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Dubai

In Dubai haben wir anderthalb Tage Aufenthalt. Für den ersten Tag haben wir eine Tour gebucht zum Burj Khalifa, dem zur Zeit seiner Fertigstellung höchsten Gebäude der Welt. Aber zuerst bringt uns der komfortable Reisebus zu einem der zahlreichen makellos weissen Strände, an dem es extra einen Busparkplatz gibt mit Aussicht auf das weltweit zweitgrößte und teuerste Hotel, das Burj Al Arab. Dessen imposante Erscheinung leidet allerdings etwas unter den ringsum stattfindenden Bautätigkeiten. Unsere aus Bulgarien stammende heutige Reiseführerin gesteht uns, dass sie immer noch davon träumt, einen arabischen Prinzen zu heiraten, während sie uns bei der weiteren Fahrt durch die Häuserschluchten Dubais immer neue Superlative zeigt. Überhaupt ist es schon faszinierend, was hier in etwas mehr als 60 Jahren aus dem Wüstensand gestampft wurde,. Aber irgendwie ist es auch erschreckend, wie man hier immer versucht, bei dem internationalen Wettrennen um das Höher, Schneller und Weiter vorne dabei zu sein. Angesichts der immer noch unvorstellbaren Bautätigkeit, frage ich mich, wo das noch hinführen soll und ob sich Dubais Erwartungen an den wirtschaftlichen Aufschwung durch den Tourismus nach dem Versiegen der hiesigen Ölquellen in spätestens 5 Jahren wirklich erfüllen werden. Die teilweise achtspurigen Autobahnen zeigen das Verkehrskonzept, es gibt zwar zwei U-Bahnlinien, eine dritte ist im Bau, aber Fußgänger und Radfahrer sind nur im Bereich der zahlreichen Einkaufscenter vorgesehen. Bei Sommer-Temperaturen von über 50 Grad im Schatten allerdings auch verständlich. Angeblich plant man sogar einen vollklimatisierten Strand! Klimatisierte Bushaltestellen gibt es hier schon.

Das Größte Shoppingcenter (mit über 1300 Geschäften!), die Dubai Mall ist dann auch unser nächster Anlaufpunkt. Hier befindet sich der Zugang zum Burj Khalifa. Wir müssen uns beeilen und durchqueren das Untergeschoß des riesigen Einkaufscenters im Laufschritt, damit wir pünktlich um 12:00 den gebuchten Besuch At The Top wahrnehmen können. Allerdings müssen wir uns erstmal eine Stunde lang hinten an der langen Schlange  anstellen, bevor wir endlich in den Aufzug steigen können, der uns in 60 Sekunden von 0 bis zur Aussichtsplattform auf der 124ten Etage katapultiert. Die Aufzugtechnik ist allerdings so genial, dass man weder die Beschleunigung noch das Abbremsen unangenehm bemerkt. Obwohl der Aufzug bis zur Kapazitätsgrenze ausgelastet ist, stellt sich kein Engegefühl ein, da die Aussenwände des Aufzugs komplett mit Videoscreens bespielt werden, die gar kein klaustrophobisches Gefühl aufkommen lassen, was Petra sehr zu pass kommt.

Auf der offenen Plattform bietet sich uns dank hervorragender Sicht ein toller Ausblick auf Dubai und auch auf unsere in einiger Entfernung im Industriehafen liegende Queen Mary 2. Wir bestaunen das Panorama mit den spektakulären Wolkenkratzern und dem weiten Blick in die arabische Wüstenlandschaft. Leider drängt die Zeit und wir stellen uns wieder brav an der Schlange vor den drei Aufzügen an, warten allerdings nur 30 Minuten, bis wir wieder nach unten fahren. Im Parterre angekommen bekommen wir an einem Subway Stand ein kostenloses Getränk zur Erfrischung gereicht und dann macht Petra sich mit unserer Reisegruppe auf den Weg zurück zum Schiff, weil sie sich auch noch nicht so richtig fit fühlt. Ich beschliesse, die Dubai Mall weiter auf eigen Faust alleine zu erkunden. Nachdem ich anfangs etwas orientierungslos durch die Gegend geschlendert bin, lade ich mir die kostenlose DUBAIMall-App aufs iPhone und finde mich damit deutlich besser zurecht. Die Geschäfte sind weitgehend nach Themen, wie Mode, Schuhe, Heimausstattung, Uhren und Schmuck angeordnet. Immer wieder unterbrochen durch food-courts, mal eher asiatisch, mal italienisch/mediterran oder auch amerikanisch mit den üblichen Fastfoodketten, wie MC Donalds, KFC oder TIM BURTON.  Besonders aufgefallen ist mir allerdings  die spektakuläre Dekoration eines türkischen Süsswarenladens , der auch mit einem eigenen Cafe im Aussenbereich vertreten ist. Hier bekomme ich sogar einige Kostproben der angebotenen Zuckerwaren gereicht, die mir allerdings nicht so gut schmecken, wie sie aussehen.

Mein Shoppingerlebnis beschränke ich auf den Erwerb eines LEGO-Bausatzes der Dubai Skyline für meine Sammlung.

Zum Abschluss möchte ich mir noch die hochgepriesenen Wasserspiele auf dem künstlichen See vor der Mall ansehen. Ich muß bis kurz nach Sonnenuntergang warten, bis zu arabisch klingender Musik die Fontänen ihr Wasserballett aufführen. Nach 5 Minuten ist die Show vorbei und ich fand es nicht so beeindruckend, wie das, was ich vor ein paar Jahren mit meinem Sohn Max vor dem Bellagio in Las Vegas erleben durfte.

 

Zielstrebig finde ich den Weg durch das Labyrinth der Mall zum Shuttlebus, der mich durch den nächtlichen Feierabendverkehr wieder sicher zurück zum Schiff bringt. Auf der Kabine bei Petra angekommen, findet sich auch die Erklärung, warum ich meine Frau trotz mehrfacher Versuche am Nachmittag nicht telefonisch erreichen konnte: wir hatten bei der Sicherheitskontrolle vor den Aufzügen im Burj Khalifa Petras Täschchen inklusive Handy in meinen Rucksack gepackt und da ihr Smartphone lautlos eingestellt war, konnte ich natürlich auch kein Klingeln in meinem Rucksack hören.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Wolfgang (Montag, 03 Februar 2020 23:44)

    Wintersport in Dubai?