Wer hätte gedacht, dass Colombo unser letzter Landausflug auf dieser Reise war?
Am ersten Seetag nach Sri Lanka teilte Kapitän Hashmi in der Mittagsdurchsage mit, dass die Queen Mary 2 auf Grund der Infektionsgefahr durch den in China ausgebrochenen Corona-Virus unser Reiseziel Hongkong nicht anlaufen wird. Statt dessen werden wir nachdem wir Phuket in Thailand, Penang und Kuala Lumpur in Malaysia, Singapur, Phu My und Nha Tang in Vietnam anlaufen, wieder zurück nach Singapur fahren und von dort unseren Rückflug oder ein eigenes Anschlussprogramm starten.
Unsere geplante Chinareise von Hongkong über Shanghai nach Peking wird komplett abgesagt.
Wir überlegen zunächst, statt dessen für ein paar Tage nach Bali zu fahren, verwerfen diesen Gedanken aber schnell, da wir nur Angebote bekommen, die weder unseren Preis- noch sonstigen Vorstellungen entsprechen. Daraufhin entschliessen wir uns für einen Rückflug nach Deutschland von Singapur aus. Nach einem kurzen Telefon-Gespräch über Satellit mit dem Hamburger Reisebüro ist unser Flug für den 18. Februar kurz vor Mitternacht von Singapur nach Frankfurt bestätigt.
Am 8. Februar freute sich Petra noch auf den bevorstehenden Landgang in Phuket, bei dem wir planten, mit einem Longboat zu einem nur vom Wasser aus zu erreichenden weissen Traumstrand (Freedom Beach) zu fahren. Sie wollte endlich mal im Meer schwimmen, nachdem wir nun schon solange auf den Ozeanen unterwegs waren. Auch ich war angesichts der angekündigten 28 Grad Wassertemperatur in freudiger Erwartung eines perfekten Badetages, als am Tag vor unserer Ankunft in Phuket vormittags bekannt gegeben wurde, dass wir wegen der Ansteckungsgefahr auch Thailand nicht anlaufen würden. Na ja, man kann halt nicht alles haben!
Am 9. Februar kommt dann das endgültige Aus unserer Asienreisepläne. Die Reederei und der Kapitän haben wegen der rasanten Ausbreitung des Corona Virus in Chinas Nachbarstaaten beschlossen, nun auch nicht mehr nach Singapur zu fahren. Stattdessen soll bei einem kurzen Aufenthalt in Port Gelang (Malaysia) nur neuer Treibstoff und Proviant aufgenommen werden, um dann direkt nach Fremantle in Australien zu fahren. Wir hätten die Möglichkeit in Port Gelang von Bord zugehen und dann von Kuala Lumpur den Rückflug anzutreten. Es werden allerdings weder neue Passagiere, noch neue Crewmitglieder an Bord kommen können, um das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten. Wir bleiben jetzt konsequent und wollen nun Asien komplett meiden und auch nicht das Risiko einer Infektion auf dem Flughafen eingehen.
Einige Passagiere sind allerdings so enttäuscht, dass sie das Schiff vorzeitig in Malaysia verlassen werden.
Wir müssen uns also mit der neuen Situation abfinden. Gut, dass wir uns auf diesem herrlichen Schiff so wohl fühlen und wir Seetage so gerne mögen. Dann geht es halt nach Australien!
Vielleicht können wir noch ein paar Tage in Pearth entspannen, bevor wir wieder nach Deutschland fliegen. Wir werden ja eigentlich erst Ende Februar zuhause erwartet. Und wenn wir schon mal in Australien sind, warum sollen wir uns den Südwesten nicht anschauen? Das ist dann vielleicht eine kleine Entschädigung für die Enttäuschung, dass wir das eigentliche Ziel unserer Reise, Asien näher kennen zu lernen, nicht erreichen konnten.
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