20. Februar 2023

Mosambik Maputo

Rosenmontag in Afrika. Petra bleibt heute an Bord und ich mache mich mit den beiden Düsseldorfern auf, die Stadt zu erkunden. Direkt neben der Anlegestelle der Artania befindet sich der von Gustave Eiffel konstruierte Bahnhof von MAPUTO. Allerdings müssen wir erst einmal 400 m in die andere Richtung gehen, damit wir das Hafengelände durch den offiziellen Ausgang verlassen können. Entlang einer unappetitlich riechenden Straße gehend stehen wir dann endlich vor dem imposanten Bahnhofsgebäude. Es ist wirklich in einem sehr schönen Zustand. Leider ist das hiesige Eisenbahnmuseum am heutigen Montag geschlossen, aber auch so gibt es hier viel Interessantes zu sehen. 

Nach einem ausführlichen Rundgang werden wir uns dann vor dem Bahnhof schnell mit einem TucTuc-Fahrer einig und lassen uns drei für 25,-  € mehr oder weniger bequem zu den Sehenswürdigkeiten von MAPUTO fahren. Neben einer den ganzen Platz vor dem Rathaus beherrschenden Statue des ersten Präsidenten Michel Samora liegen die weisse Kathedrale, das Casa de Ferro (ein Haus gebaut aus Eisenplatten) und der schattige Botanische Garten. 

Weiter geht es zum FORT, wo wir einen kleinen Rundgang durch die historische Anlage mit Kanonen aus unterschiedlichen Epochen machen. Da wir jetzt gerne ein kaltes Erfrischungsgetränk zu uns nehmen würden - für heute waren Temperaturen von 35 Grad angesagt worden -, fahren wir in Richtung der vornehmen Villengegend. Im Kontrast zum abgesehen von den Touristenattraktionen recht runtergekommenen Stadtzentrum, sind hier die Gebäude recht prachtvoll und gepflegt, aber alle von hohen Mauern mit Stacheldraht und Video-Überwachung gesichert, besonders die hier zahlreichen diplomatischen Vertretungen und Botschaften. An einem verfallenen Haus mit ehemals besonders schönen portugiesischen Kacheln, bitte ich unseren Fahrer zu stoppen. Mir gelingt es gerade noch zwei Fotos zu machen, als quasi aus dem Nichts ein Uniformierter Sicherheitsdienst erscheint, der mir unmissverständlich klar macht, dass es absolut nicht erwünscht ist, dieses ehemals prachtvolle, jetzt aber dem Zerfall überlassene Gebäude zu fotografieren. 

Bevor Schlimmeres passiert, steigen wir schnell wieder ein und werden an der kilometerlangen Mauer des Präsidentenpalastes vorbei zu einem 5 Sterne Hotel gebracht. Dort können wir uns frei bewegen und nachdem alle wichtigen Fotos von der riesigen Anlage im Kasten sind, gönnen wir uns an der Hotelbar ein kühles Getränk und nutzen das freie WLan um unsere emails zu checken.

Erfrischt und gestärkt geht die Fahrt weiter durch das Straßen-Gewirr von MAPUTO, dass vor Allem durch die originelle Wahl der Straßennamen auffällt. Kein noch so blutiger und brutaler Diktator wird hier bei der Benennung der Hauptverkehrsstraßen vergessen!

Bevor wir zur ARTANIA zurück kehren, ergänze ich meine Garderobe noch durch eine helle Hose in einem modernen Shopping-Center. Da aber weder meine Kreditkarte, noch meine EC Karte in dem Geschäft funktionieren, schlägt der pfiffige Verkäufer vor, dass ich ihm 50,-€ für die umgerechnet 45,-€ teure Chino (made in Netherlands) gebe und er dann mit seiner eigenen Kreditkarte bezahlt. So klappt auch das.

Am späten Nachmittag verlässt die ARTANIA mit Blick auf die längste Hängebrücke Afrikas die Hauptstadt von MOSAMBIK.

An Bord wurde in der Zwischenzeit nicht vergessen, dass heute Rosenmontag ist. 

Pünktlich um 16:30 heisst es: „Dr Zoch kütt!“ 

Mit recht viel Phantasie gestaltet zieht ein Karnevalszug bestehend aus originell umgebauten Transportwägelchen und bunt kostümierten Mannschaftsmitgliedern übers Promenadendeck. Vorne weg wird das Ganze vom Kapitän Kamelle werfend angeführt. Er sitzt dabei auf einem Bollerwagen in Schiffsform, der vom Kreuzfahrtdirektor gezogen wird. Bei kölschen Liedern und kühlem Kölsch kommt dann tatsächlich auch Karnevalsstimmung auf dem Indischen Ozean auf.

Petra bekommt dann zu ihrer freudigen Überraschung von einer anderen netten Kölner Passagierin einen Karnevalsanstecker ihre Traditionsvereins überreicht, den sie sich für ihr gesangliches Engagement auch redlich verdient hatte.

Nach einer knappen Stunde ist der Spuk dann allerdings auch schon vorbei und die letzten noch  noch nicht vom kräftigen Fahrtwind davon getragenen Luftschlangen und Deko-Ballons werden von der unermüdlichen Crew, die sichtlich mit viel Spaß bei dieser Aktion dabei war, sorgfältig weg geräumt.


19. Februar 2023

Indischer Ozean Seetag, Richtung Maputo

Heute gehe ich alleine zum morgendlichen Schwimmen, da Petra einen frühen Termin zur Fussmassage hat. Nach dem Frühstück finden wir auf den Sesseln in der offenen Phönix-Bar ein Plätzchen, an dem noch ab und zu ein kleiner Windhauch die tropischen Temperaturen noch erträglicher macht. Während Petra mit Ihren Handarbeiten ein gutes Stück voran kommt, gönne ich mir unter Kopfhörern eine weitere Wiederholung der Känguru Chroniken.

Eine der wenigen Kleinigkeiten die mich hier auf dem Schiff stören, ist die Tatsache, dass hier an vielen Stellen auf den offenen Decks das Rauchen gestattet ist. So werden die knappen Schattenplätzen oft von Rauchschwaden durchzogen, was Petra aber weniger stört als mich.

Ich finde es erstaunlich, dass doch relativ viele Raucher an Bord sind. Aber ich will auch nicht zu viel meckern, das tun schon genügend Andere. Obwohl es hier eigentlich wirklich nicht viel zu reklamieren gibt. Aber das kennen wir ja auch schon von anderen Schiffen.


18. Februar 2023

Indischer Ozean Seetag, Richtung Maputo

Seit ein paar Tagen haben wir den Pool an Bord für unseren Frühsport entdeckt. Morgens gegen 8:00 Uhr ist es hier noch relativ leer und wir können in Ruhe ein paar Bahnen schwimmen. In der Morgensonne sind dann auch noch ein paar Liegen zum entspannten Abtrocknen frei. Heute wollen wir einen ganz, ganz ruhigen Tag verbringen und nachdem wir uns nach dem Frühstück zwei der letzten noch nicht mit Handtüchern reservierten Liegen ergattert haben, können wir unseren Plan auch umsetzen. 

Unser Abendessen geniessen wir unter sternenklarem Himmel auf dem Achterdeck mit den Tagesspezialitäten vom Buffet-Restaurant.


17. Februar 2023

Mosambik Mocambique Island

Schon ganz früh morgens wird die ARTANIA von mehreren Fischern in ihren schmalen Kanus angefahren, die ihre Fische gegen  irgendetwas wertvolles vom Schiff eintauschen wollen. Nach kurzer Zeit hat einer dann auch eine blaue Phönix-Taschen gefangen, die ihm jemand von Bord zugeworfen hat. Den ganzen Tag über hält diese Schauspiel an, auch wenn die kleinen Boote zwischenzeitlich von einem aus dem Hafen herbei eilenden Motorboot verscheucht werden, sind nach kurzer Zeit wieder einige hartnäckige vormals Vertriebene zurück.

Heute ist der letzte Tag unserer Reise, an dem wir mit Tenderbooten an Land gebracht werden.  Allerdings gestaltet sich diese Aktion heute etwas schwieriger als sonst. Obwohl die ARTANIA wieder pünktlich ihren Ankerplatz vor der INSEL MOCAMBIQUE erreicht hat,  dauert es fast zwei Stunden, bis die örtlichen Behörden das Schiff freigegeben haben und so unseren Landgang ermöglichen. Da hier keine organisierten Ausflüge angeboten werden und das Stadtgebiet auch recht überschaubar ist, verzichtet Petra heute auf einen Landgang und schont sich an Bord. Meine Überfahrt mit dem Tender wird von zwei Offiziellen der örtlichen Behörde begleitet, die fast ununterbrochen Selfies von sich mit der ARTANIA im Hintergrund machen. Sie zieht sich dann auch ungewöhnlich lange hin (fast eine Stunde!), weil das vor uns fahrende Tenderboot sehr langsam unterwegs war und  erstmal am Landeplatz entladen werden musste, und dann auch schon die Rückkehrer einstiegen ließ, die früher an Land gegangen waren.

Endlich konnte ich dann auch beginnen, die ehemalige Hauptstadt von Mosambik zu Fuss zu erkunden. Wenn man auf „Lost Places“ steht, kommt man hier voll auf seine Kosten! Zwar steht die ILHA DE MOCAMBIQUE seit 1991 auf der Liste der Weltkulturerbe der UNESCO, aber anscheinend scheinen sämtliche damit verbundenen Fördermittel in dunklen Kanälen zu verschwinden. Bis auf ganz wenige Ausnahmen sind die meisten Häuser völlig verwahrlost oder verfallen und es ist erschreckend wie die Menschen hier in Häusern wohnen, an denen bei uns mit Sicherheit Schilder mit „Betreten Verboten! Einsturzgefahr!“ aufgestellt würden.

Auch wenn ich ein paar Kinder in Schuluniformen mit überdimensionalen Schulranzen gesehen habe, läuft ein großer Teil der Kinder in völlig zerlumpter Kleidung herum und versucht, die heute vom Kreuzfahrtschiff gekommenen Touristen um ein Almosen anzubetteln. Einige breite gepflasterte Straßen lassen erahnen, dass dies zu Kolonialzeiten ein florierender portugiesischer Handelsposten war. Auf meinem Fußmarsch in den südlicheren Teil der Insel werden die ehemals prachtvollen mehrstöckigen Gebäude von flachen Wellblech und mit Palmblättern gedeckten Hütten abgelöst. Hier sind dann auch Lebensbedingungen, die für europäische Verhältnisse unvorstellbar sind. Es ist schon ein mulmiges Gefühl, vom luxuriösen Alltag auf unserem Schiff, einen kleinen Einblick zu bekommen, unter welchen Umständen andere Leute leben müssen. Da kommen mir schon Zweifel, ob es richtig ist, hier staunend herum zu laufen und den Menschen hier ein Bild zu vermitteln, als käme man aus einer ganz anderen „heilen“ Welt.

Das Ende meiner Erkundungstour stellt allerdings das Betreten eines ehemals wohl sehr prachtvollen Gebäudes dar, über dessen Eingangstor „Hospital de Mosambik“ in schwungvollen schmiedeeisernen Buchstaben zu lesen ist. Eine klapprige Holztür ist nur angelehnt und ich traue mich, das Gebäude zu betreten. Nachdem ich einige verwahrloste, mit Bauschutt, Müll und abgelegter Kleidung verschmutzte Räume vorsichtig durchquert habe, stehe ich in einer Art Innenhof, von dem weitere Türen ausgehen. Eine dieser Türen gehört wohl zu einem Wartezimmer mit einer halb verfallenen Bank, im nächsten Zimmer steht ein Schreibtisch mit diversen Akten, dann ein Raum in dem sich ein paar Menschen aufhalten und als dann plötzlich hinter mir ein junger Mann erscheint, der eine frische Medikamentenpackung in der Hand hält und zu mir sagt: „Hospital!“, wird mir klar, dass diese Ruine offensichtlich das hiesige Krankenhaus ist. Vor dem Eingang finde ich dann auch noch ein leicht lädiertes Hinweisschild, auf dem erklärt wird, dass dieses im Jahre 1877  errichtete Hospital zuletzt 1995 teilweise renoviert wurde. Dabei beschleicht mich der Verdacht, dass das Geld für die Renovierung wohl auch für das Schild ausgegeben wurde, aber zum größten Teil irgendwo versickert ist. 

In den letzten Wochen habe ich schon öfter den krassen Unterschied zwischen unserem und dem Lebensstandard in anderen Ländern gesehen, so extrem wie hier und so hautnah bin ich allerdings bisher nicht damit konfrontiert worden.

Im jetzt einsetzenden Regen bin ich froh, schnell wieder aufs Schiff zu kommen. Petra ist froh, dass ich wieder heil zurück bin. Ich hatte allerdings während meines Ausflugs niemals das Gefühl, irgendwie in Gefahr zu sein, es ist nur dieses deprimierende Gefühl der Ohnmacht angesichts der lokalen Lebensumstände, an denen man als Einzelner so wenig ändern kann. 

Der Kontrast zum Leben auf dem Schiff könnte nicht größer sein. Nach dem Dinner wird auf dem Achterdeck eine farbenfrohe, beeindruckende Show mit den Highlights aus dem Musical „König der Löwen“  dargeboten. Das Show Ensemble liefert mit tatkräftiger Unterstützung durch einige Mitglieder des Reiseleitungsteams eine überzeugende Performance ab. Und obwohl sich Petra und ich beim abschliessenden Tanz zu afrikanischen Rhythmen hinreissen lassen und dies auch sehr geniessen, bleibt von diesem Tag für mich ein nachdenklicher Eindruck zurück.

 Ich habe auch etwas Zeit gebraucht, um diese Eindrücke in Worte zu fassen (Als ich dies hier schreibe,  ist schon der 19.2.)


16. Februar 2023

Komoren Moroni

Heute werden wir am Hafen von Moroni von lokalen Musikrhythmen und einer Männer Tanzgruppe begrüßt. Etwas ungewöhnlich, schliesslich ist heute Weiberfastnacht!

Ganz Moroni schient hier am Anleger der Tenderboote auf den Beinen zu sein, um uns einen angenehmen Aufenthalt auf der Hauptinsel der Komoren  zu ermöglichen. Alle lokalen Guides sind in schicke neue weisse Polos und passende Kappen gekleide. Wir werden von einer fast perfekt Deutsch sprechenden Dame nach unseren Plänen für den heutigen Tag gefragt. Schnell ist ein Kleinbus für unsere vierköpfige Reisegruppe organisiert und wir brechen mit einem jungen Mann als Führer für den heutigen Tag Richtung VOLE VOLE Markt auf. Die Zufahrtsstraße ist völlig verstopft und kurz vor dem Markt steigen wir aus, da wir zu Fuß schneller unterwegs sein können. Petra möchte ihren Gewürzvorrat noch ergänzen, zumal hier auf den Komoren die Vanille biologisch angebaut wird. Tatsächlich werden wir auf dem sehr lebhaften Markt auch bei einem der zahlreichen Gewürzstände fündig. Petra ist mit Ihrem Einkauf, den wir noch mit Fenchelsamen, Gewürznelken und Muskatnüssen ergänzen, sehr zufrieden. Allerdings scheint es hier auf der ganzen Insel wohl nur T-Shirts bis zur maximalen Größe „L“ zu geben. Weiter geht die Fahrt zu einem schönen Strand, an dem ein großes Transparent, genau wie bereits am Hafen, die Passagiere der MS ARTANIA herzlich begrüßt. In einem netten Restaurant mit Blick auf den Strand erfrischen wir uns mit frischgepressten Mango-, Passionsfrucht- und rotem Guaven-Saft. Als die Restaurantbesitzerin bemerkt, dass ich heute mein auf LA REUNION gekauftes Käppi trage, bietet Sie uns eine Auswahl von kreolischen Tapas an, da sie selbst aus LA REUNION stammt. Auch diese ausgesprochen leckeren Kleinigkeiten geniessen wir auf unserem schattigen Verandaplatz bei 33 Grad Aussentemperatur.

Auf der Rückfahrt zum Schiff machen wir noch einen kleinen Zwischenstop an einer verfallenen alten Medina, die früher als Königssitz diente, von der aber heute nur die Grundmauern zu besichtigen sind. Die überschaubare Anlage soll wohl demnächst restauriert werden, wenn sich die beiden Gemeinden auf deren Gelände sich die Überreste der Bauwerke befinden, über die Kosten und Zuständigkeiten geeinigt haben. Während Petra und Gabi sich auf halben Weg ausruhen, erklimmen wir Männer die Stufen bis zum ehemaligen „Palast“ und freuen uns über die gute Aussicht auf das unter uns liegende Dorf mit dem Meer im Hintergrund.

Am Nachmittag legt die ARTANIA mit Kurs auf MOSAMBIK ab und wir freuen uns auf etwas Abkühlung durch den Fahrtwind.


15. Februar 2023

Indischer Ozean Seetag, Richtung Komoren

Den heutigen Erholungstag können wir jetzt wirklich gut gebrauchen. Wir starten am frühen Morgen mit einem ausgedehnten Besuch des Swimmingpools und ziehen uns nach dem Frühstück auf einen schattigen Platz auf dem Achterdeck zurück. Hier verbergen wir die Zeit bis zum frühen Nachmittag gemütlich mit Lesen und Musikhören, bzw. mit Stricken.

Bis zum Abend ziehen wir uns dann in unsere angenehm klimatisierte Kabine zurück. Die zentrale Klimaanlage des Schiffes scheint jetzt wieder perfekt zu funktionieren.

Nach dem Dinner gibt es noch einmal eine eindrucksvolle Show des Klavierduos „Pianotainment“, dass mit einer gelungenen vierhändigen Interpretation von BOHEMIAN RAPSODY und vielen schönen Hintergrundfotos zu passender Musik begeistert.


14. Februar 2023

Tansania Sansibar

Die ARTANIA liegt heute morgen vor STONE TOWN auf ZANZIBAR. Nachdem die ersten organisierten Ausflüge an Land gebracht worden sind, können auch Petra und ich mit dem Tender über setzen, das wir jetzt fast ganz für uns alleine haben.

Nach einer recht schaukeligen Fahrt finden wir uns am quirligen Fährterminal wieder. Gerad ist wieder eine große Fahre vom Festland hier angekommen und wir können kaum glauben wieviele Menschen neben den schwer beladeneren LKWs das Schiff verlassen. Durch das Gewusel verwirrt, gehen wir zunächst in die falsche Richtung. Eigentlich wollten wir vor Allem zum Gewürzmarkt und das „Haus der Wunder“ besichtigen. Nach recht kurzer Zeit werden wir von einem jungen Mann begleitet, der sich uns als Führer aufdrängt und nicht abzuwimmeln ist. Zunächst sind wir etwas verärgert, dann aber doch dankbar, dass er uns auf den Gewürzmarkt führt. Hier decken wir unseren Bedarf an Pfeffer, Vanille, Muskatnüssen und anderen Gewürzen für die nächsten Jahre. Als sich unser aufdringlicher Guide immer noch nicht abschütteln lässt und wir bemerken, dass wir die ganze Zeit von einem zweiten jungen Mann verfolgt werden, fotografiere ich erst unseren „Verfolger“, wie er gerade gleichzeitig wie unser „Guide“ telefoniert und spreche unseren Führer direkt darauf an, was es mit unserem Verfolger auf sich habe.

Zunächst sind die beiden überrascht, dass wir das abgekartete Spiel bemerkt haben, dann stellen sie sich aber als Team vor, dass uns dann gemeinsam weiter begleitet. Widerstand scheint zwecklos, allerdings bringen uns die beiden dann auf unseren Wunsch zu einem Hotel, von dessen Rooftop-Bar wir einen wunderschönen Überblick über STONETOWN haben. Wir laden die beiden zu einem Bier ein und lassen uns den Rückweg zum Schiff erklären. Wir wollen so schnell wie möglich aus dem Gewirr der verwinkelten Gassen zur Waterfront, um dann endlich alleine zu sein. Dort verabschieden wir die beiden, nicht ohne sie mit umgerechnet etwa 10,-€ für ihre „Dienste“ entlohnt zu haben. So trennen wir uns friedlich von den Geistern, die wir eigentlich nicht gerufen hatten.

An der Strandpromenade entlang bummeln wir dann in der glühenden Mittagspause am wegen Renovierung geschlossenen und am ebenso in total baufälligem Zustand befindlichen, fast komplett hinter Wellblechplatten versteckten HOUSE OF WONDERS vorbei bis zu einem nett aussehenden Restaurant (SOUTH AFRICAN FISHMARKET) auf einer Plattform über dem Wasser. Dort erholen wir uns in sehr gepflegter Umgebung bei einem leckeren Lunch (Calamares für Petra und Checken-Curry) für mich). Beides sehr lecker! Ein dem heutigen VALENTINSTAG angemessenes Mittagessen!

Die von mir geplanten Besuche bei den Sehenswürdigkeiten fallen wegen deren Baufälligkeit leider aus.  Petra muss ich auf die Fotos vertrösten, die ich vor 15 Jahren im auch schon damals recht runtergekommenen HOUSE OF WONDERS gemacht habe,

Als wir um 14:30 dann wieder an Bord der ARTANIA sind, fällt Petra nach diesem doch sehr anstrengenden Fussmarsch in einen wohl verdienten, tiefen Mittagsschlaf.


13. Februar 2023

Kenia Mombasa

Um 3:00 in der Nacht hat die ARTANIA im Hafen von MOMBASA festgemacht. Die ersten, bereits um 6:00 in der Frühe startenden Ausflüge mit einer Ein-Tages Safari waren uns zu teuer (bis zu 1999,-  pro Person! , dann allerdings mit Flug nach Masai Mara), zu anstrengend (bis zu 11 Stunden im Bus) und auch schon lange im Voraus ausgebucht.

Daher nutzen wir für 7,50 € den Shuttlebus ins Stadtzentrum und erkunden die Altstadt von MOMBASA zunächst zu Fuß. Auf dem Gewürzmarkt (hier riecht es phantastisch!) versucht ein junger Mann mir ein Kilo Cashewkerne zu verkaufen. Ich lehne dankend ab, aber er verfolgt uns weiter und bringt uns in einen Bazar, wo extra für uns ein T-Shirt-Laden geöffnet wird. Ich kann dann natürlich nicht widerstehen und erwerbe ein Shirt mit einem aufgestickten Kiswaheli-English Dictionary. Nach einem weiteren Besuch in einem anderen Laden können wir den anhänglichen „Fremdenführer“ mit ein paar kleinen Scheinen Kenia-Schilling zufrieden stellen und ruhen uns in einem klimatisierten Café bei Wasser und frisch gepresstem Ananas-Minze Saft aus. Petra und ich stärken uns noch mit einem libanesischen Hummus bevor wir zu viert mit unseren Düsseldorfern per Taxi zum FORT JESUS fahren. Auf dieser beeindruckenden Festungsruine mit Blick über die Stadt erstehen wir noch ein quasi vor unseren Augen gemaltes kleines Bild von einem Masai-Krieger, das dann unglaublich sorgfältig für uns verpackt wird und so hoffentlich den Rücktransport in unsere Heimat übersteht.

Vor der Festung hat der Taxifahrer freundlicherweise auf uns gewartet und bringt uns dann sicher durch das Verkehrsgewühl von Mombasa zurück zum Abfahrtspunkt des Shuttlebusses. Hier können wir in einem Hotel noch eine Erfrischung zu uns nehmen, da der Bus doch einige Zeit auf sich warten lässt. Bei seinem Eintreffen werden wir auf dem Weg zum Bus von einer Horde eiliger Rentner überholt, die sich dann in den Bus drängen, als gebe es keine andere Möglichkeit mehr aufs Schiff zu kommen. (Der Shuttle verkehrt übrigens im 10 Minuten Rhythmus!) Petra bekommt gerade noch einen regulären Sitzplatz, ich darf allerdings über die Motorverkleidung klettern und auf dem Beifahrersitz Platz nehmen. Von hier habe ich allerdings auch die beste Aussicht.

Heute Abend gibt es einen Grillabend unter freiem Himmel bei 30 Grad Lufttemperatur und zuerst leckerem Bier und anschliessend , weil unsere Düsseldorfer gerade auf dem Hemingway-Trip sind, köstlichen Dayquiriri. So vergeht ein weiterer wunderschöner Tag in MOMBASA und wir freuen uns auf den morgigen Aufenthalt in SANSIBAR.


12. Februar 2023

12.02.2023 Indischer Ozean Erholung auf See, Richtung Kenia

Der Höhepunkt des heutigen Tages ist das als „GROSSES SCHASCHLIK ESSEN“ angekündigte Mittagessen in der KOPERNIKUS BAR. Tatsächlich ist es aber mehr Gyros bzw. Döner als Schaschlik, aber sehr sehr lecker.

Wir verbringen danach einen sehr erholsamen Ruhetag. In der Rezeption an Bord werden derweil  fleissig unsere Pässe mit den Visa für Kenia und Tansania gestempelt


11. Februar 2023

Mayotte

Heute fällt der Landgang wegen schlechten Wetters aus, wir können leider nicht mit den Tenderbooten vom vor Anker liegenden Schiff nach MAYOTTE gebracht werden.

Da der für die Abfahrt notwendige Lotse erst um 14:00 an Bord kommen kann, bleibt gerade noch genug Zeit den leaktuellen Abschnitt meines Reiseberichts übers hier mögliche französische Datenroaming hoch zu laden.

Trotzdem würden wir hier gerne noch einmal hinkommen, denn die KOMOREN scheinen doch ein spannendes Ziel für einen längeren Aufenthalt zu sein.


10. Februar 2023

Madagaskar Nosy Be

NOSY BE, übersetzt die „Große Insel“ sollte eigentlich ein Höhepunkt für Petras Wunsch nach einem großartigen Badetag sein. Wir haben einen dafür besonders empfohlenen Ausflug gebucht. In einem klapprigen Reisebus, der seine besten Zeiten längst hinter sich hatte und bei jedem Schaltvorgang einen lauten Gruß vom Getriebe schickt, fahren wir über Straßen, deren Zustand noch einmal schlechter als der auf der Hauptinsel MADAGASKAR war. Nach einem kurzen Zwischenstopp an einem Strand, wo wir direkt von fliegenden Händlerinnen bedrängt wurden, die hartnäckig ihre Waren an uns verscherbeln wollten, erreichen wir endlich den Ersehnten , als Schönsten der Insel beschriebenen Badestrand. Leider ist hier heute Ebbe und Petra muss 300 Meter ins dann auch nur knietiefe Wasser gehen, um dann festzustellen, dass hier heute kein Schwimmen möglich ist. Wir lassen uns aber auch hier den Spaß nicht verderben und suchen im Schatten der Palmen auf den hier bereit stehenden Stühlen (!). Bei frischem Mangosaft und leckerem Obst schauen wir uns aus einiger Entfernung belustigt an, wir die fliegenden Händlerinnen schier unermüdlich versuchen, ihre Waren an den Mann und an die Frau zu bringen.

Sogar der uns zugeteilte Reiseleiter von PHÖNIX-REISEN kann sich nach ausführlichen Verhandlungen dann doch nur durch den Kauf von zwei Tüchern aus den Fängen einer hartnäckigen Verkäuferin befreien, nicht ohne den Preis tüchtig herunter gehandelt zu haben.

Dann geht es wieder zurück zum Schiff und wir verlassen NOSY BE mit gemischten Gefühlen: Einerseits die zweifellos schöne Natur und auf der anderen Seite die unübersehbare Armut der Menschen und die katastrophalen Zustände der Infrastruktur. Es gab jede Menge Baustellen auf deinen nur Arbeiter mit Hacke und Schaufel, aber keine Maschinen zu sehen waren, aber abgesehen von ein paar reparaturbedürftigen LKW wurden Lasten entweder mit Hand- oder Ochsen-Karren transportiert.


09. Februar 2023

Madagaskar Antisanara

Wir sind an der Nordspitze von MADAGASKAR angekommen und ich freue mich riesig, dass ich spontan noch einen Platz auf der schon lange ausgebuchten Tour in den Regenwald ergattert habe. Petra erkundet mit Gabi und Hans-Dieter aus D´-dorf zu Fuss die nähere Umgebung.

Am Hafen warten 164 Fahrzeuge auf die heutigen Ausflügler! Ich bin direkt in einer der ersten Ausflugsgruppen und steige mit zwei weiteren Passagieren und unserem Guide in einen Nissan Geländewagen. Auf zunächst recht ordentlichen, dann aber immer abenteuerlicheren mit enormen Schlaglöchern gespickten Straßen geht es ein einer anderthalbstündigen Fahrt bis auf 1100 Meter Höhe in den Regenwald. Obwohl hier Regenzeit ist, scheint heute zu unserer großen Freude die Sonne.

Bevor wir den  Nationalpark MONTAGNE D´AMBRE erreichen, stoppt unser Fahrer an einer Stell, wo wir in aller Ruhe zwei besonders schöne Exemplare der größten hier heimischen Chamäleons in aller Ruhe fotografieren können. Als wir dann kurze Zeit später unsere einstündige Wanderung durch den Nationalpark beginnen, holt unser Guide zuerst einen winzigen Frosch aus dem Gebüsch, um uns dann kurze Zeit später die allerkleinste Chamäleonart zu präsentieren. Auf unserem weiteren Weg durch den Urwald weist unser Guide uns immer wieder mit seinem kleinen Laserpointer, den er vor einiger Zeit von einem Gast aus Italien geschenkt bekommen hatte, auf interessante Pflanzen und Tiere hin, die wir sonst niemals im Gewirr der Blätter und Äste entdeckt hätten.

Kurz vor der Mittagspause, die aus einem spontanen Buffet mit lokalen Köstlichkeiten und viel frischem Obst besteht, sehen wir hoch über uns noch einen der seltenen Lemuren, der sich allerdings so gut versteckte, dass ich ihn leider nicht komplett vor mein Tele-Objektiv bekam. Trotzdem ein tolles Gefühl, auch dieses für MADAGASKAR charakteristische Tier in freier Wildbahn gesehen zu haben. Nachdem wir im Anschluss an die kurze Pause noch einen kurzen Fussweg zu einem Wasserfall gegangen sind, beginnt es doch zu regnen und wir sind froh, wieder im Geländewagen zu sitzen. Allerdings ist der Zustand der Straßen durch den Regen jetzt noch schlechter als auf der Hinfahrt und der Rückweg gestaltet sich dann doch recht lang. Zumal wir auf halbem Weg einen andern mit einer Panne liegen gebliebenen Jeep mit vier Insassen passieren, von denen einer dann in unseren Jeep zusteigt. Leider scheint er nicht in der Lage, sich für die Mitfahrgelegenheit zu bedanken. Im Gegenteil, die beiden netten Leute auf der Rückbank müssen sich nun quetschen, damit der „feine“ Herr bequem sitzen kann! Na ja, mit der sozialen Kompetenz einiger Mitreisender ist es sowieso nicht sehr weit her. Aber wir lassen uns den Genuss an diesen einmaligen Erlebnissen nicht vermiesen.

Auf der Rückfahrt zum Hafen gibt es noch einen Fotostopp mit Ausblick auf eine vorgelagerte Insel, die auf Grund Ihrer besonderen Form von den Einheimischen „Zuckerhut“ genannt wird. Hier kaufe ich mir auch ein T-Shirt und verteile ein paar Ein-Dollar Scheine unter die heranstürmenden Kinder, bevor ich mich wieder in den Geländewagen flüchte, der unsere kleine Gruppe nach einem weiteren kurzen Stopp an einem BAOAB- Baum dann sicher zum Schiff bringt.

Oberhalb des Hafengebietes hat sich jetzt eine stattliche Menschenansammlung gebildet, die auf das Auslaufen der ARTANIA wartet. Leider verzögert sich unsere Abfahrt um über eine Stunde, da offensichtlich das eine oder andere Geländefahrzeug stecken geblieben war. Als dann endlich nach Einbruch der Dunkelheit unser Schiff ablegte, konnten wir beim Abendessen durch die Fenster des ARTANIA Restaurants die vielen Handy und Blitz-Lichter des tapfer aushaltenden „Abschiedskommitees“ hoch über dem Hafen sehen. Wir haben versucht, mit den Taschenlampen unserer Handys durch die Fenster hindurch  zurück zu winken.


08. Februar 2023

Indischer Ozean Seetag, Kurs Madagaskar

Heute Mittag findet in der KOPERNIKUS-BAR auf Deck 8 bei strahlendem Sonnenschein ein MARITIMER FRÜHSCHOPPEN statt. Bei 30 Grad Lufttemperatur ist ein aufwendiges „Kaltes Buffet“ aufgebaut worden, das  bei den Passagieren enormen Zuspruch findet. Petra und ich hatten rechtzeitig ein schattiges Plätzchen gefunden um die Schlacht am Buffet aus gebührendem Abstand zu beobachten. Nachdem Petra ihren mit allerlei Köstlichkeiten des Meeres reichhaltig bestückten Teller einverleibt hatte und ich den Versuchungen des angebotenen Champagners und der heutigen Getränkespezialität (Doppelkorn) erfolgreich widerstanden hatte, fanden wir am Achterdeck ein schattiges Plätzchen auf zwei freien Sonnenliegen. Mit Blick auf den blauen Ozean, Kopfhörer, guter Musik und spannender Lektüre habe ich die Mittagspause in paradiesischer Atmosphäre verbracht. Petra hatte zwischenzeitlich mit REI IN DER TUBE für frische Wäsche gesorgt und war ein bisschen traurig, dass ihr für heute gebuchter Lymphdrainage ausfallen musste, da auf Grund unseres Kabinenwechsels der mit der alten Kabinennummer gebuchte Terminplan im SPA durcheinander gekommen war. Sie hat aber dann einen Termin für morgen früh bekommen und konnte zum Nachmittagskaffee auch wieder ihren Cappuccino geniessen.


07. Februar 2023

La Réunion Le Port und Saint Leu

Der lange im Voraus gebuchte Helikopterflug über die Vulkanlandschaft von LA RÈUNION fällt heute leider 20 Minuten kürzer aus als geplant. Die spektakulärsten Vulkane sind von einer dicken Wolkendecke umhüllt. Trotzdem geniesse ich den halbstündigen Flug, zum er auch genau durch das Tal führt, dass wir vor ein paar Tagen per Pedes erklommen hatten. Jetzt können andere Wanderer unseren Hubschrauber von oben sehen. Der Pilot dreht eine Runde über den Südzipfel der Insel bevor wir wieder sicher in der Nähe des Hafens landen. Für den Rest des Tages mieten wir uns wieder exakt das gleiche Auto wie vor ein paar Tagen und fahren nach SAINT LEU. Hier finden wir ein Strandrestaurant, in dem wir vorzüglich zu Mittag speisen. Ich habe noch nie so leckeren Fisch & Chips gegessen!

In ein paar kleinen Geschäften können wir dann auch noch ein paar nette Sachen zur Erinnerung und eine Flaschen Rum aus einer lokalen Destillerie erwerben.

Wir geben das Auto rechtzeitig ab, allerdings ohne noch einmal nach zu tanken, weil wir beim letzen mal das Gefühl hatten, viel zu viel für den Sprit ausgegeben zu haben. AVIS war aber jetzt sehr kulant und hat das alles so akzeptiert.

Ich nutze die verbleibende Zeit im Hafen um mit dem europäischen DatenRoaming auf diesem französischen Übersee Departement meinen Reisebericht ins Netz zu stellen, ohne mein Bordkonto belasten zu müssen.


06. Februar 2023

Mauritius Port Louis


Heute früh um 9:30 haben wir uns wieder mit dem netten Taxifahrer von gestern verabredet, um uns den südlichen Teil von Mauritius anzusehen. Zunächst machen wir einen kurzen Stop bei „THE PRIDE OF MAURITIUS“, einer Werkstatt für Schiffsmodellbau. Uns wird kurz gezeigt wie hier Schiffsmodelle aller Epochen komplett von Hand gefertigt werden. Der angeschlossenes Besuch der Verkaufs-Ausstellung mit unzähligen sehr schönen Schiffsmodellen ist zwar sehr interessant, aber glücklicherweise sind die Modelle so detailliert und teuer, dass wir das Risiko eines Heimtransportes nicht auf uns nehmen wollen (obwohl uns eine sehr aufwändige Transportverpackung gezeigt wird. Wir fahren weiter in die Berge zu einem Aussichtspunkt, von dem man sowohl einen Rundblick auf den südlichen Teil von Mauritius als auch einen Einblick in einen jetzt bewaldeten und mit einem kleinen, fast verlandeten See gefüllten Vulkankrater hat.

An einem der Trinkwasserversorgung von MAURITIUS dienenden Stausee vorbei geht es weiter zu einer sehr weitläufigen Hinduistischen Tempelanlage. Hier werden in einigen Tagen bis zu 500.000 Gläubige Hindus zur alljährlich stattfindenden Wallfahrt erwartet. Auf den letzten Kilometern der Wallfahrtsstrecke ist neben der vierspurigen Zufahrtsstraße ein fast ebenso breiter Bereich für Fußgänger abgetrennt. Laut Aussage unseres Taxifahrers sind dann zum Höhepunkt der Wallfahrt alle Wege vollkommen verstopft. Bei der Tempelanlage werden gerade riesige Festzelte aufgebaut, die die anstürmenden Massen aufnehmen sollen. Trotz des heutigen Ansturms einiger Touristenbusse von der ARTANIA ist es hier aber fast menschenleer. Unvorstellbar, wie es hier mit einer halben Million Menschen aussehen wird!

Im Anschluss steht noch der Besuch von zwei Wasserfällen auf unserem Programm, bevor wir den Park „7 COLOUREDEARTS“ besuchen. Hier gibt es eine Fläche zu bestaunen, die von sieben verschiedenen Erdtönen bedeckt ist. Eine genaue Erklärung über die Entstehung konnten wir nicht in Erfahrung bringen, wir müssen wohl später bei Google nachforschen!

Nach einer recht langen Fahrt, die vor allem durch schier endlose Zuckerrohrplantagen führte, erreichen wir ein altes Herrenhaus im Kolonialstil, das heute mit Original Mobiliar als kleines Museum dient. 

Da wir noch etwas Zeit zum Einkaufen nutzen wollen, bringt uns der freundliche Taxifahrer zu erst in ein sehr mondänes Einkaufscenter. Hier sind alle üblichen Luxusmarken mit schicken Geschäften mit Preisen vertreten, die deutlich über europäischem Niveau liegen. Wir nehmen schnell Reisaus und nutzen die uns bis zur Abfahrt der ARTANIA verbleibende Zeit für einen kurzen Rundgang auf dem vorgestern zu früh geschlossenen Markt in PORT LOUIS.

Auf der Rückfahrt zum Hafen kommen wir dann noch in den chaotischen Feierabendverkehr und erreichen trotz Feststeckens im Stau pünktlich zum Ablegen unser Schiff. 

Petra hat sich heute an Bord von den anstreng

05. Februar 2023

Mauritius Port Louis

Heute wäre unsere Reise „Trauminseln im indischen Ozean“ eigentlich zu Ende gewesen, aber wir hatten uns ja auf die Warteliste für die ursprünglich ausgebuchte nächste Etappe setzen lassen, und glücklicherweise noch eine Kabine bekommen. Daher dürfen wir weiter an Bord bleiben und sind voller Vorfreude auf den zweiten Teil unserer Reise. Am frühen Morgen sind unsere Koffer trotzdem fertig gepackt, da wir in eine andere Kabine wechseln müssen. Dank eines hilfsbereiten Stewards ist das aber auch kein großer Akt und wir sind um 9:30 schon in unserer neuen Kabine, in der alles fast genauso ist, wie in der vorigen  - nur spiegelverkehrt!. Aber daran gewöhnen wir uns schnell, zumal wir nun weiter hinten im Schiff untergebracht sind, und der Weg zum Frühstücks Buffet und ins Restaurant jetzt deutlich kürzer ist. Immerhin ist die ARTANIA 231 m lang! 

Auch heute teilen wir uns den Preis für ein Taxi mit unseren Düsseldorfern. Es geht zunächst Richtung Norden, wo wir als einzige Besucher viel Zeit haben, einen farbenfrohen HINDU-Tempel zu besichtigen. Danach ist endlich Baden angesagt. Wir kommen an einen Strand, wo ideale Bedingungen zum Schwimmen gegeben sind, auch wenn am heutigen Sonntag sehr viele Einheimische hier mit Kind und Kegel das erfrischende Bad im Meer geniessen wollen.

Petra hat jetzt zum ersten mal auf dieser Reise Gelegenheit, RICHTIG zu schwimmen und geniesst es in vollen (Schwimm-) Zügen!

Auf dem Rückweg passieren wir noch einige schöne Strände und können uns gut vorstellen, hier einmal einen längeren Urlaub zu verbringen.

Bevor wir zurück zum Schiff kommen, besuchen wir noch die Festung oberhalb von PORT LOUIS, von der wir trotz des jetzt einsetzenden Regens einen Blick über die doch recht weiträumige Stadt haben.

Mittlerweile sind viele neue Passagiere an Bord angekommen ( wir hatten uns gestern schon von sehr netten neuen Reisebekanntschaften verabschieden müssen). Zur Begrüßung gibt es auch wieder Schwarzwälder Kirschtorte zum Nachmittagskaffee - ich werde wohl in Zukunft immer an diese Reise denken, wenn ich einmal Schwarzwälder Kirschtorte essen sollte.


04. Februar 2023

Mauritius Port Louis

Die ARTANIA hat  für 3 Tage am Pier in PORT LOUIS festgemacht. Unser Schiff wird heute den ganzen Tag über betankt. Daher ist hier an Bord das sonst in einigen Aussenbereichen normalerweise gestattete Rauchen strengstens verboten. Ist uns sehr recht!

Wir gehen von Bord und steigen in ein direkt am Pier liegendes Wassertaxi, dass uns bequem zur schick gestalteten WATERFRONT bringt. Wir wollen auch hier den Markt besuchen, der trotz des heutigen Feiertages geöffnet sein soll. Ich nehme einen doch recht umfangreichen Umweg, der uns allerdings auch durch zwei Parkanlagen führt. Hier gibt es große Bäume mit riesigen Luftwurzeln zu bestaunen. Zwischendurch versuchen wir zunächst vergeblich, dann aber doch erfolgreich, an verschiedenen Geldautomaten etwas Landeswährung zu bekommen.

Als wir dann endlich am Markt ankommen, müssen wir leider feststellen, dass dieser auch schon wieder geschlossen hat. An der WATERFRONT finden wir dann aber einige recht schöne Geschäfte, die trotz des Feiertages zu einem netten Bummel einladen.

Wir tanken dann neue Energie bei einem leckeren Getränk und einem anschliessenden Eis „auf die Hand“, bevor uns ein Taxi zurück zum Schiff bringt.


03. Februar 2023

La Réunion, Le Port

Endlich fahren die Autos wieder auf der richtigen Seite! Daher führt unser erster Gang zur AVIS Vertretung direkt am Hafen und wir leihen uns für heute ein Auto (73,-€). Über unzählige Serpentinen geht es hoch in die Berge zum CAP NOIR. Vom Parkplatz aus müssen wir noch 15 Minuten über einen schmalen Fußweg zu unserem ersten Tagesziel gehen. Petra überwindet auch die schwierigsten Passagen mit Bravour und als wir dann am eigentlichen Aussichtspunkt ankommen, werden wir für den strapaziösen Weg, der oft ganz knapp am fast senkrecht abfallenden mehrere hundert Meter tiefen Abgrund vorbei führte, mit einem tollen Ausblick auf die umliegenden Berge belohnt. Immer wieder fliegen unter (!) uns Hubschrauber durch das Tal, die die entlegenen Bergdörfer, zu denen keine Straßen führen, mit dem Nötigsten versorgen. Wir können uns kaum von dem imposanten Anblick lösen, machen uns dann aber auf den Rückweg, den Petra auch in bewundernswerter Weise meistert.

Zur Mittagszeit besuchen wir den Markt von SAINT PAUL nachdem wir unsere Reisekasse am Geldautomaten wieder etwas aufgefüllt haben (hier ist französisches Übersee Gebiet und man zahlt mit Euro!) Im bunten Marktreiben lassen wir uns da nieder, wo viele Einheimische sitzen und probieren ein paar lokale Spezialitäten. 

Leider wird der Markt schon relativ früh abgebaut, das heutige Geschäft scheint sich wohl für die meisten Händler nicht gelohnt zu haben. Dem Reiseführer war zu entnehmen, dass der Markt eigentlich bis 17:00 geöffnet sei.

Wir trösten uns mit einem sehr leckeren Eisbecher in einem Café mit Blick aufs Meer. Allerdings sehen wir hier am Strand niemanden beim Baden. Es soll wohl hier sehr viele Haie geben.

Die Suche nach einer offenen Tankstelle gestaltet sich etwas zeitintensiv, nachdem wir unsere beiden Damen am Hafen abgesetzt hatten (Petra und ich waren auch heute wieder mit den sehr netten Düsseldorfern unterwegs). Allerdings schaffen wir es, den Mietwagen pünktlich wieder zurück zu geben.

Zurück an Bord werden wir bei der Ausfahrt in der untergehenden Sonne über den Bordlautsprecher informiert, dass die Fahrt Richtung MAURITIUS wegen erhöhtem Wellengang etwas ruppiger werden könnte. Am Horizont hatte sich auch eine riesige, dunkle Gewitterwolke aufgebaut, in der schon vereinzelte Blitze zu sehen waren, aber glücklicherweise zog das schlechte Wetter in eine andere Richtung ab. Es hat zwar etwas mehr geschaukelt, als in den vergangenen Tagen, aber ich empfand es eher als angenehm, so in den Schlaf geschaukelt zu werden.


02. Februar 2023

Indischer Ozean Seetag, Kurs La Reunion

Der Höhepunkte des heutigen Tages ist die CREW SHOW, bei der Teile der Mannschaft ihr tänzerisches und gesangliches Können mit voller Begeisterung und unter dem tosendem Applaus des Publikums präsentieren.


01. Februar 2023

Seetag, Kurs La Reunion (Indischer Ozean)

Es ist wieder ganz schön warm und stickig an Bord. Die zwischenzeitlich reparierte Klimaanlage ist wieder ausgefallen und wir schwitzen ganz schön.

Der ursprünglich auf dem Aussendeck geplante und fertig vorbereitete „Bayrische Frühschoppen“

mit Freibier (Bitburg Pils!?!) wird kurzfristig ins Restaurant verlegt. Wir schauen uns das „muntere“ Treiben nur kurz an, geniessen unsere Weißwurst und ziehen uns dann aber schnell aufs Aussendeck zurück, weil sich mittlerweile das Wetter wieder von seiner sonnigen Seite zeigt.

Am Nachmittag gönne ich mir dann Sacher-Torte und Kaiserschmarren  beim „WIENER KAFFEEHAUS“ . 

Die vielen freien Bereiche an Deck und unser Balkon ermöglichen uns anschliessend, den schwülen Temperaturen im Schiffsinneren zu entfliehen.


31. Januar 2023

La Digue und Praslin (Seychellen)

Die Nacht in unserem eigentlich sehr schönen Zimmer war dann doch etwas unruhig, da der Kühlschrank der Minibar sich immer mit lautem Getöse wieder eingeschaltete, wenn ich kurz davor eingeschlafen war. Ein kurzer Blick auf meine Marine Traffic App zeigt mir, dass die ARTANIA wieder vor PRASLIN vor Anker liegt. Auf meinem Telefon finde ich dann auch eine kurze Nachricht von unserem Kreuzfahrtdirektor, dass es keinen Tender Betrieb vom Schiff nach LA DiGUE gibt. Daher verkürzen wir unseren ursprünglich bis zum Nachmittag geplanten Aufenthalt und nehmen die Vormittagsfähre zurück nach PRASLIN. Auf der sehr bewegten Überfahrt stellen wir dann auch fest, dass der hohe Wellengang ein Einsteigen in die Tenderboote hier wohl unmöglich gemacht hätte. Zumal wir auch schon gestern im Tender sitzend beobachten mussten, wie eine Passagierin beim Einstieg in das durch den Wellengang sich stark auf und ab bewegende Boot schwer gestürzt war und sich wohl auch sehr schmerzhaft dabei verletzt hatte. Allerdings war sie auch mit zwei Handtüchern beladen nicht in der Lage, die Unterstützung der sehr hilfsbereiten Mannschaftsmitglieder in Anspruch zu nehmen, geschweige sich selbst ordentlich beim Einstieg fest zu halten. Trotzdem tat sie uns sehr leid.

Die Fähre brachte uns aber sicher in 15 Minuten wieder zurück nach PRASLIN. Dort irren wir ein wenig ziellos im Dorf herum, das der Anlegestelle am nächsten ist, bis wir schließlich ein nettes Café mit Wifi gefunden haben, wo wir die neuesten Nachrichten mit der Heimat austauschen können. 

Die Überfahrt zur ARTANrIA verläuft dann ganz entspannt, da hier deutlich weniger Wellengang als vor der Nachbarinsel herscht.

Auf dem Schiff warten wir dann etwas länger als geplant auf die Abfahrt, da das bordeigene Ausflugsprogramm heute durch den nicht vorhergesehenen Ausfall des eigentlich für heute geplanten Aufenthalts vor LA DIGUE völlig durcheinander gekommen war. 

Am Abend erntet dann das Show Ensemble Standing Ovation für die sehr gelungene „We Are The Champions“ Show mit originell vorgetragenen Hits der Gruppe QUEEN.


30. Januar 2023

Praslin und La Digue (Seychellen)

Um 8:00 morgens sitzen wir im ersten Tenderboot und setzen nach PRASLIN über. Wir wollen dem berühmten VALLEE DE MAI einen kurzen Besuch abstatten. Hier ist in einem naturbelassenen Urwald die berühmte COCO DE MER in allen Entwicklungsstadien zu sehen. Wir buchen eine sehr nette lokale Führerin und bekommen während eines einstündigen privaten Rundgangs sehr viele interessante Informationen über Fauna und Flora, die wir in einer der vielen geführten Gruppentouren wahrscheinlich nicht bekommen hätten. Mir gelingt auch ein Foto des seltenen schwarzbraunen Papageis im Flug.

Wir wollen aber doch schnell zurück zum Hafen, weil dort die Fähre nach LA DIGUE auf uns wartet. Wir hatten uns am Abend zuvor bei der Rezeption auf dem Schiff abgemeldet und sind voller Vorfreude auf unsere Hotelübernachtung auf LA DIGUE. Nach einer recht schaukeligen aber kurzen Überfahrt werden wir mit einem offenen Elektromobil zum PATATRON HOTEL an der Nordspitze der kleinen Insel gefahren. Nach einem Begrüßungscocktail bekommen wir unsere herrlich mit Blick auf die von türkisem Wasser umspülten Felsen und allem Komfort ausgestatteten Zimmer zugeteilt. Wir wollen die knappe Zeit hier nutzen und lassen uns zum berühmten ANSE SOURCE D’ARGENT fahren. Heute ist es hier bei herrlichem Sonnenschein fast menschenleer. Zwischen den riesigen abgerundeten Felsbrocken hindurch führt unser Weg zu einem Strandabschnitt, den wir fast ganz für uns alleine haben. In der Nähe einer kleinen Strandbar lassen wir uns an einem rustikalen Tisch nieder. Zur Zeit ist Ebbe und das Wasser nur etwa hüfttief. Trotzdem lassen wir es uns nicht nehmen, mit unseren Badeschuhen an den Füßen soweit ins Wasser zu gehen, dass wir wenigstens ein paar Züge im warmen Wasser schwimmen können. Während wir uns in der Sonne trocknen lassen, erfrischen wir uns mit einem frischgepressten Ananas Saft und gönnen uns noch einen Pina Collada aus der improvisierten Strandbar. So könnte das Paradies ausgesehen haben. 

Am Nachmittag ziehen ein paar dunkle Regenwolken auf und wir kommen dank unseres Elektro-Taxifahrers wieder einigermaßen trocken im Hotel an. Zum Dinner gibt es frischen Fisch mit einer würzigen kreolischen Soße, der in einem Bananenblatt gedünstet wurde und auch mir, der ich eigentlich kein großer Fischesser bin, hervorragend schmeckt. Unseren Schlummertrunk nehmen wir direkt am Wasser in einem von Palmen umgebenen Pavillon ein. Mit einem kurzen Blick aufs Handy vergewissere ich mich noch, dass die ARTANIA  vor PRASLIN den Anker gelichtet und Kurs auf LA DIGUE genommen hat.


29. Januar 2023

Viktoria, Mahé (Seychellen)

Pünktlich um 9:30 treffen wir unseren Fahrer DANNY vom Vortag. Da wir gestern bei unserem verregneten Ausflug in den Norden von MAHÈ gefahren wurden, möchten wir heute den Mittelteil und den Süden der Insel erkunden. An einem alten Piratenfriedhof im Stadtteil BELAIR vorbei geht es ins Gebirge, wo wir zuerst einen Halt an einer Teeplantage machen. Hier hat man normalerweise eine phantastische Aussicht auf die Traumstrände auf der Westseite von MAHÈ und einige vorgelagerte Inseln. Leider lassen sich diese heute im strömenden Regen nur erahnen. 

Weiter geht es an den Ruinen einer alten Missionsstation vorbei, die von französischen Missionaren eingerichtet wurde. Bergab passieren wir den Zugang zu Wasserfällen, die wir gerne besucht hätten. Leider ist aber durch den anhaltenden Wolkenbruch der Fußweg dorthin heute nicht passierbar.

Am ersten von uns besuchten Strand treffen wir einige Einheimische, die eigentlich ein gepflegtes Picknick  direkt am Strand machen wollten, aber erstmal unter den Bäumen Schutz vor dem Regen suchen. Wir können heute nur erahnen, wie schön es hier bei Sonnenschein ist. 

Bei einer großen Gärtnerei, die auch am heutigen Sonntag Gemüse, Obst und andere Lebensmittel verkauft, erfrischen wir uns mit frischer Kokosnussmilch bevor wir im Verlauf der Küstenstraße Richtung Süden noch mehrere schöne Strandabschnitte besichtigen.

Bei einem etwas längeren Aufenthalt an einer versteckt liegenden Hotelanlage können wir einige riesige Landschildkröten bestaunen.  Zwischendurch lässt sich auch ganz kurz die Sonne blicken, bevor uns die Regenwolken auf der Rückfahrt zum Hafen wieder einholen. Ein kurzer Besuch vor dem Tor des Botanischen Gartens lässt uns einen Blick auf die berühmte COCO DE MER Palmen mit Ihren bis zu 18 Kg schweren, sehr speziell geformten Kokosnüssen erhaschen. Dann sind wir nach ca. 5 stündiger Rundfahrt wieder an der ARTANIA. Hier erwartet uns der Nachmittagskaffee mit Schwarzwälder Kirschtorte.

Nach dem Abendessen finde ich auf dem Anrufbeantworter auf unserer Kabine eine Nachricht vom Kreuzfahrtdirektor, der offensichtlich von unserem geplanten Ausflug mit Hotel-Übernachtung auf LA DIGUE erfahren hatte. Er warnt uns eindringlich vor der Gefahr, dass die ARTANIA eventuell bei zu hohem Wellengang nicht vor LA DIGUE ankern könne und wir dann im schlimmsten Fall keine Möglichkeit mehr hätten, übermorgen wieder zurück aufs Schiff zu kommen. Da ich Ihn dann nicht wie von ihm angeboten in der PHÖNIXBAR erreichen konnte, habe ich dort direkt mit dem Kapitän sprechen können. Er hat mich dann beruhigt, weil er es nach dem aktuellen Stand der Dinge für sehr unwahrscheinlich hält, dass die ARTANIA nicht vor LA DIGUE ankern würde. Selbst wenn das der Fall wäre, läge sie dann immer noch vor der benachbarten Insel PRASLIN, die bequem mit einer regelmäßig verkehrenden Fähre erreichbar sei. Er wünscht uns viel Vergnügen bei unserem Ausflug und bedauert, dass er diesen nicht mit uns mitmachen kann.

So freuen wir uns auf die beiden nächsten Tage auf der immer wieder als schönste Insel der Seychellen bezeichnete Insel LA DIQUE.


28. Januar 2023

Viktoria, Mahé (Seychellen)

Gegen Mittag laufen wir bei strahlendem Sonnenschein in VIKTORIA auf MAHÉ, der Hauptinsel der Seychellen ein. Wir bemühen uns, zeitig von Bord zu kommen, da am heutigen Samstag alle Geschäfte bereits um 14:00 schliessen. Schnell ist ein Taxi gefunden, der Preis mit dem Fahrer ausgehandelt und wir sind noch rechtzeitig in der Innenstadt um ein paar Einkäufe zu erledigen.

Der Taxifahrer ist mir sehr sympathisch, da er auf der recht kurzen Fahrt viele interessante Fakten über die Seychellen erzählte. Daher beschlossen wir kurzfristig, ihn für den nächsten Tag für eine halbtägige Inselrundfahrt zu buchen. Um 14:30 mussten wir wieder am Schiff sein, da wir Tickets für einen Strandaufenthalt hatten. Leider waren in der Zwischenzeit dunkle Regenwolken aufgezogen und kurz vor Beginn unseres Ausflugs zum Strand beginnt es heftig zu regnen. Wir lassen uns unsere gute Laune nicht verderben, auch wenn wir am Ziel unserer Tour feststellen, dass wir in einer riesigen Hotelanlage abgeladen werden, wo für die Passagiere der ARTANIA in der mit vor dem heftigen Regen Schutz suchenden, völlig überfüllten Pizzeria extra ein Bereich reserviert war. Wir verzichten daher zunächst auf das dort gratis angebotene Freigetränk und verziehen uns auf ein ruhiges Plätzchen an der Theke einer Strandbar. Dort probieren wir das leckere lokal gebraute SEYBREW Bier und geniessen den Nachmittag mit Blick auf den Strand, wo es sich einige unentwegte nicht nehmen lassen, trotz Regens im warmen Meer zu baden. Wegen des relativ starken Wellengangs nehmen Petra und ich davon allerdings Abstand, auch als es am späten Nachmittag kurz aufklart. Auf der Rückfahrt zum Schiff stoppt der Bus dann kurz am Rand einer kurvigen Straße und wir haben Gelegenheit schnell aus dem Fenster ein Panoramafoto der unter uns liegenden Stadt VIKTORIA zu machen. Zurück an Bord freuen wir uns, endlich wieder im Trockenen zu sein.


27. Januar 2023

Indischer Ozean, Seetag, Kurs Seychellen

Heute gab es einen interessanten Vortrag über das, was uns ab morgen auf den Seychellen erwartet. Zum Nachmittagskaffee werden wir mit köstlicher, in Teig ausgebackener, Ananas mit Vanilleeis verwöhnt, bevor wir uns ganz entspannt auf den zweiten Galaabend dieser Reise vorbereiten. Leider funktioniert die Klimaanlage im Schiff immer noch nicht richtig. Es gibt sehr unterschiedliche Temperaturzonen an Bord. Während auf unserer Kabine und auf den übrigen oberen Decks recht angenehme Temperaturen herrschen, ist es auf den unteren Decks, wo unter anderem die Restaurants und die Show-Lounge untergebracht sind, immer noch recht warm und schwül. Aber wir wollten ja in wärmere Gefilde entfliehen und haben daher eigentlich keinen Grund zur Klage.


26. Januar 2023

Indischer Ozean, Seetag, Kurs Seychellen

Wir kommen fast zu spät zum Frühstück. Nachdem wir pflichtbewusst die Einreisepapiere für MAURITIUS ausgefüllt und unsere zu Beginn der Kreuzfahrt erhaltenen Phönixfarbenen Umhängetaschen in einen praktischeren Rucksack umgetauscht haben, verbringen wir den Vormittag in der KOPERNIKUS-BAR. Es gibt auf diesem Schiff ein täglich wechselndes Angebot an alkoholischen und nicht alkoholischen Cocktails. Die heutige Mischung aus Pink Grapefruitsaft, Himbeersirup und Sprite ist bei der Lufttemperatur von 30 Grad sehr erfrischend. Zumal ein Viertel der bordeigenen Klimaanlage defekt ist und mangels Ersatzteilen eventuell erst in MAURITIUS repariert werden kann. Richtig kühl ist es nirgendwo auf dem Schiff, was ich allerdings im Vergleich zu den englischen und amerikanischen Schiffen mit ihren immer auf maximale Kühlung eingestellten Air Conditions eher als angenehm empfinde.

Als Spezialität gibt es heute Mittag sehr schmackhaften Caesars Salat, der vom Outdoor Buffet serviert wird und nach Wahl zusammengestellt ist. Wir sind froh, uns rechtzeitig einen Platz reserviert zu haben. 

Später treffe ich mich noch mit Albert, einem netten Mitreisenden aus der Schweiz und dem freundlichen Bord Geistlichen. die uns auf dem Ausflug mit der Tauchsafari begleitet hatten. Ich zeige ihnen die Bilder und Videos von unserem Tauchguide. 

Am späten Nachmittag findet dann in der KOPERNIKUS BAR ein Sekt-Empfang für ausgewählte Gäste statt. Wir sind auch eingeladen. Allerdings ist gefühlt mindestens die Hälfte der Passagiere anwesend. Wir geniessen die Fahrt in Richtung der recht spektakulär untergehenden Sonne und besuchen nach dem Abendessen die zweite Show des Zauberers KALIBO.


25. Januar 2023

Gan-Feydhoo, Malediven

Um ca 5:00 morgens haben wir den Äquator überquert. Gegen 9:00 laufen wir langsam in das ADDU ATOLL, das südlichste der MALEDIVEN ein. Vom Vordeck aus kann ich beobachten, wie von einem winzigen Motorboot aus der Lotse an Bord kommt. Nach kurzer Überfahrt mit dem Tenderboot, buchen wir eine zweistündige Inselrundfahrt mit einem Taxi zum Preis von 80,-€ für alle vier Personen. Dafür werden wir vom einen Ende der Insel zum anderen Ende kutschiert und bekommen einen Eindruck, wie die Menschen hier leben. Andere Passagiere haben Ausflüge für bis zu 210€ pro Person für die Überfahrt zu einem Luxus-Resort gebucht.

Wir fahren einige Zeit einer Gruppe von Motorrollern hinterher. Als diese anhält, entpuppt sie sich als Begleitung des Präsidenten der Malediven, der heute auf dem Sozius eines Motorrollers auf Wahlkampftour für die demnächst hier anstehenden Präsidentschaftswahlen ist.

Unser Taxifahrer macht auf dem Rückweg einen kurzen Halt an einem Lebensmittelgeschäft, wo er eine Packung Toastbrot kauft. Beim nächsten Stop an einem See gegenüber des örtlichen Krankenhauses halten wir wieder an und füttern einen Fischschwarm im See mit ein paar Brotscheiben.

Zur Mittagszeit sind wir bei 30 Grad im Schatten und hoher Luftfeuchtigkeit wieder froh an Bord der ARTANIA zu sein. Auf der Kabine liegt für uns ein Zertifikat über die Äquatorüberquerung bereit, die am gestrigen Abend vorgezogen Äquatortaufe hatten wir bewusst ausgelassen.


24. Januar 2023

Malé, Malediven

Die ARTANIA liegt noch vor MALÉ und da es in Strömen regnet, verzichten wir heute auf einen Landgang, zumal unser Schiff bereits gegen Mittag in Richtung der Insel GAN aufbricht.

Das liebevoll auf Deck angerichtete „Curry-Lunch“ fällt leider fast vollständig dem anhaltenden Regen zum Opfer, genauso wie das geplante „Exotische Waffel Essen“.


23.Januar.2023

Malé, Malediven

 

Am frühen morgen rasseln die Ankerketten und die ARTANIA liegt auf Reede vor der Hauptstadt der Malediven. Wir müssen warten, bis die Passagiere, die ein Ausflugsprogramm gebucht haben, von Bord gegangen sind. Dann dürfen auch wir in ein Tenderboot steigen und werden an Land gebracht. An der Anlegestelle erwarten uns schon einige Anbieter von Tagestouren. Nach kurzem Vergleich der Angebote schliessen wir uns einem Schweizer Ehepaar und deren Freunden an, die einen Ausflug nach MAAFUSHI gebucht haben. In rasanter Fahrt geht es dann mit einem Schnellboot in 30 Minuten zur Insel MAAFUSHI. Dort werden wir mit Handtüchern und Schnorchel-Equipment ausgestattet und steigen in ein etwas kleineres Schnellboot um. Heute morgen wurden in der Nähe einer kleinen privaten Insel eine Vielzahl von Delfinen gesichtet, daher ist unser erstes Ziel noch einmal ca. 30 Minuten  Speerboot-Fahrt entfernt. Als das Boot vor einer traumhaften Insel am Rand eines Riffs in türkis blauem Wasser den kleinen Anker zu Wasser lässt, können wir unseren Augen kaum trauen. Rings um unser Boot kreisen mindestens dreissig bis vierzig Delfine. Zwischen den Tieren sind einige Schwimmer zu erkennen, die vom privaten Resort auf der Insel kommen und im Gegensatz zu uns mit den Delfinen schwimmen dürfen. Wir dürfen leider in einer Zone von 300 m um die Insel herum nicht ins Wasser. Aber auch vom Boot aus ist es faszinierend, die friedlich um uns herum schwimmenden Tieren zu beobachten. Mehrmals werden wir Zeugen, wie einzelne Delfine vor lauter Übermut mit spektakulären Salti in die Luft springen. Was für ein Erlebnis vor dieser traumhaften Kulisse!

Doch das sollte nicht das einzige Highlight unserer Tour bleiben. Wir lichten den Anker und es geht zu einer anderen kleinen Insel mit vorgelagertem Riff. Unser Guide taucht vor dem Boot und befestigt den Anker an einem Felsen, da hier offensichtlich eine recht starke Strömung herscht.

Dann dürfen auch wir, ausgerüstet mit Tauchermaske und auf Wunsch auch mit Flossen ins Wasser. Ich versuche zunächst der von unserem Guide angeführten Gruppe zu folgen, muss aber nach ein paar Minuten feststellen, dass das ungewohnte Atmen mit der Maske und meine Kondition heute nicht geeignet sind, mit den anderen mit zu halten. Mache ein paar Fotos mit meiner Unterwasserkamera und kehre dann wieder, mühsam gegen die Strömung kämpfend, zum Boot zurück und bin froh nachdem ich die Badeleiter wieder erklommen habe. Mittlerweile hat der Bootsführer den Anker gelichtet und fährt den Schnorchlern langsam hinterher. 

Der Guide hat inzwischen eine große Meeresschildkröte aufgespürt und die im Wasser Verbliebenen kommen in den Genuss, ganz nahe neben der Schildkröte zu schwimmen. Nach einer Stunde Tauch-Safari fahren wir dann noch zu einer Sandbank, die von beiden Seiten vom strahlend türkisblauem Wasser umspült ist. 

Beim abschliessenden Lunch mit lokalen Fischgerichten auf  MAAFUSHI schickt der Guide seine Unterwasser Fotos und Videos per Airdrop an mein iPhone und ich bin total begeistert von seinen Aufnahmen. Stolz erzählt er mir, er sei professioneller Unterwasser-Fotograf mit dem Spitznamen „The Shark“. Völlig zu recht, wenn man seine Bilder gesehen hat und wie elegant er sich unter Wasser bewegt!

Am späten Nachmittag sind wir dann wieder auf MAHÉ, suchen uns ein Cafe mit Wlan und organisieren dort für unseren bevorstehenden Aufenthalt auf den Seychellen eine Übernachtung in einem Strandhotel. Die kurze Suche nach einem T-Shirt in den umliegenden Souveniershops bleibt mangels attraktiver Angebote leider erfolglos.

Am Abend sind wir von der Showcrew mit der wirklich tollen Aufführung des eigens für die ARTANIA geschaffenen Stückes „Dock 21“, dass die Renovierung unseres Kreuzfahrtschiffes zum Thema hat, absolut begeistert.


22. Januar 2023

Seetag, Kurs Malediven


21. Januar 2023

Hambatota, Sri Lanka

 

Es regnet in Strömen!

Da unser geplanter Ausflug in den UDAWALAWA National Park erst um 13:45 startet, schlafen wir lange aus und ich gehe erst zum Langschläfer-Frühstück. Da heute ein Sicherheitstraining für die Crew stattfindet, geht es mangels Personal etwas ungeordnet am Frühstücksbuffet zu.

Ich nutze den Rest des Vormittags, um mein Reisetagebuch auf den aktuellen Stand zu bringen.

Als wir uns kurz vor der Abfahrt zum Ausflug versammeln und die Details der bevorstehenden Jeep-Safari bekannt gegeben werden, entscheidet Petra spontan, doch lieber an Bord bleiben zu wollen, um kein Hindernis für andere Gäste zu sein. Sehr großzügig wird ihr dann der komplette Ausflugspreis erstattet. Als sich dann mehrere Reisebusse voller Passagiere in Richtung National Park in Bewegung setzen, schwant mir fürchterliches. Zwar sehen wir schon auf der Anfahrt kurz vor der Einfahrt zum Park ein sehr seltenes Exemplar asiatischer Elefanten mit Stoßzähnen gemütlich neben der Straße traben, doch  bin ich dann schockiert, als vor der offiziellen Einfahrt schon gefühlt hundert besetzte Jeeps auf die Einfahrt warten.

Wir werden in Gruppen von 6 Personen aufgeteilt. Die ersten beiden aus unserer Gruppe können nur mit Mühe und tatkräftiger Unterstützung unseres Fahrers den Jeep erklimmen und setzten sich dann erst einmal direkt hinter den Einstieg, so dass jetzt niemand mehr einsteigen kann. Nach kurzer Aufforderung rücken Sie dann widerwillig weiter auf die letzte Reihe. Da ich geduldig gewartet hatte, konnte ich als vorletzter einsteigen und hatte eine Premiumplatz direkt vorne. Da kam aus der letzten Reihe ein Hilferuf „mein Sicherheitsgurtes ist zu kurz und passt nicht um meinen Bauch!“ Dann musste die Dame wieder aussteigen und auf dem Beifahrersitz neben dem Fahrer Platz nehmen.

Endlich ging es los und unser Fahrer preschte  im störenden Regen an der langen Kolonne vorbei und wir hatten freie Sicht auf das Gelände! Schon nach kurzer Zeit sehen wir einige Pfauen und einen Landwaran. Plötzlich gibt es einen Stau und einige Jeeps kommen uns rückwärtsfahrend entgegen. Zwischen entgegen kommenden Jeeps und uns steht ein aggressiv wirkender Elefantenbulle mitten auf der Fahrbahn und geht recht bedrohlich aussehend einmal in unsere und dann wieder in die andere Richtung auf die ihn umzingelnden Fahrzeuge los. 

Unser Fahrer schaut sich das nicht lange an,  lässt den Motor mehrmals laut aufheulen und passiert zügig den Elefanten, der sich kurz ins Gebüsch verzogen hatte. Wieder haben wir kein Fahrzeug vor uns und ich kann den Blick in die Landschaft und auf die abenteuerliche Piste vor uns geniessen. Im weiteren Verlauf bekommen wir noch mehrer Elefantengruppen, einen Schakal, einen Hirschen, viele Wasserbüffel, drei Krokodile und jede Menge Vögel (Störche, Bienenfresser, Löffel-und Graureiher und zwei Schlangenadler) zu sehen. So wurden durch diese unglaublichen Eindrücke meine anfänglichen Befürchtungen komplett aus der Welt geräumt und ich hatte einen ganz tollen Tag.

Da es hier keinen Souvenir-Shop für mein Erinnerungs-Shirt gibt, verspricht mir unser Reiseführer, mir eins zu besorgen und es mir entweder mit DHL zu zuschicken oder mit der nächsten Reisegruppe mitzugeben (mal gucken Jobs klappt!). Allerdings kommt die erst Mitte März. Da wir auch seit Langem die erste von ihm geführte Reisegruppe sind, kann man erkennen, wie es jetzt nach Covid um den Tourismus auf Sri Lanka bestellt ist und man alles versucht, wieder mehr Reisende ins Land zu holen.

Nach gut einer Stunde Busfahrt sind wir wieder einigermaßen getrocknet und besuchen nach dem köstlichen Abendessen die sehr unterhaltsame Zaubershow des Magiers KALIPO.


20. Januar 2023

Colombo, Sri Lanka

 

Ende Januar morgens bei 25 Grad draussen auf dem Achterdeck gefrühstückt.

Petra macht heute einen Schontag und die beiden Düsseldorfer und ich wollen eigentlich zu Fuß zum 2 km entfernten LOTUS Tower gehen. Doch als wir das Hafengelände verlassen haben, müssen wir feststellen, dass wir erst einmal ein ganzes Stück in die entgegengesetzte Richtung laufen müssen, bevor wir auf den 365m hohen, von Chinesen erbauten Turm zu gehen könnten. Wir lassen uns dann auf einen zuverlässig scheinenden TukTuk Fahrer ein, der uns zunächst zu einer Bank bringt, wo ich versuche Dollars oder Euros von meinem Kreditkartenkonto zu bekommen. Es gibt aber nur Rupien. Offensichtlich ist man nicht bereit, ausländische Devisen aus der Hand zu geben.

Als wir am LOTUS TOWER ankommen und erfahren, dass der Eintritt pro Person umgerechnet 20 € kosten soll, erhöhen wir das zunächst mit dem Fahrer auf 4 € ausgehandelte Fahrgeld auf 20 € damit er uns zum MOUNT LAVINIA Hotel und wieder zurück bringt. In halsbrecherischer Fahrt geht es dann durch das Gewühl Richtung Süden. Glücklicherweise nimmt unser Fahrer dann ein ganzes Stück der Weges entlang der weniger befahrenen Küstenstraße.

Im Hotel angekommen vereinbaren wir eine Abholung in 2 Stunden. Eigentlich wollen wir nur ein gepflegtes Getränk auf der Terrasse nehmen, doch die Aussicht auf das in der Ferne unter einer Dunstglocke liegende Stadtzentrum ist bei dem herrlichen Sonnenschein hier oben so grandios, dass wir uns kaum vom Anblick lösen können. Dank des guten WLAN Netzes und dem Austausch unserer Whatsapp-Nummern, kann der TukTuk Fahrer uns informieren, dass er uns wegen einer Demonstration in der Innenstadt nicht zur vereinbarten Uhrzeit abholen kann. Nachdem wir ein paar Zimmer der schönen Hotelanlage gezeigt bekommen haben und auch die geheimnisvolle Grotte unter dem ehemaligen Gouverneurspalast  besichtigt haben,  nutzen wir die zusätzliche Stunde zum Lunch beim hiesigen Buffet, was uns vorher von unserem Schiffsarzt, empfohlen wurde, der die Strecke vom Hafen hier hin mit dem Fahrrad zurück gelegt hatte und schweisstriefend am Nebentisch saß.

So kamen wir unverhofft für umgerechnet nicht einmal 10 € pro Person zu einem sehr leckeren Mittagessen.

Auf dem Rückweg versuchen wir noch, Kapseln für die Espresso Maschine auf unserer Kabine zu kaufen. Allerdings vergeblich, obwohl wir nach längerem Suchen die vorher im Internet ermittelte Adresse für ein Spezialgeschäft gefunden hatten, dass sich allerdings als Großhandel entpuppte und auch der angefahrene Supermarkt hatte keine Kaffee-Kapseln im Angebot.

So mussten wir mit leeren Händen zum Schiff zurückkehren, wo wir dem Fahrer 40 € gaben, weil er ja schliesslich fast 5 Stunden für uns unterwegs war und auch dankenswerter Weise zu unserer Sicherheit vermieden hat, dass wir nicht mit der inzwischen mit Tränengas aufgelösten Demonstration in Berührung kamen.

Damit die wilde TukTuk Tour nicht in Vergessenheit gerät, habe ich dann für jeweils weniger als 1€  drei Kühlschankmagnete in TukTuk Form erstanden, von denen ich einen zur Erinnerung an die abenteuerliche Fahrt meinen Reisegefährten geschenkt habe.

Das Abendessen nehmen wir auch wieder im Freien ein und geniessen unser erstes Sail Away auf dieser Reise. Die anschliessende Theater-Show im Stil der zwanziger Jahre ist wirklich gelungen und so  geht unser letzter Tag in COLOMBO mit rundum zufriedenen Reisenden zu Ende.


19. Januar 2023

Colombo, Sri Lanka

 

Heute scheint zum ersten mal die Sonne vom nun strahlend blauen Himmel. Nach dem Frühstück bleibt uns noch etwas Zeit zu einem kleinen Strandspaziergang. Erfolgreich können wir die zahlreichen Souvenir-Verkäufer vor dem Hotel abwimmeln und geniessen für ein paar Minuten den Blick auf die anrollenden Wellen. 

Wir begleichen noch unsere Getränkerechnug der letzten 4 Tage und freuen uns über die günstigen Preise (z.B. 650ml vorzügliches LION Bier für umgerechnet 5,-€) 

Um Punkt 12:00 stehen unsere vorher von uns gepackten Koffer abfahrbereit an der Rezeption. Die Fahrt im Shuttlebus zum Hafen in COLOMBO dauert dann etwas mehr als 2 Stunden. Hier werden wir schon von freundlichen Mitarbeitern von Phönix-Reisen erwartet und sind ein paar Minuten später an Bord der ARTANIA. Auch das Einchecken ist ohne Wartezeit erledigt und wir sind schnell auf unserer zwar relativ kleinen aber sehr zweckmässig und komfortabel eingerichteten Kabine. Neben dem verhältnismässig großzügigen Bad mit ebenerdiger Dusche gefällt uns besonders die Ausstattung mit Espressomaschine und frischem Obstkorb. Die Nespresso Kapseln aus recyclingfähigem Holzmaterial werden zu unserer freudigen Überraschung von dem uns aus BNI-Zeiten bekannten Michael Gliss an Phönix-Reisen geliefert.

Der Inhalt unserer Koffer lässt sich problemlos in den praktischen Kleiderschränken verstauen und im Bad steht im Spiegelschrank und diversen Ablagemöglichkeiten mehr als genug Platz für den Rest zur Verfügung. Die Handseife und das Duschgel von RITUALS vervollständigen das Gefühl in einem “neuen Zuhause“ (Motto von PHÖNIX-Reisen) angekommen zu sein.

Auch das Abendessen  übertrifft unsere Erwartungen und wir verbringen den Rest des Abends bis kurz vor Mitternacht draussen auf dem Achterdeck. Zuerst mit lauter Musikbegleitung von einer Folklore Gruppe, die sich bei genauerem Hinsehen als die Tanz-Gruppe der Hochzeit vom Vortag entpuppt. Später sind wir dann die letzten verbliebenen Gäste, weil wir wieder so angeregte Gespräche mit unseren neuen Reisebekanntschaften geführt haben.


18. Januar 2023

Beruwala, Sri Lanka

 

Nach der gestrigen Reizübersättigung folgt heute ein ruhiger Tag. Am Vormittag werden wir Zeugen einer Hochzeitsfeier, die unter Mitwirkung einer folkloristischen Tänzer Gruppe mit lauter Trommelbegleitung auf dem Hotelgelände stattfindet. Aus respektvollem Abstand  beobachten wir das befremdliche Bild der elegant gekleideten traditionellen Hochzeitsgesellschaft und der Folkolore-Gruppe, die von vielen anderen Hotelgästen in Badebekleidung mit gezückten Handy-Kameras verfolgt werden.

Gegen Mittag machen wir noch einen einstündigen Tour zu einer Aufzuchtstation für Schildkröten, die eigentlich noch zum gestrigen Programm-Angebot gehörte, aber aus Zeitmangel gestern nicht mehr stattfinden konnte. 

Lange Zeit gehörten die von den Meeresschildkröten am Strand vergrabenen Eier zu den beliebtesten Nahrungsmitteln in Sri Lanka. Hier in der Aufzuchtstation werden die Eier ausgegraben, bzw. von den Leuten, die sie früher einfach gegessen haben, abgekauft, und dann erneut vergraben. Die geschlüpften Schildkröten laufen normalerweise Nachts instinktiv zum Meer. Einige verirren sich allerdings auf dem Weg ins Wasser. Diese werden dann von den Mitarbeitern der Station eingesammelt, bevor sie den Möven, der heissen Sonne oder anderen Tieren zum Opfer fallen.

Ausserdem kümmert man sich hier um verletzte größere Schildkröten oder Exemplare, die aufgrund von Verletzungen oder angeborenen Behinderungen in der freien Natur nicht überlebensfähig wären.

Den Abend verbringen wir wieder in gemütlicher Runde mit spannenden Gesprächen, nachdem wir uns beim köstlichen Abendessen gestärkt hatten. Besonders lecker sind die verschiedenen vegetarischen Currys.

Zum Abschluss lassen wir uns noch von der wirklich guten Liveband unterhalten, die uns sogar zu später Stunde noch erfolgreich auf die Tanzfläche lockt.


17. Januar 2023

Sri Lanka, Beruwala

 

Heute nehmen wir das gestrige Angebot von unserem Reiseführer GAMINI an, der uns hier bis zur Abreise mit der ARTANIA betreut.  Wir fahren in Begleitung von drei sehr netten Mitreisenden zunächst zu einer riesigen Buddha-Statue mit umliegender Tempelanlage, die äusserlich ein wenig an einen Freizeitpark erinnert. Allerdings sind hier doch einige Menschen unterwegs, die ihren Glauben sehr ernst nehmen. Unser Guide erklärt uns einige buddhistische Gottheiten und wes-wegen sie verehrt werden. Ich muss feststellen, dass Buddhismus recht kompliziert ist bei so vielen Göttern mit ihren eigenen Spezialgebieten.

Ein zentraler Punkt des Buddhismus’s ist der Glaube an eine sich wiederholende Wiedergeburt. Nur so ist für mich der halsbrecherische Fahrstil sämtlicher Verkehrsteilnehmer erklärbar. Besonders die unzähligen freilaufenden Hunde und Katzen schienen sich wohl total darauf zu verlassen, dass sie niemand über den Haufen fährt. Sie könnten ja die Reinkarnation eines verstorbenen Verwandten sein.

Mitten auf dem Land stoppen wir an einer halb offenen Fabrikhalle, wo Seile aus Kokosfasern feilgeboten werden. Wir gehen um das Gebäude herum und befinden uns dann in der zugehörigen Produktionsstätte. Hier stampfen ein Mann und eine Frau barfuß Kokosfasern in eine Art Tonne und lassen sich von uns nicht weiter bei der Arbeit stören. Sie gestatten uns auch, dass wir hier fotografieren dürfen. Der Maschinenpark sieht sehr archaisch aus, aber es scheint alles zu funktionieren, wovon die vielen fertigen Seile aus Kokosfasern zeugen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite wird uns gezeigt, wie die Kokosnüsse gespalten werden, die später als Brennmaterial verwendet werden.

Weiter geht es Richtung Landesinneres. An einer Brücke halten wir an und GAMINI erklärt uns, dass hier an diesem Fluß viele Krokodile leben. Es ist auch ein Warnschild aufgestellt, dessen Inhalt wir leider nicht entziffern können. Wir auf Bestellung erscheint aber ein ungefähr 2 Meter langer Waran am Ufer und schwimmt gemütlich an uns vorbei. Auf der Brücke stehen 3 Männer, von denen einer offensichtlich sehr erfolgreich angelt. Neben einem TukTuk ist auf einem alten Plastiksack der bisherige Fang ausgebreitet, der direkt am Straßenrand zum Verkauf angeboten wird. 

Nach ein paar Kilometern halten wir erneut an einem unscheinbaren Straßenstand an. Hier organisiert unser Guide für jeden eine frische Kokosnuss, aus der wir unseren Durst stillen können. Sowohl hier als auch vorher in der Seil-Manufaktur müssen wir nichts bezahlen. Allerdings stoppt unser Bus immer kurz nach den Besuchen vor diversen Grundstücken und wartet einen Moment bis eine Person erscheint, der unser Guide ein paar Rupien-Scheine übergibt. Es sieht so aus, dass diese Personen wohl irgendwie mit dem vorigen Besuch zu tun haben.

Die Straßen werden immer schmaler und nachdem wir auf einen unbefestigten Feldweg abgebogen sind, halten wir vor einer unscheinbaren Hütte. Ein junger Mann sitzt auf dem Boden und während er uns zeigt,  wie aus der Rinde des Zimtstrauches  Zimtstangen hergestellte werden, beobachten uns seine Frau und seine kleine Tochter, deren große Augen zwischen einer OP-Maske und einem Mopedhelm (!) neugierig hervor blitzen. Es ist schon ein mühseliges Geschäft bis die fertigen Zimtstangen auf einem Gestell aus Wäscheleinen unter dem Verandadach zum Trocknen abgelegt werden. Nach ein paar Wochen werden die Zimtstangen dann zum Preis von 6,000 Rupien (ca. 15,- €) pro 10 kg auf dem Markt in der nächst größeren Stadt verkauft.

Nun wollen wir noch eine Tee Plantage besichtigen, doch nach einigen Kilometern ist die Straße durch eine Polizeikontrolle versperrt. Wir erfahren, dass eine Brücke nicht passierbar ist und wir deshalb einen Umweg nehmen müssen, der uns auch an Kautschukplantagen vorbei führt. 

An der Teeplantage angekommen, werden wir vom Manager persönlich begrüsst und zunächst mit einem Golfwagen durch das weiträumige Gelände gefahren. Er zeigt uns, wie die Spitzen der Teesträucher gepflügt werden und führt uns, nachdem wir Überzieh-Schuhe, Gesichtsmaske, Haarkappe und einen grünen Gummimantel angezogen haben, durch die Produktionsanlagen. Hier wird der Tee auf riesigen Förderbändern vorgetrocknet und fermentiert, bevor er in mehreren Schritten getrocknet wird. Alles wird hier mit gewaltigen Mengen Brennholz beheizt, was dem Tee ein besonderes Aroma verleiht. 

Bei der anschliessenden Verkostung können wir diverse Teesorten probieren und geniessen dann ein paar Tassen herrlichen Tees in Kombination mit einem Stückchen Palmzucker. Köstlich!!!

Gegen 15:30 sind wir dann wieder an der Küste angekommen. Hier freut sich Petra über eine riesige Platte mit allerlei frischem Meeresgetier. Ich geniesse vor Allem die Aussicht.

Nach dem verspäteten Lunch geht es dann weiter nach GALLE. Während der Rest unserer kleinen Reisegruppe die hiesige, ehemals niederländische, Festungsanlage (heute UNESCO Weltkulturerbe) zu Fuß erkunden, ruht sich Petra etwas in unserem kleinen Reisebus aus. Heute wimmelt es hier nur so von Kindern in weissen Schuluniformen, die wohl alle gleichzeitig auf Klassenfahrt sind. Zum Abschluss besuchen wir noch ein Juweliergeschäft mit einem kleinen angeschlossenen Edelstein Museum. Wir können aber den Kaufanreizen erfolgreich widerstehen.

Die Rückfahrt zum Hotel dauert dann bei schnell einbrechender Dunkelheit noch einmal eine gute Stunde. Ich bin froh, dass wir auf den unbeleuchteten Straßen, mit oft nicht beleuchteten Fahrzeugen trotz halsbrecherischer Fahrweise vieler Verkehrsteilnehmer keine Unfälle erleben müssen.

Am heutigen Tag haben wir in 11 Stunden wohl mehr erlebt und gesehen, als viele Touristen während ihres gesamten Urlaubaufenthaltes.


16. Januar 2023

Hotel Cynnamon Bey, Beruwala, Sri Lanka

Gut ausgeschlafen, stärken wir uns am umfangreichen Frühstücksbuffet  ( Ja, Petra bekommt auch 2 Tassen Cappuccino!) bevor wir per TukTuk zum gestern gebuchten Termin für eine 2 stündige Ayurveda Massage fahren.

Petra ist danach total entspannt und begeistert, so dass wir für übermorgen direkt eine Wiederholung für sie buchen. Auf dem Rückweg halten wir noch kurz an einem Laden, wo wir neben dem obligatorischen T-Shirt von der lokalen Bier-Marke "Lion" noch ein paar Kleinigkeiten zur Vervollständigung unserer Reisegarderobe erwerben.


15. Januar 2023

Hotel Cynnamon Bey, Beluwala, Sri Lanka


14.Januar 2023

Abflug von Frankfurt

Eigentlich wollten wir früh am Flughafen sein. Daher sind wir um kurz nach 6 Uhr von zuhause los gefahren. Nachdem wir schon auf der A48 Richtung Koblenz/Frankfurt unterwegs sind, fällt Petra ein, dass sie ihre Fototasche nicht mitgenommen hat. Also flugs umgedreht und wieder nachhause! Trotzdem kommen wir noch rechtzeitig am Langzeitparkplatz an.. Der freundliche Shuttle-Fahrer bringt uns  so früh zum Flughafen, dass wir pünktlich zur Öffnung des Check-In am Schalter stehen. Wir sind leider auf beiden Flügen auf total verstreuten Sitzplätzen gebucht worden. Die freundliche Dame von der Airline organisiert uns dann aber Sitzplätze die nebeneinander liegen. Da wir doch etwas großzügig beim Einpacken waren, werden auch noch ein Paar Euro fürs Übergepäck fällig. Für den Rückflug haben wir allerdings wohlweislich mehr Freigepäck.

Schliesslich sitzen wir dann auch in der Maschine und mit etwas Verspätung geht es dann Richtung Dubai. Dort kommen wir um Mitternacht (Ortszeit) an und sind froh, dass ich für Petra den Mobility-Service gebucht habe. Zwar müssen wir mehrfach umsteigen und immer wieder warten, bis uns dann ein freundlicher Fahrer wild hupend durch den mitten in der Nacht unglaublich vollen Flughafen zum richtigen Gate bringt. 

Der  Flug von Dubai läuft dann reibungslos und wir landen am frühen Morgen (Ortszeit) in Colombo. Hier wartet schon unser freundlicher Reiseführer auf uns. In einem klapprigen Bus (made in China) wird unsere kleine Reisegruppe von 8 Personen, die das Vorprogramm im Strandhotel gebucht haben, in zweistündiger Fahrt zum Hotel in Berulawa gebracht. Gegen Mittag haben wir es dann endlich auf unser Zimmer geschafft und können es kaum erwarten, in den riesigen Hotelpool zu springen.

Am Abend geniessen wir das reichhaltige Büffet und führen schon angeregte Gespräche mit unseren netten Mitreisenden.

 

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