Endlich „Land in Sicht“. Und nicht nur das; wir dürfen sogar von Bord und haben zur Abwechslung mal wieder festen Boden unter den Füßen. Die letzten beiden Tage bei Windstärken zwischen 7 und 8 haben uns bei entsprechendem Seegang das Gefühl vermittelt, tatsächlich mit einem Schiff unterwegs zu sein und nicht mit einem schwimmenden Hotel übers Wasser zu gleiten. Aber zuerst müssen wir unsere Gästekarten umtauschen, da wir für den letzten Abschnitt unserer Reise die Kabine wechseln müssen. Am Abend zuvor wurde uns die neue Kabinennummer mitgeteilt. Wir hatten die neue Kabine schon auf dem Decksplan gefunden und freuten uns auf einen Balkon auf dem gleichen Deck 8 wie bisher allerdings ohne Sichtbehinderung durch Rettungsboote. Beim Purser´s Office wurde uns allerdings während wir auf unsere neuen Karten warteten, mitgeteilt, dass wir jetzt auf Deck 11 eingeplant seien (das ist ein Upgrade auf eine zwei Stufen teurere Kategorie). Dann dauerte es nochmal einige Zeit, bis die uns bedienende Dame mit zwei frisch programmierten Karten zurück kam und uns eine weitere Änderung mitteilte: Unsere neue Kabine befindet sich nun auf Deck 13, d,h, nochmals ein Upgrade auf eine noch bessere Kabinenkategorie mit der Möglichkeit, durch den mit dieser Kabine verbundenen Britannia Club Status abends in einem separaten Bereich des Restaurants bei frei wählbarer Tischzeit zu essen.
Obwohl die Kabine die gleiche Größe, wie unsere bisherige hat, sind einige Details doch noch komfortabler. Der Schreibtisch ist größer, es gibt eine bessere Aufteilung der Schubladen und Kleiderschränke, Petra hat eine USB Ladesteckdose am Nachttisch, die Balkontür ist zum Schieben ( daher deutlich mehr Platz auf dem Balkon), im Bad gibt es mehr Marmor und die Dusche hat eine Glasabtrennung und einen deutlich verstärkten Wasserdruck. Als uns dann auf unsere ausdrückliche Bitte hin auch noch für die Nacht die sehr laute Klimaanlage ausgeschaltet wurde, war unsere Freude über das unerwartete Upgrade perfekt (wir schlafen viel lieber mit offener Balkontür, um neben der frischen Luft das Meeresrauschen und den Wind zu hören).
Doch zuerst der Reihe nach: Nach den überraschend unbürokratischen Kontrollen durch die australische Einwanderungsbehörde gelangen Petra und ich nach einem 1km langen Fußmarsch zum Hafenbüro, wo wir eine Bootsfahrt nach Pearth über den Swan River buchen. Da wir bis zur Abfahrt noch 2 Stunden Zeit haben, begeben wir uns im Zentrum von Fremantle auf die Suche nach Petras morgendlichem Cappuccino. Wir finden ein schattiges Plätzchen unter den Kolonnaden einer Einkaufsstraße im Studentenviertel, nehmen ein kleines Frühstück und erstehen anschliessend im nächsten Buchladen einen Reiseführer für den Rest unserer unplanmäßigen Australien Reise. Beim Spaziergang durch die netten Sträßchen Fremantles auf dem Weg zurück zum Bootsanleger gefällt uns die unerwartete Änderung unserer Reiseroute immer besser.
Das Boot nach Pearth erreichen wir gerade noch rechtzeitig vor der Abfahrt.
Unsere 90 minütige Flussfahrt führt uns zunächst an unserer Queen Mary 2 vorbei und entlang traumhafter Villen mit Blick aufs Wasser mitten ins Stadtzentrum von Pearth.
Zuerst erkunden wir das Elisabeth Harbour Viertel und erfrischen uns bei der Island Brewery mit einem kühlen Craft Beer. Im quirligen Einkaufsviertel entdecken wir eine Seitenstraße, in der wir uns in einen Harry Potter Film versetzt fühlen. Wir finden zwar weder Zauberbesen noch Zauberstäbe, ergänzen unsere Gala-Garderobe allerdings mit schönen Haarspangen für Petra und einem bordeauxroten Kummerbund mit passender Fliege für den gepflegten Herren.
Da wir unser Lunch unter freiem Himmel und nicht in einem klimatisierten Restaurant einnehmen wollen, bekommen wir vom freundlichen Herren am Infostand in der Fußgängerzone den Tip, mit dem kostenlos Bus in den Kings Park zu fahren. Dort erwartet uns ein traumhafter Ausblick auf die Stadt Pearth und ein leckere Mittagessen in Frazer´s Restaurant. Nach einem kurzen Spaziergang durch den angrenzenden Botanischen Garten fahren wir mit dem Bus wieder zurück ins Zentrum. Wir wollen mit dem Zug zurück nach Fremantle und finden nach einigem Herumfragen auch die richtige Verbindung. Wir müssen einmal umsteigen und dabei durch ein unterirdisches Labyrinth zu einem anderen Bahnhof, wo der Zug nach Fremantle schon abfahrbereit auf uns wartet. Die Fahrt durch die Vororte von Pearth führt dann kurz vor Fremantle direkt am indischen Ozean vorbei und nach 20 Minuten sehen wir unser Schiff wieder. Die letzte paar hundert Meter vom Bahnhof bis zu r Queen Mary 2, fordern von meiner tapferen Petra die letzten Reserven und wir sind froh wieder anBord zu sein, nachdem wir heute fast 10 km zu Fuß gegangen sind.
Dankbar geniessen wir den Komfort unserer neuen Kabine (s.o.)
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