. Ich gehe auch kurz schwimmen, Petra ist allerdings kaum aus dem geschätzt 13-15 Grad kaltem Wasser zu kriegen. Sie geniesst das klare Wasser  völlig unbeeindruckt von dessen Temperatur. Petra hält diese Momente für die schönsten auf der gesamten bisherigen Reise. Wir sammeln ein paar schöne Steinchen und Treibholzstücke und lassen uns von der warmen Sonne trocknen.

 

Leider können wir hier nicht ewig bleiben und setzten unsere Fahrt über die kurvige und aussichtsreiche Bergstraße ( jetzt würde ich gerne hier Motorrad fahren !) bis PEMBERTON fort. Im Ort werden momentan die durch den Winter verursachten Straßenschäden aufwändig behoben. Trotzdem können wir ein Paar Einkäufe fürs Abendessen erledigen.

 

Im nahegelegenen NAIM FALLS PROVINCIAL PARK bekommen  wir einen schönen Platz für unser RV mitten im Wald und bereiten die eben gekauften Steaks und Ofenkartoffeln (die Stadt PEMBERTON ist bekannt für besonders Kartoffeln!) stilvoll auf dem offenen Feuer zu.

 

Nach dem Essen möchte Petra nur den Müll wegbringen (wegen der Bären!) und nur mal kurz zu den hiesigen NAIM FALLS gehen. Der Weg entwickelt sich dann allerdings zu einer 40 minütigen Wanderung  entlang des Flusses durch den Wald. Am Ende des Weges werden wir mit einer fantastischen Aussicht auf den tosenden Wasserfall belohnt. 

Müde wieder am Wohnmobil angekommen, zeigt Petra ihre in nicht ganz zweckmässigem Schuhwerk steckenden Wanderfüße.

 

 

18. Juni

Heute ist der letzte Tag, an dem wir unser Wohnmobil geniessen dürfen. Weil Petra das Schwimmen im Bergsee so gut gefallen hat, schlage ich einen Abstecher zum ALICE LAKE vor. Wir fahren non stop durch das quirlige  WHISTLER und stellen am ALICE LAKE angekommen fest, dass es selbst Petra heute bei dem  frischen Wind zu kühl zum schwimmen ist.

Weiter geht unsere Fahrt entlang des HOWE SUNDs mit immer wieder tollen Ausblicken aufs Meer, weiter nach VANCOUVER. Mit einer kurzen Pause oberhalb des Highways stärken wir uns mit Cafe und leckerem Sandwich.

 

Für heute Abend hatte ich sicherheitshalber einen Platz auf dem BURNABY CARIBOO RV PARK, der uns bei Übergabe des Fahrzeuges empfohlen wurde, reserviert. Hier ist es relativ eng aber wir haben allen Komfort, den wir für den letzten Tag brauchen (Strom, frisches Wasser, direkten Anschluss fürs Abwasser, einen kleinen Laden für Eiscreme und Getränke, großzügige und saubere Duschen).

 

Wir verbringen einen ruhigen Nachmittag mit Bilder sortieren, Tagebuchschreiben, Haare färben (nur Petra!) und kleiner Wäsche im Münz-Waschsalon auf dem Campingplatz. Aus den Lebensmittelresten koche ich heute ein sehr schmackhaftes Beauf Stroganoff. Das Bier will auch noch ausgetrunken werden und nach dem Essen habe ich für 2 Stunden freies Internet. Ich hoffe, das reicht um die restlichen Bilder von Kanada in den Block zu laden.

So, jetzt muss ich aber meinen Technik-Kram wegpacken, Petra hat schon alles gespült und unsere Koffer gepackt. Morgen Früh geben wir unser Wohnmobil wieder ab.

19. Juni

Wir brechen früh morgens vom RV Park auf und sind tatsächlich die Ersten bei der Fahrzeugrückgabe bei FRAZER WAY. Meine Schätzung der gefahrenen und im Voraus bezahlten Kilometer geht fast auf. Wir müssen nur noch für 61 zusätzliche Kilometer eigenen kleinen Nachtrag bezahlen. Ein Shuttlebus bringt uns zu unserem Hotel THE LISTEL, wo unser Zimmer schon bezugsfertig ist. Wir haben ein kostenloses Upgrade bekommen und können jetzt die riesige ART-SUITE #201 für 24 Stunden bewohnen. Nebenan bei CORA genehmigen wir uns ein opulentes Frühstück und gehen dann die Robson Street runter Richtung Downtown. Bei HUDSON BAY kaufen wir einen um 65% reduzierten Koffer und hoffen, damit ein für alle male unser Transportproblem zu lösen.

 

Am Nachmittag überrascht mich Petra mit einem verspäteten aber sensationellen Geburtstagsgeschenk:

 

Wir leisten uns einen über 20 minütigen Rundflug mit einem Wasserflugzeug über Vancouver und den HOWES SUND. Das Wetter spielt auch mit. Es ist zwar sehr windig und deswegen auch etwas wackelig im kleinen Flugzeug,  aber die Sicht ist phantastisch. Was für ein Geburtstagsgeschenk!!!

 

Zum Glück haben wir zum Abendessen im Restaurant FOURAGE direkt neben unserem Hotel reserviert und wir bekommen ein tolles Dinner mit Thunfisch, Lachs und sehr leckeren Desserts. Nach dem Abendessen fallen wir müde und erschöpft in unser bestimmt 2.5x2m großes Bett.

Und hier ist ganz viel Platz für Eure Kommentare:

Kommentare: 4
  • #4

    Wolfgang (Freitag, 21 Juni 2019 19:31)

    Rundflug im Wasserflugzeug mit Sternmotor - mein Traum ist für euch wahr geworden!

  • #3

    Wolfgang (Donnerstag, 20 Juni 2019 20:39)

    Toll, was ihr alles in den wenigen Tagen in Kanadas Westen bereits gesehen und erlebt habt. Und ihr habt deutlich mehr wilde Tiere zu Gesicht bekommen als ich bei meinem Besuch vor vier Jahren.
    Ich wünsche euch, dass die nun beginnende Schiffsreise noch mal eine Steigerung der Erlebnisse bedeutet.
    Eine Bitte: Könnt ihr mir die rot-weisse Corvette mitbringen?

  • #2

    Gustav (Mittwoch, 19 Juni 2019 06:17)

    #Silke&Uwe: wahrscheinlich an beidem, ausserdem lassen wir uns von den blöden Viechern nicht unsere gute Laune verderben. Allerdings finde ich es komisch, dass hier in Kanada überall Warnschilder stehen, die vor gefährlichen Bären oder Wildwechsel auf dem Highway warnen aber kein einziges Schild warnt vor den blutsaugenden Moskitos!

  • #1

    Silke und Uwe (Dienstag, 18 Juni 2019 21:54)

    Sehr schön habt ihr es!� Das mit den Mücken: Liegt es an den Mücken oder an eurem Gehöhr, dass ihr sie nicht hört???���